Frankreichexperte spricht über spöttische Frankreich-Berichterstattung in den deutschen Medien
„Frankreich-Bashing in der deutschen Presse und seine historischen Hintergründe“ lautet der Titel des Vortrags, den Prof. Karl Heinz Götze von der Universität Aix-en-Provence am Dienstag, 25. Juni 2013, um 19 Uhr im Historischen Museum Saar am Schlossplatz hält. Der Eintritt ist frei.
In der überregionalen deutschen Presse herrscht richtungsübergreifend scheinheilige Besorgnis oder gar Häme über Frankreichs scheinbaren Niedergang vor – und eine einzige Diagnose: Frankreich verweigert sich der Markt-Modernisierung, wie Deutschland sie vorgelebt hat. – Das hat Karl Heinz Götze, Professor für deutsche Literatur und Landeskunde an der Universität Aix-en-Provence, beobachtet. In seinem Vortrag im Historischen Museum Saar wird er die historischen Hintergründe hierfür beleuchten und zeigen, dass das „Frankreich-Bashing“ in der deutschen Presse so neu nicht ist, sondern das dominierende deutsche Deutungsmuster in Bezug auf Frankreich seit 1871: Frankreich ist zwar schön, aber im ewigen Niedergang, Deutschland zwar grau, aber im Aufstieg. Zur Veranschaulichung wird Götze auf das Konzept der Nationalstereotype eingehen und erläutern, dass es eigentlich nur zwei französische Stereotype über Deutschland gibt und zwei deutsche über Frankreich. Diese sind in konkreten historischen Situationen entstanden und haben sich dann verselbständigt.
Karl Heinz Götze ist Professor für deutsche Literatur und Landeskunde an der Universität Aix-en-Provence und hat zahlreiche fachwissenschaftliche Werke veröffentlicht. Bekannt wurde er außerdem durch landeskundliche Bücher und die französische Küche. Die Tageszeitung „Die Welt“ bezeichnete den Autor bereits vor zehn Jahren als Deutschlands führenden Frankreich-Publizisten.
Der Vortrag ist Teil des Begleitprogramms zur Sonderausstellung „Komisches Volk! Drôle de peuple! Politische Karikaturen zu Deutschland von PLANTU“ im Historischen Museum Saar. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Frankreichzentrum und dem Lehrstuhl für Romanische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation der Universität des Saarlandes statt.
Pressekontakt:
Reiner Jung, Historisches Museum Saar
Tel.: 0681-506-4502, Fax: 0681-506-4590,
E-Mail: r.jung@hismus.de.
www.historisches-museum.org
Die semantisch ähnlichsten Pressemitteilungen im idw
