Ausstellung "Mechanische Tierwelt" vom 25.5. - 21.7.2013 im Landesmuseum Natur und Mensch zu sehen
Oldenburg. Elefanten, Pinguine, bunte Käfer – und alles aus Blech. Vom 25. Mai bis 21. Juli 2013 zeigt das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg in der Ausstellung „Mechanische Tierwelt“ etwa 170 mechanische Blechtiere aus der Zeit von 1900 – 1970, zusammen mit 20 großformatigen, farbenprächtigen Fotografien und Filmsequenzen, die einige der Tiere in Aktion zeigen. Ausstellungsmacher sind die Berliner Künstler Volker Weinhold und Sebastian Köpcke.
Die Ausstellung „Mechanische Tierwelt“ präsentiert neben 150 Original-Blechtieren aus der Sammlung der Ausstellungsmacher Sebastian Köpcke (*1967) und Volker Weinhold (*1962) das Ergebnis einer ganz besonderen Fotosafari: Aufnahmen der Blechtiere, die wie Tierfotografien inszeniert sind und beispielsweise Pinguine in einer scheinbar antarktischen Umwelt oder einen Elefanten im Dschungel zeigen. Farbenfroh und im Format von 110 x 130 cm ermöglichen sie einen ganz eigenen Blick auf die mechanische Tierwelt aus der Zeit von 1900 bis 1970. Eine Auswahl von 20 dieser Fotografien ist in der Ausstellung zu sehen. Zusätzlich veranschaulichen Filmsequenzen die charakteristischen Bewegungen der mechanischen Wunderwerke.
Die Blechtiere sind ein Beispiel dafür, wie der Mensch Natur abbildet. Bewegungsabläufe werden dabei mittels eines Uhrwerks nachempfunden. Die Ausstellung zeigt damit eine besondere Form der Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur und fügt sich unter diesem Gesichtspunkt gut in das Konzept des Landesmuseums Natur und Mensch.
Unter historischem Blickwinkel vermittelt diese Tierausstellung der besonderen Art einen Eindruck von der vielfältigen und artenreichen Blechtierwelt, wie sie einst in Kinderzimmern zuhause war. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten industriell gefertigten mechanischen Spielzeuge. Der neuartige Lithografiedruck ermöglichte, die früher von Hand lackierten Objekte zu deutlich günstigeren Preisen und in großen Stückzahlen anzubieten. Mit der fortschreitenden Erschließung und Kolonisierung der Welt erregte auch die neu entdeckte fremde Tierwelt ein wachsendes öffentliches Interesse. Industrie und Handel griffen die Begeisterung auf, und auch immer mehr Spielzeughersteller begannen, farbenprächtige Blechtiere mit meist ausgeklügelter Mechanik in ihrem Inneren zu produzieren. In Deutschland bildeten die benachbarten Städte Nürnberg und Fürth mit einer Vielzahl von Herstellern das Zentrum der Spielwarenindustrie. In der Stadt Brandenburg entwickelte sich die Firma Ernst Paul Lehmann nach 1888 zu einem der innovativsten Unternehmen für mechanische Blechspielzeuge. Während des 2. Weltkrieges kam die Produktion zum Erliegen und die großen Zeiten schienen vorüber. In den 1950er und 1960er Jahren erlebten die mechanischen Tiere jedoch noch eine kurze Blütezeit. Allerdings gelang es nur wenigen Unternehmen, mit der aufkommenden Konkurrenz aus Japan Schritt zu halten.
Köpcke und Weinhold hat vor allem die fotografische Arbeit zu diesem Thema interessiert: „Wir haben diese Sammlung zusammen getragen, um diese Fotosafari und schließlich diese Ausstellung damit ins Werk setzen zu können. Das uns dies gelungen ist, freut uns sehr.“, so die beiden Ausstellungsmacher.
