Sechs neue Mitglieder in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur
Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur hat in ihrer letzten Sitzung fünf neue ordentliche Mitglieder und ein korrespondierendes Mitglied aufgenommen.
Zu den ordentlichen Mitgliedern zählen nun
• die Informatikerin Prof. Dr. Susanne Albers
• der Historiker Prof. Dr. Klaus Herbers
• der Schriftstellerin Dr. Ursula Krechel
• der Computerlinguist Prof. Dr. Manfred Pinkal
• der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Martin Werding.
Als korrespondierendes Mitglied wurde der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Kurzke gewählt.
Prof. Dr. Susanne Albers vertritt seit 2009 das Fach ›Algorithmen und Komplexität‹ an der Humboldt Universität Berlin. Nach dem Studium der Mathematik in Osnabrück wurde sie an der Universität des Saarlandes promoviert und erlangte dort auch ihre Habilitation. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen die sogenannten Online-Algorithmen. Sie ist Hauptherausgeberin der im Bereich Algorithmik renommierten Zeitschrift ›ACM Transactions on Algorithms‹ sowie Herausgeberin zahlreicher weiterer Zeitschriften.
Susanne Albers ist seit 2010 Mitglied der Nationalen Akademie Leopoldina und seit 2011 Fellow der Gesell-schaft für Informatik. Ausgezeichnet für ihre wissenschaftliche Arbeit wurde sie u.a. mit dem Gottfried
Wilhelm Leibniz-Preis der DFG und der Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft.
Ordentliches Mitglied der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse
Prof. Dr. Klaus Herbers wurde nach dem Studium der Geschichte und Romanischer Philologie an den Universitäten Köln, Poitiers und Saarbrücken zum Dr. phil. promoviert. Seine Habilitation folgte im Jahr 1994. Der Herausgeber des Archivs für Kulturgeschichte ist Vorsitzender der Inschriftenkommission des Projekts ›Die Deutschen Inschriften‹ und zugleich stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Kommission zur Bearbeitung der Regesta Imperii an der Mainzer Akademie. Neben zahlreichen Gutachtertätigkeiten und Herausgeberschaften von Zeitschriften sowie Reihen ist Klaus Herbers in zwei BMBF-Projekten aktiv: Seit 2012 ist er Sprecher des Forschungsvorhabens ›Schrift und Zeichen. Computergestützte Analyse von hochmittelalterlichen Papsturkunden. Ein Schlüssel zur Kulturgeschichte Europas‹. Zudem ist er stellvertretender Direktor des Internationalen Kollegs für Geisteswissenschaftliche Forschung ›Schicksal, Freiheit und Prognose. Bewältigungsstrategien in Ostasien und Europa‹.
2012 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen gewählt.
Ordentliches (bisher korrespondierendes) Mitglied der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse
Dr. Ursula Krechel lebt als freie Schriftstellerin in Berlin. Ihr Studium der Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Köln schloss sie mit einer Dissertation über den Theaterkritiker Herbert Ihering ab. Nach ersten Lyrikveröffentlichungen 1977 erschienen von ihr Gedichtbände, Prosa, Hörspiele und Essays. Unter ihren zahlreichen Auszeichnungen ist der ihr 2009 verliehene Joseph-Breitbach-Preis zu nennen; für ihren Roman ›Landgericht‹ erhielt sie 2012 den Deutschen Buchpreis.
Ursula Krechel ist Mitglied des P.E.N.-Zentrum Deutschland und seit 2012 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Ordentliches Mitglied der Klasse der Literatur
Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Kurzke ist Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Mainz. Der ausgewiesene Kenner Thomas Manns hat Germanistik und katholische Theologie an den Universitäten München und Würzburg studiert. Als Kritiker und literarischer Essayist spricht er ein fächerübergreifendes Publikum an. Einen Namen gemacht hat er sich auch als Rezensent deutscher Gegenwartsliteratur bei der ›Frankfurter Allgemeinen Zeitung‹ und der ›Literarischen Welt‹. Ein weiteres Schwerpunktgebiet von ihm ist Hymnologie (Kirchenlied- und Gesangbuchforschung). Kürzlich erschienen ist seine Biographie Georg Büchners. Korrespondierendes Mitglied der Klasse der Literatur
Prof. Dr. Manfred Pinkal hat in Bochum und Stuttgart Linguistik, Germanistik, Philosophie und Informatik studiert und wurde 1976 im Fach Linguistik promoviert. Er ist ordentlicher Professor für Computerlinguistik an der Universität des Saarlandes. Zugleich ist er dort seit 2000 Kooptierter Professor in der Fachrichtung Informatik. Der Gründungssprecher des Internationalen Graduiertenkollegs ›Sprachforschung und Sprachtechnologie‹ ist seit 2007 Mitglied und stellvertretender Sprecher des Exzellenzclusters ›Multimodal Computing and Interaction‹ sowie seit 2009 Mitglied des Universitätsrates. An der Herausgabe internationaler Fachzeitschriften beteiligt, nimmt er Gutachtertätigkeiten für nationale und internationale Institutionen wahr und war langjährig Mitglied im Senatsausschuss für Sonderforschungsbereiche der DFG. Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurde ihm im Jahr 2000 der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der DFG verliehen. Ordentliches Mitglied der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse
Prof. Dr. Martin Werding hat den Lehrstuhl für Sozialpolitik und öffentliche Finanzen an der Ruhr-Universität Bochum inne. Er hat in München und Passau Philosophie sowie Volkswirtschaftslehre studiert und wurde 1997 zum Dr. rer. pol. mit einer Arbeit über die ökonomischen Grundlagen des »Generationenvertrages« promoviert. Seine Habilitation folgte im Jahr 2008. Martin Werding ist u.a. Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat für Familienfragen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Gutachter für zahlreiche Fachzeitschriften. Er lehrte bereits als Gastdozent an der Andrássy-Gyula-Universität Budapest und als Gastprofessor an der Hitotsubashi University in Tokyo. Ordentliches Mitglied der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse
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