Nach dem Taifun: Hilfe für die Stadt Tacloban
Der Super-Taifun Haiyan hat schwere Schäden auf den Philippinen verursacht. Zu den am stärksten betroffenen Regionen zählt die Großstadt Tacloban. Über Fakten zur Katastrophe – vom Entstehen von Wirbelstürmen bis zur Schadensanalyse – informieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT bei einer Benefiz-Veranstaltung am Dienstag, 19.11.2013, um 19.30 Uhr am KIT-Campus Süd, zu der interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind. Bei der Veranstaltung, die das KIT-Zentrum Klima und Umwelt organisiert, wird um Spendengelder für den Wiederaufbau der Universität in Tacloban (University of the Philippines Visayas – Tacloban College) gebeten.
Derzeit hat die Nothilfe vor Ort oberste Priorität“, sagt der Geograph Jürgen Christmann, der vor seinem Wechsel ans Institut für Geographie und Geoökologie/WWF-Auen-Institut des KIT fünf Jahre als Berater für Geographische Informationssysteme und Fernerkundung an einer Universität in Tacloban arbeitete. „Danach muss aber unmittelbar die Wiederherstellung der Infrastruktur erfolgen, dazu zählt auch der möglichst rasche Wiederaufbau der Bildungseinrichtungen – dabei wollen wir helfen.“ Bei der Veranstaltung berichtet Christmann in einem Bildervortrag über die Katastrophenanfälligkeit der Philippinen – und über seine persönliche Verbundenheit mit Land und Leuten. „Naturereignisse wie Überschwemmungen und Stürme werden zu einer Gefahr, wenn sie den Menschen und seine Güter treffen. Daraus ergibt sich das Risiko, das unter anderem von der geographischen Ausrichtung einer Region (Exposition) und ihrer Verletzlichkeit (Vulnerabilität) abhängt.“
Darüber hinaus stellt der Meteorologe Bernhard Mühr vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung des KIT das Thema tropische Wirbelstürme vor und beantwortet die Frage, ob solche Wetterereignisse auch in Europa möglich sind. „Haiyan war der viertstärkste jemals beobachtete tropische Wirbelsturm – und der stärkste, der je auf Land traf. Dabei gab es mittlere Windgeschwindigkeiten um 300 Stundenkilometer“, so Mühr. „Die Philippinen liegen in einer besonders von Wirbelstürmen gefährdeten Region der Welt: Jedes Jahr treffen durchschnittlich neun Tropenstürme oder Taifune auf das Inselarchipel.“
Für das Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM), eine interdisziplinäre Forschungseinrichtung des Helmholtz-Zentrums Potsdam Deutsches Geoforschungszentrum (GFZ) und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) im Bereich des Katastrophenmanagements, gibt James Daniell einen Überblick über die Schäden, die der Taifun Haiyan verursacht hat: „14 Millionen Menschen sind von dem Sturm betroffen, das sind deutlich mehr Menschen als in Baden-Württemberg leben. Es gab mehr als 4.000 Tote, eine Million Gebäude sind zerstört oder beschädigt, insgesamt liegen die Schäden voraussichtlich bei mehr als 10 Milliarden Euro“, sagt Daniell zu den ersten Schätzungen des CEDIM am KIT.
Über den Katastrophenschutz in Karlsruhe wird Kreisbrandmeister Jürgen Bordt in einem Kurzvortrag informieren, in dem er auch Tipps zur Eigenvorsorge gibt.
Bei der Veranstaltung, die das KIT-Zentrum Klima und Umwelt organisiert, wird um Spendengelder für den Wiederaufbau des Tacloban College gebeten.
Das Vortragsprogramm
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: KIT, Campus Süd, Redtenbacher-Hörsaal, Geb. 10.91
Katastrophenschutz im Landkreis Karlsruhe
Jürgen Bordt, Landratsamt Karlsruhe
Tropische Wirbelstürme
Bernhard Mühr, Institut für Meteorologie und Klimaforschung, KIT
Schadensanalyse für den Taifun Haiyan
James Daniell, Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM), KIT
Tacloban vor und nach Haiyan
Jürgen Christmann, Institut für Geographie und Geoökologie/WWF-Auen-Institut, KIT
Weiterer Kontakt:
Margarete Lehné, Pressereferentin, Tel.: +49 721 608-48121, Fax: +49 721 608-43658, E-Mail: margarete.lehne@kit.edu
Das KIT-Zentrum Klima und Umwelt entwickelt Strategien und Technologien zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen: Dafür erarbeiten 660 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 32 Instituten Grundlagen- und Anwendungswissen zum Klima- und Umweltwandel. Dabei geht es nicht nur um die Beseitigung der Ursachen von Umweltproblemen, sondern zunehmend um die Anpassung an veränderte Verhältnisse.
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Thematische Schwerpunkte der Forschung sind Energie, natürliche und gebaute Umwelt sowie Gesellschaft und Technik, von fundamentalen Fragen bis zur Anwendung. Mit rund 9000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter knapp 6000 in Wissenschaft und Lehre, sowie 24 000 Studierenden ist das KIT eine der größten Forschungs- und Lehreinrichtungen Europas. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.
Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter: www.kit.edu
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