Studium Generale der Universität Tübingen im Wintersemester 2013/14
13 Vorlesungsreihen beleuchten interdisziplinär Themen aus der Literatur, Medizin und Politik
Im Wintersemester 2013/14 bietet die Universität Tübingen wieder 13 spannende Vorlesungsreihen im Rahmen des Studium Generale an. Unter den vielen Referenten, die Interessierte hier kostenlos erleben können, sind in diesem Semester auch der ehemalige Ministerpräsident Baden-Württembergs, Erwin Teufel, und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Die Veranstaltungen stehen allen Interessierten offen, Studierende können sich für den Besuch ECTS-Punkte anrechnen lassen. Alle Veranstaltungen finden im Kupferbau der Universität, Hölderlinstr. 5, statt.
Die Ringvorlesung Bildungs(un)gerechtigkeit (Montag, 18 Uhr, HS 21), beschäftigt sich mit dem deutschen Bildungssystem und seinen Entwicklungsmöglichkeiten. Welche Faktoren garantieren Gerechtigkeit und wie wirken sich Benachteiligungen auf Einzelne und die Gesellschaft aus? Organisiert wird die Reihe von der Fachgruppe Bildungs(un)gerechtigkeit der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw), dem Institut für Erziehungswissenschaft und dem Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung.
In der Vorlesungsreihe „Revolutionen im Vergleich“ (Montag, 18 Uhr, HS 22) gibt Politikwissenschaftler Professor Peter Pawelka einen Überblick über die Revolutionsforschung. Thema sind Revolutionstheorien, historische Revolutionen und die jetzigen Umbrüche im Vorderen Orient.
„Exil, Asyl ‒ Schreiben in der Fremde“ (Montag, 20 Uhr, HS 21), unter diesem Titel beschäftigt sich Literaturwissenschaftler Professor Jürgen Wertheimer mit Schriftstellern, die im Exil geschrieben haben und ihren Werken ‒ von Ovid bis zu Liao Yiwu.
In der Reihe „Erlebte DDR-Geschichte II: Was Frauen in der DDR erlebten“ (Montag, 20 Uhr, HS 22) setzt Professor em. Peter Bohley seine Reihe aus dem Sommersemester 2013 fort. Zur Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik gibt es immer wieder Unkenntnis, Vorurteile und nostalgische Verklärungen. Auch wird die wichtige Rolle, die gerade Frauen in der DDR-Geschichte bis zum Ende spielten, oft unterschätzt. Um dem entgegen zu wirken, holt Bohley gemeinsam mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Zeitzeuginnen nach Tübingen, die von ihrem Leben und ihren persönlichen Erfahrungen in der DDR berichten.
In der Ringvorlesung „Föderalismus ‒ das Problem oder die Lösung?“ (Dienstag, 18 Uhr, HS 21) lässt das Europäische Zentrum für Föderalismus-Forschung Tübingen (EZFF) die Möglichkeiten, Auswirkungen und Probleme föderaler Strukturen beleuchten ‒ in Deutschland, der Schweiz aber auch in Ländern wie China und Venezuela. Zu den Rednern gehören der ehemalige badenwürttembergische Ministerpräsident Erwin Teufel und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble.
Mit dem Themenfeld „Mutter ‒ Kind ‒ Gesundheit“ (Dienstag, 20 Uhr, HS 21) beschäftigt sich die Ringvorlesung, die Professor Gerhard Jahn organisiert. Mediziner beleuchten dabei Aspekte wie die Pränataldiagnostik, Gehirnleistungen vor der Geburt oder Mutter-Tochter-Konflikte. Den Abschluss bildet ein „Round Table“ mit Professor Diethelm Wallwiener, dem Vizepräsidenten der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG).
Dante, Goethe, Bismarck und da Vinci: Die Reihe „Leitfiguren der europäischen Kultur ‒ 100 Jahre Bonatzbauskultpuren“ (Dienstag, 20 Uhr, HS 22) untersucht, welche berühmten Köpfe an der Fassade der Tübinger Universitätsbibliothek in Stein gehauen sind ‒ und inwiefern sie für ein „Kulturprogramm“ stehen. Sie wird von dem Historiker Professor Anton Schindling und Professor Joachim Knape vom Seminar für Allgemeine Rhetorik organisiert.
In der Vorlesungsreihe „Unendlichkeit. Zu einer Denk- und Anschauungsfigur in Neuzeit und Moderne“ (Mittwoch, 18 Uhr, HS 22) thematisiert Professor Maria Moog-Grünewald philosophische, theologische und ästhetische Konzepte der „Unendlichkeit“: Die Unendlichkeit als Denk- und Anschauungsfigur in Theologie, Philosophie, Kunst und Literatur.
Wissenschaftliche Erkenntnisse verändern unseren Lebensalltag, aber Wissenschaft ist auch von den Lebenswirklichkeiten abhängig, in denen sie entsteht. Nach dieser Wechselbeziehung fragt die Reihe „Warum Wissen sich ändert ‒ Wissenschaften in geschichtlichen und kulturellen Kontexten“ (Mittwoch, 18 Uhr, HS 21). Professor Volker Drecoll, Professor Dorothee Kimmich und Dr. Niels Weidtmann (Forum Scientiarum) haben dafür Kollegen verschiedenster Disziplinen gewonnen.
Wie wichtig ist Vertrauen für Patienten im deutschen Gesundheitssystem und wo ist es gefährdet? Dies beleuchtet die Ringvorlesung „Über die Notwendigkeit und die Gefährdungen des Vertrauens in der Medizin“ (Mittwoch, 20 Uhr HS 21), die Peter Häußer, Klinikseelsorger i.R., im Namen des PatientenForums Tübingen organisiert. Die Reihe schließt mit einer Podiumsdiskussion zu Interessenkonflikten im Gesundheitssystem ab.
Mit „Die Liebe in der antiken Literatur II“ (Donnerstag, 18 Uhr, HS 22) setzt Professor em. Ernst A. Schmidt (Lateinische Philologie) seine Reihe aus dem Sommersemester 2013 fort. Er interpretiert Texte aus der griechischen und römischen Dichtung und Philosophie und befasst sich mit damaligen Auffassungen von Liebe: Von der Liebe als Überwältigung und Verblendung bis zur Liebe als universale Macht.
Vor 700 Jahren wurde der italienische Schriftsteller Giovanni Boccaccio geboren: In der Ringvorlesung „Boccaccio 1313“ (Donnerstag, 18 Uhr, HS 24) bieten Professor Maria Moog-Grünewald, Professor Franz Penzenstadler und Kollegen einen etwas anderen Blick auf den Verfasser des Decameron.
Wasser und seine Bedeutung in den Naturwissenschaften, aber auch sein Stellenwert in Theologie, Philosophie oder Musik: In der interdisziplinären Reihe „Wasser als Quelle des Lebens“ (Donnerstag, 20 Uhr, HS 21) haben Professor Rita Triebskorn und Professor Jürgen Wertheimer Referenten verschiedenster Fachdisziplinen dafür gewonnen, sich mit den zahlreichen Facetten des Wassers in Forschung und Praxis auseinanderzusetzen.
Das Programm liegt an der Universität Tübingen und im Buchhandel aus. Darüber hinaus kann es unter sekretariat[at]hochschulkommunikation.uni-tuebingen.de oder unter Telefon 29-77851 bestellt werden.
Weitere Informationen:
http://www.uni-tuebingen.de/aktuelles/studium-generale.html
Die semantisch ähnlichsten Pressemitteilungen im idw