Die „Mechanische Tierwelt“ richtet sich an alle Generationen: Großeltern und Eltern können möglicherweise einst Liebgewonnenes wiederfinden und Kinder die faszinierenden Blechtiere neu entdecken. Unter den mechanischen Spielzeugen finden auch Sammler Interessantes zu entdecken. So z.B. den Straußenvogel „Rudy the Ostrich“. Er ist ein frühes Beispiel der Globalisierung und wurde 1924 für den amerikanischen Markt im Auftrag der Firma Nifty (USA) in Deutschland produziert. Sein Schöpfer war der amerikanische Comic-Illustrator William Morgan »Billy« De Beck (1890 – 1942). Nach einem Kunststudium in Chicago arbeitete De Beck als politischer Karikaturist für verschiedene Tageszeitungen. Ab 1914 publizierte er erste Comics beim Chicago Herald. Fünf Jahre später startete sein bekanntester Comicstrip »Barney Google« auf den Sportseiten von Chicago Herald und Examiner. Viele der populären Comic-Charaktäre, so auch „Rudy the Ostrich“, brachte er als Merchandising-Produkte in den Handel.
In Oldenburg ist die „Mechanische Tierwelt“ vom 25. Mai bis 21. Juli zu sehen, zuvor wurde sie auf unterschiedliche Weise in Natur- und Kunstmuseen u. a. Berlins, St. Gallens und Rotterdams gezeigt.
Zur Ausstellung:
Fläche: ca. 200 m²
Exponatanzahl: 20 großformatige Fotografien, ca. 170 Blechtiere, 10 min Film
Zu den Kuratoren Sebastian Köpcke und Volker Weinhold:
Köpcke (*1967) und Weinhold (*1962) leben und arbeiten als Fotografen, Gestalter und Ausstellungsmacher in Berlin. Die beiden Freunde verbindet seit mehr als zwei Jahrzehnten das lebendige Interesse, historische Themen im Alltag zu entdecken, um diese auf eigene Weise zu interpretieren. Die fotografische Inszenierung erwies sich dabei als ein probates Mittel. „Mechanische Tierwelt“ ist das dritte gemeinsame Projekt.
Kontakt: sk@mechanische-tierwelt.de
vw@mechanische-tierwelt.de
www.mechanische-tierwelt.de
Sonderausstellung
Mechanische Tierwelt
25. Mai - 21. Juli
Niedersächsische Landesmuseen Oldenburg
Landesmuseum Natur und Mensch
Damm 38-44
26135 Oldenburg
www.naturundmensch.de
Öffnungszeiten: Dienstag - Freitag 9 - 17 Uhr, Samstag u. Sonntag 10 -18 Uhr
Museumseintritt: 4 €, ermäßigt 2,50 €
Begleitprogramm:
7. Juli, 10.00 – 18.00 Uhr, freier Eintritt
Tag der Museen im Kultursommer: Mechanische Tierwelt
Ganztägig: Tierische Originale neben Blechgenossen / Präsentation
10.00 - 13.00 Uhr: Blechtiere in Aktion / Präsentation
11.00 - 13.30 Uhr und 14.00 - 16.00 Uhr: Shootings „Spielzeug in Szene gesetzt“ für Gewinner der Verlosung
11.00 - 16.00 Uhr: Blechmodelle aus Madagaskar / Der Weltladen Oldenburg, Ökumenisches Zentrum
15.00 Uhr: Zur Biologie ausgewählter Tierarten /
Führung mit dem Leiter der Naturkunde, Dr. Ulf Beichle
Pressekontakt:
Niedersächsische Landesmuseen Oldenburg
Landesmuseum Natur und Mensch
Dipl. Biol. Lena Nietschke
Damm 38-44; 26135 Oldenburg
Tel.: 0441/9244-327 // Fax: 0441/9244-399
Mail: presse@naturundmensch.de
---
Das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg wurde 1836 durch Großherzog Paul Friedrich August gegründet ist damit eines der ältesten Museen Norddeutschlands. Seine Sammlungsschwerpunkte finden sich in den Bereichen Archäologie, Naturkunde und Völkerkunde. Sind in den Dauerausstellungen das Leben von Mensch und Natur in den regionalen Landschaftstypen Moor, Geest, Küste und Marsch sowie entlang des Flusslaufs der Hunte vorherrschende Themen, widmen sich die Sonderausstellungen überwiegend überregionalen Themen und Fragestellungen.
Weitere Informationen:
http://www.naturundmensch.de
http://www.naturundmensch.de/pressematerial.html
http://www.naturundmensch.de/sonderausstellungen.html
Die semantisch ähnlichsten Pressemitteilungen im idw
