Neuer Schwerpunkt im Studiengang Maritime Technologien: Meeresenergiesysteme
In den Meeren schlummern viele ungeahnte Energiequellen, die zur Energiegewinnung genutzt werden können. Daher gelten die Weltmeere als einer der wichtigsten Wirtschaftssektoren der Zukunft. Um diese Potentiale zu erforschen, hat die Hochschule Bremerhaven einen neuen Schwerpunkt im Studiengang Maritime Technologien gesetzt: Der Bereich „Meeresenergiesysteme“ wird den Bachelorstudiengang erweitern. Prof. Dr. Axel Bochert wurde genau für diesen Studienschwerpunkt als Professor berufen.
Nach seinem Studium der Elektrotechnik an der Hochschule und Universität Bremen hat Prof. Bochert am Alfred Wegener Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), für seine Promotion geforscht. Von Anfang an galt sein Interesse der Messtechnik in der Meeresforschung. So entwickelte er bereits unterschiedliche Kamerasysteme, die vom Hubschrauber und Flugzeug aus eingesetzt werden und die Meereisbedeckung in der Arktis und Antarktis erfassen. Diese Fernerkundungsdaten setzte der Forscher zur Validierung und Verbesserung von Satellitenmessungen ein, u.a. bei einem einjährigen Zwischenstopp bei der Airborne Research Australia. In Down Under wurden Vegetationskarten erstellt und mit meteorologischen Messungen kombiniert. In den vergangenen elf Jahren leitet Prof. Bochert bei der Bremerhavener Firma Optimare die Elektronikabteilung. Dabei war seine Kompetenz in der Messtechnik für die Fernerkundung von Ölverschmutzungen auf den Meeren sehr gefragt: Gemeinsam mit seinem Team entwickelte er unterschiedliche Messsysteme im Bereich Fernerkundung und in Kooperation mit dem AWI das ‚Precision-Salinometer‘ zur Ermittlung des Salzgehaltes im Meerwasser, ein weltweit einzigartiges Messgerät in Bezug auf seine Messgenauigkeit und Bedienfreundlichkeit.
Jetzt konzentriert sich Prof. Bochert auf die Lehre und Forschung im neuen Studienschwerpunkt „Meeresenergiesysteme“ des Bachelorstudiengangs Maritime Technologien an der Hochschule Bremerhaven. Darin geht es vorrangig darum, Energiequellen aus dem Meer zu erforschen und vor allem diese auch nutzen zu können. Gemeinsam mit den Studierenden möchte Prof. Bochert die verfügbaren Ressourcen mit Hilfe von unterschiedlichen Messverfahren und Simulationsmethoden ermitteln. Meeresenergie tritt nämlich meistens in Form von Wellen, Strömung und Gezeiten auf, aber auch im unterschiedlichen Salzgehalt an Flussmündungen und in den Temperaturunterschieden zwischen Oberflächen- und Tiefenwasser schlummern enorme Energiepotentiale. Zur Erforschung sind bereits Modellversuche geplant, die nach einem Test im Labor auch im Feld eingesetzt werden können. Beispielsweise kann eine Wellenboje, die fern von der Küste verankert ist, die aktuelle Wellenhöhe und Wellenperiode messen und in die Hochschule Bremerhaven ins Labor für Meerestechnik senden.
Weitere Informationen:
http://www.hs-bremerhaven.de