Ausgezeichnete Alkoholforschung
Professor Helmut Seitz mit Manfred Lautenschläger-Preis für Europäische Alkoholforschung prämiert / Richtungsweisende Arbeiten über Auswirkungen von Alkohol auf Leberkrankheit und Krebsentstehung
Wer regelmäßig Alkohol trinkt, schadet nicht nur seiner Leber. Alkohol ist auch ein Risikofaktor für einige Krebserkrankungen und beschleunigt die Alterung. Seit über 30 Jahren befasst sich der Heidelberger Professor Dr. Helmut Seitz, Ärztlicher Direktor am Krankenhaus Salem und Leiter des Labors für Alkoholforschung an der Universität Heidelberg, mit dem Thema. Anlässlich der 14. Tagung der Europäischen Gesellschaft für Biomedizinische Alkoholforschung(ESBRA) in Warschau wurde er am 10.Septembermit dem Manfred Lautenschläger-Preis für Europäische Alkoholforschung ausgezeichnet. Die mit 25.000 Euro weltweit höchstdotierte Auszeichnung auf diesem Gebiet wird seit 2007 alle zwei Jahre für herausragende wissenschaftliche Leistungen verliehen.
Rund vier Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig oder nehmen alkoholische Getränke in schädigenden Mengen zu sich – 40.000 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen. Neben Leberversagen und Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse sind auch Krebserkrankungen häufig Todesursache nach Alkoholmissbrauch.
Alkohol zerstört natürlichen Schutz der Zellen und begünstigt so die Krebsentstehung
Das Preiskomitee in Warschau würdigte neben Professor Seitz richtungsweisenden Arbeiten zur Entstehung, Diagnose und Behandlung der alkoholischen Leberkrankheit vor allem, dass er die Zusammenhänge zwischen Alkohol und dem Entstehen von Krebs aufgedeckt hat: „Unter chronischem Alkoholeinfluss ist der Körper nicht in der Lag,e die sogenannten freien Radikale unschädlich zu machen“, erklärt Professor Seitz. Die winzigen Moleküle entstehen durch Stoffwechselvorgänge in den Zellen und werden mit Alterungsprozessen in Verbindung gebracht. „In der Regel verfügt der Körper über genügend Schutzmechanismen, um diese Radikale abzufangen. Bei Alkoholikern verursachen sie jedoch schwere Schäden im Erbgut der Leberzellen und erhöhen so das Krebsrisiko“, sagt Professor Seitz.
Außerdem gelang es dem Heidelberger Alkoholforscher erstmals einen genetischen Risikomarker zu finden, der anzeigt, wie groß die Gefahr ist, unter chronischem Alkoholeinfluss an Krebs zu erkranken. „Damit können wir Patienten mit einem hohem Krebsrisiko frühzeitig identifizieren“, sagt Professor Seitz.
Professor Dr. Helmut Seitz studierte und promovierte in Heidelberg und war als Oberarzt am Universitätsklinikum Heidelberg tätig. Forschungsaufenthalte führten ihn in die USA. Seit 1991 ist er Direktor der Medizinischen Klinik des Krankenhauses Salem, seit 2000 dessen Ärztlicher Direktor. Außerdem ist er Ehren-Professor für Innere Medizin, Gastroenterologie und Alkoholforschung an der Universität Heidelberg. Das Krankenhaus Salem ist enger Kooperationspartner der Universität Heidelberg und maßgeblich an Krankenversorgung, Forschung und Lehre des Universitätsklinikums beteiligt.
Weitere Informationen im Internet
Manfred Lautenschläger-Preis für Europäische Alkoholforschung
http://www.manfred-lautenschlaeger-stiftung.de/preise/lautenschlaeger-preis-fuer-europaeische-alkoholforschung/
European Society for Biomedical Research on Alcoholism (ESBRA)
http://www.esbra.com/
Fachabteilung Innere Medizin am Krankenhaus Salem
http://www.stadtmission-hd.de/hilfe_fuer_kranke/krankenhaus_salem/fachabteilungen/innere_medizin/index.php
Laborhomepage Professor Seitz
http://www.prof-seitz.de/
Ansprechpartner:
Professor Dr. Helmut K. Seitz
Ärztlicher Direktor Krankenhaus Salem, Heidelberg
Zeppelinstraße 11-33
69121 Heidelberg
Telefon: 06221 – 483 201
E-Mail: helmut_karl.seitz@urz.uni-heidelberg.de
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Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 2.200 Betten werden jährlich rund 118.000 Patienten voll- bzw. teilstationär und rund 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.
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