DGRh: Immer mehr Kinder mit Rheuma machen Schulsport
Berlin/Mannheim/Heidelberg – Etwa 20 000 Kinder leiden in Deutschland an entzündlichem Rheuma. Für diese Kinder mit Juveniler Idiopathischer Arthritis (JIA) galt Sport lange Zeit als Tabu. Dabei berichten sportlich aktive Betroffene über eine deutlich bessere Lebensqualität. Zudem könne Sport die Krankheitsaktivität sogar reduzieren. Das zeigen aktuelle Daten, die Experten auf dem 41. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) vom 18. bis 21. September 2013 in Mannheim vorstellen.
Wie viel Sport Kinderrheumatologen empfehlen, welche Sportarten geeignet sind und warum heute immer mehr Kinder und Jugendliche mit JIA beim Schulsport teilnehmen können, ist Thema auf der Pressekonferenz am Mittwoch, dem 11. September 2013 in Berlin, die im Vorfeld der Fachtagung stattfindet.
Schmerzende Gelenke sind typische Symptome junger Patienten mit JIA. „Um bleibende Gelenkschäden zu verhindern, haben Ärzte ihnen früher meist davon abgeraten, sich sportlich zu betätigen“, so Dr. med. Jürgen Grulich-Henn, Kongresspräsident der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) vom Universitätsklinikum Heidelberg. Kinder wurden über Jahre vom Schulsport befreit und sollten keinen Vereinssport treiben. Dies führte jedoch häufig zu sozialem Rückzug und Übergewicht, warnt der Kinderrheumatologe.
Zwar helfen moderne Behandlungskonzepte Kindern mit Rheuma zunehmend schneller wieder beschwerdefrei zu leben. „Trotzdem treiben auch heute JIA-Patienten immer noch deutlich weniger Sport als gesunde Gleichaltrige“, so der Kongresspräsident der GKJR. Es zeichne sich jedoch ein Wandel ab: Während im Jahr 2000 nur jeder Dritte mit JIA regelmäßig am Schulsport teilnahm, waren es 2011 mehr als die Hälfte. Die Rate der Schulsportbefreiten sank von 46 auf 17 Prozent, so die Ergebnisse einer Trendanalyse mit mehr als 6000 JIA-Patienten im Rahmen der Kerndokumentation (Kinder-KD).
Unter welchen Bedingungen junge Patienten mit Rheuma von Sport profitieren, ist eines der Themen, das Experten auf der Pressekonferenz am 11. September 2013 in Berlin im Vorfeld des 41. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) diskutieren.
Weitere Themen auf der Vorab-Pressekonferenz finden Sie im Programm unten und unter www.dgrh-kongress.de.
Quellen:
Redemanuskript Dr. Grulich-Henn zur Vorab-Pressekonferenz
Kongress-Abstract 13-311 „Kinderrheumatologie: Sportliche Aktivität bei Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis“
Terminhinweis:
Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 41. Kongresses der
Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
Termin: Mittwoch, 11. September 2013, 11.00 bis 12.00 Uhr
Ort: Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Raum 1, Schiffbauerdamm 40, Berlin
Themen und Referenten:
* Off-label Therapie als Ausweg bei Rheuma:
Wenn nicht zugelassene Medikamente Patienten unnötige Schmerzen ersparen und Organzerstörung verhindern
Professor Dr. med. Hanns-Martin Lorenz, Baden-Baden
* Menschen mit Rheuma sind hierzulande unterversorgt:
Deutschland benötigt doppelt so viele Rheumatologen
Professor Dr. med. Matthias Schneider, Düsseldorf
* Kindern mit Rheuma die Angst vor Sport nehmen:
Wie junge Rheuma-Patienten ihre Lebensqualität verbessern
Dr. med. Jürgen Grulich-Henn, Heidelberg
* Risiken bei Gelenk-Operationen minimieren:
Neue Leitlinien für rheumaorthopädische Eingriffe
Professor Dr. med. Stefan Rehart, Frankfurt a. M.
* Chemo- und Stammzelltherapie bei Rheuma:
Dem Immunsystem ein neues Gedächtnis geben
Professor Dr. med. Falk Hiepe, Berlin
Kontakt für Journalisten:
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie
Kongress-Pressestelle
Kathrin Gießelmann/Christina Seddig
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-981/-442
Fax: 0711 8931-167
giesselmann@medizinkommunikation.org
seddig@medizinkommunikation.org
Weitere Informationen:
http://dgrh-kongress.de/
http://dgrh-kongress.de/wissenschaftlprogram.html
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