Ulmer RoboCup-Team erneut Vizemeister
Bei der RoboCup German Open 2013 in Magdeburg belegte das Studenten-Team
der Hochschule Ulm in der Kategorie RoboCup@Home den 2. Platz - wie bereits
2011. An dem für Studierende und Wissenschaftler ausgeschriebenen
internationalen Turnierteil der Major Ligen hatten Ende April 43 Mannschaften aus
14 Ländern in verschiedenen Kategorien teilgenommen.
Die besondere Herausforderung der Kategorie RoboCup@Home besteht in der
Entwicklung intelligenter Robotersysteme, die einer realen und authentischen
Umgebung des täglichen Lebens zuverlässig Dienstleistungen erfüllen. Hierzu
gehören beispielsweise das Aufräumen eines Zimmers oder die Bewirtung von
Gästen. Bei solchen komplexen Aufgaben gilt es, Zielobjekte zu erkennen, anzusteuern
und zu ergreifen, bekannte und unbekannte Personen zu erkennen,
Befehle entgegen zu nehmen und auszuführen. Für all das ist ein hohes
räumliches und visuelles Orientierungsvermögen unerlässlich. Die
Roboterplattform muss deshalb über entsprechende interagierende Komponenten
verfügen, die im Falle von SmartBots@Ulm – wie sich das Ulmer Team nennt -
konsequent und mit dem Ziel eines kostengünstigen integrativen Aufbaus
weiterentwickelt werden.
Die Ulmer Studenten schickten Service-Roboter Kate ins Rennen gegen acht
Mitbewerber. Für Kate war dieser Wettbewerb allerdings nichts Neues, hatte sie
doch bereits 2010 und 2011 hervorragende vordere Plätze belegt. Auch dieses
Jahr musste sie sich lediglich ihrem alten Rivalen von der Universität Bonn
geschlagen geben. Dank neu entwickelter Algorithmen hat sie jedoch dazu gelernt:
So ist sie beispielsweise in der Lage, neue Umgebungen kennenzulernen und zu
kartieren, indem sie bei einem Erkundungsgang einer Person folgt. Aufgrund einer
neuen graphischen Oberfläche, die die Verteilung von Objekten im Raum
verwaltet, kann sie ihre Ortskenntnis sogar ohne Neukartierung schnell
aktualisieren. Der Service-Roboter kann inzwischen auch auf eine winkende
Person reagieren und sich ihr nähern. Im Unterschied zu allen anderen Teams
nutzten die Ulmer Master-Studenten hierfür nicht das weit verbreitete
RobotOperatingSystem (ROS), sondern eine eigene Entwicklung namens
SmartSoft, die aufgrund ihrer Robustheit und Anpassungsfähigkeit die Jury
überzeugte.
SmartBots@Ulm wurde 2009 von Studierenden des Master-Studiengangs
Informationssysteme gegründet. Das jetzt erfolgreiche Team, das von den Master-
Studenten Johann Haller, Matthias Hörger und Andreas Gollack gebildet wird,baute auf den Arbeiten seiner Vorgänger auf. Die hervorragende Platzierung ist
umso bemerkenswerter, als die Ulmer Studenten gegenüber ihren Konkurrenten
die kleinste Mannschaft stellten und für die Teilnahme aus diesem Grund eine
Sondergenehmigung brauchten. SmartBots@Ulm wird betreut von Professor Dr.
Christian Schlegel, der Sprecher des Zentrums für Angewandte Forschung (ZAFH)
Servicerobotik ist.
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