Vernetzt – Kulturwissenschaften und Kulturpolitik - Internationales Symposium
Kulturwissenschaften und Kulturpolitik waren und sind auf vielfältige Weise miteinander vernetzt. Wie beeinflussen sie sich gegenseitig und wie abhängig ist die Wissenschaft von der Politik? Forscher verschiedener Disziplinen untersuchen diese Fragen – ein Austausch findet bislang jedoch kaum statt. Auf Initiative von Focke-Museum, Institut für Geschichtswissenschaften der Universität Bremen, Landesarchäologie Bremen, Kunstsammlungen Böttcherstraße und Hochschule für Künste Bremen kommen nun Wissenschaftler(innen) zu einem internationalen und interdisziplinären Symposium zusammen:
Symposium „Vernetzt – Kulturwissenschaften und Kulturpolitik“
Freitag, 28. Juni, 10 Uhr, bis Samstag, 29. Juni, 19 Uhr,
im Focke-Museum und im Himmelssaal des Haus Atlantis, Bremen.
Mit Schwerpunkt auf dem 20. Jahrhundert geht es um Themen wie Mythenbildung und Instrumentalisierung von Wissenschaft, die kulturpolitische Einflussnahme von Institutionen und Organisationen und die Rolle von Wissenschaftlern im Spannungsfeld von Politik und Propaganda. In einem zweiten Teil nimmt die Tagung speziell die Bremer Kulturinstitutionen im Nationalsozialismus in den Fokus.
Das Symposium ist Teil des Rahmenprogramms der Sonderausstellung „Graben für Germanien. Archäologie unterm Hakenkreuz“, die noch bis zum 8. September im Focke-Museum zu sehen ist. Sie ist zugleich Teil des Begleitprogramms der Sonderausstellung „Die Böttcherstraße als Idee“, die vom 7. Juli bis 6. Oktober in den Kunstsammlungen Böttcherstraße präsentiert wird. Die VolkswagenStiftung, die im Rahmen ihrer Initiative „Forschung in Museen“ die Erarbeitung der Ausstellung im Focke Museum unterstützt hat, fördert auch das Symposium.
Interessierte können sich unter Telefon 0421 699 600 61 oder E-Mail anmeldung@focke-museum.de noch bis zum 26. Juni anmelden. Die Teilnahmegebühr für die Tagung beträgt 20 Euro und umfasst Mittagsimbiss, Kaffee und den Eintritt in die Sonderausstellung „Graben für Germanien“.
Journalisten sind herzlich eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen (ohne Tagungsgebühr). Bei Interesse vermitteln wir gerne Interviews mit den Referenten. Bitte wenden Sie sich an Johanna Köhler, Kunstsammlungen Böttcherstraße, pressestelle@pmbm.de, Tel. 0421 3388 236.
TAGUNGSPROGRAMM
Freitag, 28. Juni, 10 bis 19 Uhr
Vortragssaal im Focke-Museum
10 Uhr Eröffnung
Begrüßung: Frauke von der Haar, Focke-Museum
Begrüßung: Herbert Grüner, Hochschule für Künste Bremen
Begrüßung: Frank Laukötter, Kunstsammlungen Böttcherstraße
Einführung ins Thema: Uta Halle & Dirk Mahsarski
Kulturwissenschaft und Kulturpolitik
10.30 Uhr
Ulf Ickerodt, Landesarchäologie SH: Impulsvortrag „Gesellschaftspolitik, Wissenschaftsethik, Fortschrittsgläubigkeit und die Freiheit der Forschung“
11 Uhr
Timo Saalmann, Museen der Stadt Bamberg: Die Anfänge der Stiftung Preußischer Kulturbesitz im Kalten Krieg
11.30 Uhr
Victoria Soloschenko, Institut für Weltgeschichte der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine: Die Frage der Restitution von kulturellen Wertsachen und die Rolle der Wissenschaftler bei ihrer Lösung
12−14 Uhr Mittagspause
Mythenbildung und Instrumentalisierung von Wissenschaft
14 Uhr
Oliver Hemmerle, Université Stendhal - Grenoble: Napoleon erforschen und ausstellen: Schlaglichter zu den kulturpolitischen Motivationen der Napoleon-Forschung und − Musealisierung in Frankreich und Deutschland seit Mitte des 19. Jahrhundert
14.30 Uhr
Thomas Martin, Universität des Saarlandes: Heinrich Schliemann − Vom Goldgräber zum Wissenschaftsheros
15 Uhr
Wilfried Duckstein: Der Sachsenhain bei Verden als Weihestätte und Erinnerungsort
15.30−16 Uhr Kaffeepause
Kulturpolitische Einflussnahme von Institutionen und Organisationen
16 Uhr
Jens Crueger, Universität Bremen: „(...) um dadurch endlich einmal zu einer einheitlichen Arbeitsplanung auf dem Gebiete der Geschichtswissenschaft im nationalsozialistischen Sinne zu gelangen.” Der SD als hochschulpolitischer Akteur.
16.30 Uhr
Michael Wedekind, Universität Wien: “Völkische” Wissenschaftsmilieus und NS-Volkstumspolitik: Auf den Weg zur Neuordnung des Alpen-Adria-Raumes (1939-1945)
17 Uhr
Susanne Voß, Ägyptisches Museum Leipzig: Die Abteilung Kairo des Deutschen Archäologischen Instituts während des „Dritten Reichs“
17.30 Uhr
Open Box für den wissenschaftlichen Nachwuchs
19 Uhr
Gemeinsames Abendessen der Referenten
Samstag, 29. Juni, 10 bis 18:30 Uhr
Vortragssaal im Focke-Museum (bis 12 Uhr)
Wissenschaftler im Dienst von Politik und Propaganda
10 Uhr
Bianca Mahsarski, Focke-Museum: Jacob-Friesen, die Germanen und die Kleintierschauen − Eine Wanderausstellung für die Schulung der Peripherie
10.30 Uhr
Björn Kastens, Universität Bremen: Geometrie für Germanien − Der Mathematiker Walther Lietzmann und „Die Frühgeschichte der Geometrie auf germanischem Boden“
11 Uhr
Martijn Eickhoff, NIOD: F. Schnitger, ein Vergleich zwischen SS-Imperialismus und Kolonialismus
11.30 Uhr
Tom Stern, Ruhrmuseum: Archäologiebeiträge in den DDR-Nachrichten „Aktuelle Kamera“
12−14 Uhr Mittagspause
Haus Atlantis, Böttcherstraße, Himmelssaal (ab 14 Uhr)
Verstrickt – Bremer Kulturinstitutionen unterm Hakenkreuz
14 Uhr Eröffnung
Begrüßung: Herbert Grüner, Hochschule für Künste Bremen
Einführung ins Thema & Moderation: Ralf Schneider, Hochschule für Künste
14.15 Uhr
Susen Krüger Saß, Hochschule für Künste: Die Nordische Kunsthochschule in Bremen
15 Uhr
Dirk Mahsarski, Focke-Museum: Richard von Hoff, Kulturpolitiker und Akteur der Nordischen Bewegung
15.30−16 Uhr Kaffeepause
Die Pressemitteilung steht im Internet zur Verfügung unter http://www.volkswagenstiftung.de/presse.
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