Aus der Forschung direkt in die Lehre: Planspiel für Studierende
Ein neues Teilprojekt im Sonderforschungsbereich/Transregio 29 in Bochum und Berlin ermöglicht erstmals, dass komplexe und hochaktuelle Forschungsergebnisse direkt in die Lehre einfließen. Forscher des SFB/TR 29 „Engineering hybrider Leistungsbündel“ entwickeln zusammen mit der Firma TIS ein Unternehmensplanspiel für Studierende, das die Wertschöpfungskette aus Sach- und Dienstleistungen rund um ein Produkt simuliert. Die Arbeitswissenschaftlerin Prof. Dr. Uta Wilkens vom Lehrstuhl für Arbeitsmanagement und Personal der RUB koordiniert das Transferprojekt, das die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mit rund 230.000 Euro fördert. Das Projekt startete am 15. Mai und läuft bis Oktober 2015.
Vom Produkt- zum Dienstleistungsdenken
„Maschine verkaufen und vergessen“ – das war gestern. Rund um Produkte rankt heutzutage ein ganzes Bündel an Sach- und Dienstleistungen. Diese sogenannten Hybriden Leistungsbündel (HLB) erforschen Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum und der Technischen Universität Berlin im SFB/TR 29. Sprecherhochschule ist die TU Berlin (Sprecher: Prof. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann). Die Forscher wollen weg vom rein produktbezogenen Denken hin zu Dienstleistungen, die schon bei der Entwicklung z.B. einer Maschine geplant und über deren gesamte Lebensdauer mit angeboten werden.
Pionierarbeit für die Industrie
Die Forschungsfragen im SFB sind spannend, die Herausforderungen angesichts des dichten Themas groß – und noch schwieriger wird es, wenn man sich fragt, wie sich die Ergebnisse an Studierende vermitteln lassen. Prof. Uta Wilkens hatte die Idee, das über ein Planspiel zu realisieren, und suchte sich mit Tata Interactice Systems (TIS) den passenden Projektpartner. Die DFG lobt den hohen Innovationsgrad des Transferprojekts durch die Kombination der Forschungsergebnisse mit einem neuen didaktischen Konzept. Anwendungsorientiert werden Erkenntnisse und Inhalte aus der Forschung an Studierende weitergegeben. Das Besondere daran ist, dass die eingesetzten Methoden und Instrumente zwar wissenschaftlich fundiert, aber in der betrieblichen Praxis noch nicht erprobt sind. „Damit leisten wir in der Planspielentwicklung wie auch später die Studierenden, die damit arbeiten, echte Pionierarbeit für die Industrie“, sagt Prof. Wilkens. Nach der Entwicklung soll das Unternehmensplanspiel die Lehre in Wirtschafts-, Arbeits- und Ingenieurwissenschaften bereichern.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Uta Wilkens, Lehrstuhl für Arbeitsmanagement und Personal, Institut für Arbeitswissenschaft der RUB (IAW), Tel. 0234/32-27876, uta.wilkens@rub.de
Angeklickt
SFB/TR 29 Engineering Hybrider Leistungsbündel:
http://www.lps.rub.de/tr29/
Lehrstuhl für Arbeitsmanagement und Personal der RUB:
http://www.iaw.ruhr-uni-bochum.de/aup/
Redaktion: Jens Wylkop
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