Einladung zur Verabschiedung von Prof. Dr. Elke Lütjen-Drecoll aus dem Amt der Präsidentin
Am 30. Juni 2013 endet die Amtszeit von Prof. Dr. Elke Lütjen-Drecoll als Präsidentin der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Sie wurde 2005 als erste Frau an die Spitze der Akademie (und damit als erste Frau an die Spitze einer Wissenschaftsakademie) gewählt. Unter ihre Ägide fiel u.a. 2009 die Erweiterung der Klasse der Literatur um den Bereich der Musik und die Modernisierung der Satzung 2013.
Die Akademie verabschiedet Elke Lütjen-Drecoll am 27. und 28. Juni mit zwei Veranstaltungen im Rahmen ihrer Juni-Sitzung, zu denen die Presse herzlich eingeladen ist.
Am Donnerstag, 27.6., 19 Uhr, veranstaltet die Klasse der Literatur zu Ehren der Präsidentin eine ›Sérénade mélancholique‹; am Freitag, den 28.6., 15.30 Uhr, erfolgt die offizielle Verabschiedung, u.a. mit einer Ansprache von Staatsministerin Ahnen und vom Vizepräsidenten der Akademie, Prof. Dr. Gernot Wilhelm. (Das genaue Programm entnehmen Sie bitte der Anlage.)
Hinweis auf die öffentlichen Plenarvorträge im Rahmen der Sitzung
Freitag, 28. Juni, 9.15 Uhr, Plenarsaal
Karsten Danzmann: »Schwarze Löcher - Monster im Universum«
Eine der faszinierendsten Konsequenzen von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie ist die Existenz von Schwarzen Löchern. Lange Zeit war umstritten, ob es wirklich Objekte im Universum gibt, deren Schwerkraft so stark ist, dass selbst das Licht nicht entkommen kann. Und wenn es sie gibt, wie könnte man sie je detektieren, wenn sie kein Licht aussenden?
Heute wissen wir, dass alle normalen Milchstraßen, auch unsere eigene, ein superschweres Schwarzes Loch in ihrem Zentrum enthalten. Wir besitzen bereits wertvolle Informationen über Schwarze Löcher über die Signale von Materie, die kurz davor ist, vom Loch verschlungen zu werden und wir erwarten detaillierte Informationen über Schwarze Löcher durch die Beobachtung von Gravitationswellen, der einzigen Strahlung, die Schwarze Löcher selbst aussenden.
Prof. Dr. rer. nat. Karsten Danzmann, 1955 geboren, ist Direktor des Instituts für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover und Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein Institut) Hannover. Seit 2006 ist er Mitglied der Akademie.
Samstag, 29. Juni, 9:15 Uhr, Plenarsaal
Norbert W. Paul: »Zwischen Wissen und Relevanz: Rationalitäten biomedizinischer Wissensproduktion«
Biomedizin und Lebenswissenschaften haben sich seit dem 20. Jahrhundert Hand in Hand angeschickt, zum dominanten Erklärungsmodell in westlichen Gesellschaften zu werden. Ihr Wissen und ihre Anwendungen wurden damit zu zentralen Werkzeugen für die Beherrschung der Kontingenzen menschlicher Existenz, die sich zwangsläufig aus unserer Verfasstheit als bio-techno-psycho-soziale Wesen, eingespannt in eine Sphäre der leiblichen Materialität ergeben.
Der Vortrag nimmt die biomedizinische Wissensproduktion aus historisch-epistemologischer Perspektive in den Blick. Dabei wird die Reichweite des eigenen Ansatzes ebenso kritisch gewürdigt, wie die der Modelle und Erklärungen von Lebenswissenschaften und Biomedizin, die häufig, möglicher Weise allzu häufig auch zur Klärung der Frage »Was ist der Mensch« bemüht werden. Ziel ist es, Wege und Pfade hin zu einem vertieften Verständnis der ethischen und sozialen Dimensionen zu erkunden, die sich an den Schnittflächen von Lebenswissenschaften, Medizin und Gesellschaft ergeben.
Prof. Dr. rer. medic. Nobert W. Paul, geboren 1964, ist Leiter des Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er ist seit 2004 Mitglied der Bioethik-Kommission des Landes Rheinland-Pfalz, seit 2005 im Vorstand der Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte sowie seit 2009 Mitglied der Akademie.
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