Verwaltung – alles „ethisch“ oder was?
Der öffentliche Diskurs über Ethik und Moral zieht sich gerade in einem Wahljahr durch alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, von A wie Außenpolitik, über S wie Steuerschlupfloch bis Z wie Zivilcourage. Wie ist es um Wertevorstellungen und adäquates Handeln in öffentlichen Verwaltungen bestellt?
Mit ihren Aufgaben und ihrer Ausrichtung sind Verwaltungen sowohl dem Gemeinwohl verpflichtet als auch der Gerechtigkeit. Schon allein deshalb sei Ethik ein Postulat, das vorherrschende Prinzip, betonte Prof. Dr. Tobias Trappe von der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen während des 24. Glienicker Gesprächs am letzten Aprilwochenende in Berlin.
Rund 60 Vertreterinnen und Vertreter von Hochschulleitungen, aus Ministerien und Hochschullehrende aus ganz Deutschland diskutierten Normen und Standards, darüber, ob öffentliche Verwaltung eine neue Ethik brauche und über die zeitgemäße Gestaltung einschlägiger Studiengänge. Auf der bundesweit beachteten Fachtagung für Wissenschafter/innen und Entscheidungsträger/innen an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin ging es zudem um historische und aktuelle europäische Einflüsse und wie unterschiedliche Steuerungsmodelle Verwaltungen hierzulande beeinflussen und reformieren. Welche praktische Bedeutung dies für einzelne Institutionen hat, die Funktion und Arbeit von Ethikkommissionen und Innovationen einer praxisorientierten Verwaltungsethik standen ebenso auf der Agenda.
Die Ergebnisse der Vortrags- und Diskussionsrunden sowie der Workshops zu Themen aus Lehre, Praxis und Wissenschaft finden Eingang in die „Glienicker Thesen“, die bis zum Spätsommer in der Reihe mit Beiträgen des Fachbereichs Allgemeine Verwaltung der HWR Berlin veröffentlich werden sollen. Sie geben Impulse zur Weiterentwicklung der Ausbildung für den öffentlichen Dienst.
Der Titel der Jahreskonferenz, die vom Fachbereich Allgemeine Verwaltung der HWR Berlin ausgerichtet wird, geht auf den ersten Tagungsort 1987 zurück, als das Forum im Jagdschloss Glienicke in Berlin-Zehlendorf stattfand.
Weiterführende Informationen
Die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin ist mit rund 9 500 Studierenden eine der großen Fachhochschulen Berlins mit ausgeprägtem Praxisbezug, intensiver und vielfältiger Forschung, hohen Qualitätsstandards sowie einer starken internationalen Ausrichtung. Das Ausbildungsportfolio umfasst privates und öffentliches Wirtschafts-, Verwaltungs-, Rechts-, und Sicherheitsmanagement sowie Ingenieurwissenschaften. Diese Kompetenzen fließen fachbereichsübergreifend in Lehre und Forschung der mehr als 50 Studiengänge auf Bachelor-, Master- und MBA-Ebene ein.
Weitere Informationen:
http://www.hwr-berlin.de
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