Doktor down under: FH-Forscher promovieren in Australien
Eugen Neu, Julian Schirra und Matthias Eickmann machen ihren Doktor „down under“: Die drei jungen Wissenschaftler vom Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik der FH arbeiten an ihrer Promotion, und zwar an dem renommierten Royal Melbourne Institute of Technology (RMIT), einer der bedeutendsten Universitäten Australiens.
Eugen Neu, Julian Schirra und Matthias Eickmann machen ihren Doktor „down under“: Die drei jungen Wissenschaftler vom Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik der FH arbeiten an ihrer Promotion, und zwar an dem renommierten Royal Melbourne Institute of Technology (RMIT), einer der bedeutendsten Universitäten Australiens.
Möglich wird dies durch ein Kooperationsabkommen zwischen den beiden Institutionen, das am 21. Juli 2012 besiegelt wurde. Es sieht die Einrichtung eines gemeinsamen Promotionskollegs vor, das zurzeit drei FH-Absolventen pro Jahrgang den Weg zu einer Promotion am RMIT ebnen soll. Den Großteil der wissenschaftlichen Arbeit leisten die Doktoranden in Deutschland, ein ausgeklügeltes Qualitätssicherungssystem gewährleistet, dass die Arbeit höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen genügt. „Wir legen regelmäßig einen Statusreport vor, in dem wir unsere Ergebnisse und die nächsten Schritte dokumentieren“, erzählen die Doktoranden, „einmal monatlich gibt es außerdem eine Videokonferenz mit allen Beteiligten.“ Auch für den regelmäßigen Austausch nutzen die Studierenden und ihre Betreuer E-Mails und Videokonferenzen. Prof. Dr. Thomas Esch vom Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik, der die Kooperation auf den Weg gebracht hat, betont, dass eine enge Abstimmung entscheidend für den Erfolg ist: „Die Chemie muss stimmen.“ Eine Entfernung von 16514 Kilometern ist schließlich auch in Zeiten moderner Kommunikationstechnik kein Pappenstiel.
Die Themen der Doktorarbeiten werden zwischen den Beteiligten eng abgestimmt. Eugen Neu beschäftigt sich damit, wie mittels der Messung von Vibrationen Schäden an Faserverbundstrukturen – etwa Flugzeugflügeln – entdeckt werden können. Julian Schirra entwickelt Methoden, wie neuartige Ansätze in der Flugzeugkonstruktion auf ihre Umsetzbarkeit überprüft werden können. Bei der Arbeit von Matthias Eickmann steht die Nutzung eines Erdgas-Wasserstoff-Gemisches als Treibstoff für Verbrennungsmotoren im Vordergrund. Maximal vier Jahre stehen ihnen jeweils für ihre Promotion zur Verfügung.
Ein Problem, das bekräftigen die drei unisono, liegt in der Finanzierung ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiterstellen. Das Einwerben von Drittmitteln gestaltet sich schwierig, da die einschlägigen Förderlinien von Bund und Land für Fachhochschulen mit Forschungsanträgen vielfach überzeichnet sind. Auch die Akquisition von Projektgeldern aus der Wirtschaft sei mühsam. Unterstützung gibt es von Prof. Esch: „Die Promotionsteams müssen einen signifikanten Teil ihrer Zeit in die Akquirierung von Forschungsgeldern stecken und jede sich bietende Möglichkeit zur Finanzierung der Forschungsarbeiten nutzen.“
Das gemeinsame Promotionskolleg der FH mit dem RMIT ist ein weiteres Element der engen Zusammenarbeit beider Hochschulen. Seit zehn Jahren unterstützt die FH australische Studierende, die sich zu Forschungszwecken in Europa aufhalten; umgekehrt haben viele FH-Studierende ein Semester oder ein Jahr am RMIT verbracht. Die Einführung von gemeinsamen Masterabschlüssen in den Bereichen Luft- und Raumfahrttechnik sowie Automobiltechnik wird derzeit vorbereitet. Das RMIT hat eigens ein Büro in den neuen Räumen des Fachbereiches in der Aachener-und-Münchener-Allee eingerichtet, um sowohl diese Promotionsaktivitäten als auch ihre Aktionen in Deutschland zentral zu koordinieren. Dieses Büro wird von Vertretern des RMIT, die nach Europa reisen, als Anlaufstelle genutzt. Alle Aktivitäten der australischen Hochschule sind Resultat einer dezidierten Internationalisierungsstrategie, die einen Ausbau der weltweiten Netzwerke sowie eine Festigung der wissenschaftlichen Reputation vorsieht.
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