Workshop zur Polizeiarbeit in Afrika
Internationaler Workshop diskutiert ethnographische Studien zu alltäglicher Polizeiarbeit in Afrika
Zum Thema „Just police work: Ethnographic research on the police in Africa“ organisiert das Institut für Ethnologie und Afrikastudien an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) vom 12. bis 15. Juni 2013 eine internationale Arbeitstagung. Sie wird sich mit der alltäglichen Arbeit der Polizei in Afrika auseinandersetzen und mit ethnographischen Ansätzen neue Einsichten über den Zusammenhang zwischen Polizeiarbeit und gesellschaftlichen Strukturen erarbeiten. Der Workshop findet im Rahmen des Forschungsprojekts „Boundary Work: Police in West Africa“ unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Carola Lentz statt und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Polizisten in Afrika arbeiten wie Polizisten überall auf der Welt: Sie kontrollieren den Verkehr, patrouillieren auf den Straßen, halten die öffentliche Ordnung aufrecht, ermitteln in Straftaten und erstellen Protokolle oder andere Dokumente. Polizeiarbeit in Afrika ist keineswegs, wie Kritiker oft meinen, hauptsächlich von Korruption, exzessiver Gewalt oder politischen Verflechtungen geprägt. Sie unterscheidet sich nicht grundsätzlich von der Arbeit der Polizisten und Polizistinnen in westlichen Ländern. Was allerdings Polizeiarbeit in Afrika besonders macht, ist ihr historischer Hintergrund, insbesondere die Folgen von kolonialen und postkolonialen Regimen, der Einfluss konkurrierender staatlicher und nichtstaatlicher Gewaltspezialisten, die ebenfalls Polizeifunktionen übernehmen, die oft geringe oder zumindest umstrittene Legitimität der Polizei bei der Bevölkerung und eine unzureichende technische Ausstattung.
Bei dem Workshop präsentieren Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen − Geschichtswissenschaft, Ethnologie, Soziologie und Politikwissenschaft − ihre Forschungsergebnisse zu Polizeiarbeit in Afrika im Kontext von Staat und Gesellschaft. Die interessierte Öffentlichkeit ist zu der Veranstaltung (in englischer Sprache) in der roten Infobox neben dem Haus Recht und Wirtschaft, Jakob-Welder-Weg, Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz herzlich eingeladen.
Weitere Informationen:
Jan Beek und Mirco Göpfert
Institut für Ethnologie und Afrikastudien
Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
D 55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-24015
Fax +49 6131 39-23730
E-Mail: beek@uni-mainz.de
http://www.ifeas.uni-mainz.de/
Weitere Links:
http://www.ifeas.uni-mainz.de/1105.php (Workshop)
http://www.ifeas.uni-mainz.de/219.php (Projekt)
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