IV. Internationaler Kongress für Pietismusforschung, 25.-29.8.2013, in den Franckeschen Stiftungen
IV. Internationaler Kongress für Pietismusforschung
"„Schrift soll leserlich seyn“. Der Pietismus und die Medien"
ausgerichtet vom Interdisziplinären Zentrum für Pietismusforschung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (IZP) in Zusammenarbeit mit der Historischen Kommission zur Erforschung des Pietismus und den Franckeschen Stiftungen zu Halle
Kongress vom 25. bis 29. August 2013 in den Franckeschen Stiftungen zu Halle stellt den Pietismus in seinem Verhältnis zu den zeitgenössischen Medien in den Mittelpunkt.
Der Pietismus in seinem Verhältnis zu den zeitgenössischen Medien steht im Mittelpunkt des IV. Internationalen Kongresses für Pietismusforschung, zum dem von Sonntag, dem 25. August, an mehr als 100 Wissenschaftler aus 15 Ländern in Halle und den Franckeschen Stiftungen zu Gast sein werden. Unter dem Titel „‘Schrift soll leserlich seyn‘. Der Pietismus und die Medien“ stehen bis Donnerstag, dem 29. August, fast neunzig Vorträge in sechs parallelen Sektionen und vier Hauptvorträge auf dem Programm. Ein eintägiges Forum am Dienstag, dem 27. August, ist der thematisch ungebundenen Vorstellung von nationalen und internationalen Forschergruppen, Arbeitskreisen und Forschungsverbünden gewidmet. Vornehmlich jüngeren Forscherinnen und Forschern aus mit dem Pietismus befassten Disziplinen soll hierbei die Möglichkeiten zur Vernetzung und zum wissenschaftlichen Austausch geboten werden.
Mit dem thematischen Fokus auf Formen, Funktionen und Transformationen von Medien im Pietismus, die spezifische Medialität pietistischer Inhalte sowie die Medien- und Kommunikationslandschaften und -gepflogenheiten des Pietismus versucht der Kongress, im Jahr des 350. Geburtstages von August Hermann Francke, einen zentralen Gegenstand für eine im weiteren Sinne kulturwissenschaftlich orientierte Pietismusforschung zu erschließen. Die Beiträge renommierter Pietismusforscher wie Prof. Dr. Hans-Jürgen Schrader (Genf), Prof. Dr. Hartmut Lehmann (Kiel), Prof. Dr. Ferdinand van Ingen (Zeist) oder Prof. Dr. Wolfgang Breul (Mainz) sollen den Blick für die durchsetzungsorientierte Verschränkung von zwei epochalen Phänomenen im langen 18. Jahrhundert schärfen: für die Etablierung und zeitweise starke Präsenz des Pietismus auf dem ‚weltanschaulichen’ Angebotsmarkt (vergleichend auf die Lutherische Orthodoxie und die Aufklärung bezogen) und für das Aufkommen und den Ausbau einer zunehmend professionalisierten, effizienteren und gewinnorientierten Medienmaschinerie, die der Artikulation, der Popularisierung und weltweiten Durchsetzung dieser sozialreformerischen Frömmigkeitsbewegung gedient hat.
In sechs thematischen Sektionen werden Beiträge u.a. aus Brasilien, den USA, Schweden, Estland, der Slowakei, den Niederlanden und Kanada beleuchten, mit welchen Mitteln und auf welche Weise der Pietismus globale Entfaltung erlangte. Menschen als Medien, die als Lehrer, Prediger, Übersetzer oder Buchdrucker gearbeitet haben, stehen ebenso im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses wie Sachenmedien (Bücher, Bilder, Realien für den Schulunterricht) und Institutionen, wie Missionsanstalten, Schulen, Buchhandlungen und dergleichen mehr. Darüber hinaus werden das ausgeprägte Medienbewusstsein und die außerordentliche Kreativität in der Gestaltung bekannter und der Entwicklung neuer Medien sowie deren lokal wie zunehmend global differenzierte Anwendung insbesondere im hallischen Pietismus untersucht.
Eröffnet wird der Kongress am Sonntag um 15 Uhr im Freylinghausen-Saal des Historischen Waisenhauses mit Grußworten von Dr. Thomas Müller-Bahlke, Direktor der Franckeschen Stiftungen zu Halle, Marco Tullner, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Udo Sträter, Rektor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Prof. Dr. Hans Orde, Vorsitzender der Historischen Kommission zur Erforschung des Pietismus und Prof. Dr. Pia Schmid, Geschäftsführende Direktorin des Interdisziplinären Zentrums für Pietismusforschung. Den anschließenden Eröffnungsvortrag hält Prof. Dr. Gisela Mettele (Jena) zum Thema „Die Mehrdeutigkeit des Unsagbaren. Probleme medialer Kommunikation im Pietismus“.
Weitere Informationen:
http://www.francke-halle.de/main/con_pdf/058-13_Pietismuskongress.pdf
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