Welt-AIDS-Tag: RUB-Forscher planen Aufbau eines Zentrums für sexuelle Gesundheit
Eine verhalten positive Bilanz zieht der Bochumer Forscher Prof. Dr. Norbert Brockmeyer (Klinikum der Ruhr-Universität Bochum) zum kommenden Welt-AIDS-Tag. Da jedoch andere sexuell übertragbare Infektionen (STI) deutlich zunehmen, planen Prof. Brockmeyer und Prof. Dr. Peter Altmeyer den Aufbau eines Zentrums für sexuelle Gesundheit mit "Versorgung aus einer Hand".
Gute Seiten, schlechte Seiten: HIV/AIDS im Jahr 2013
Welt-AIDS-Tag: HIV- und STI-Prävention zusammen denken
RUB-Forscher planen Aufbau eines Zentrums für sexuelle Gesundheit
Eine verhalten positive Bilanz zieht der Bochumer Forscher Prof. Dr. Norbert Brockmeyer (Klinikum der Ruhr-Universität Bochum) zum kommenden Welt-AIDS-Tag: „Das Jahr 2013 war – bezogen auf HIV/AIDS – vorwiegend von Erfolgen geprägt. Wir haben wieder gute neue Medikamente und die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland ist seit einigen Jahren auf niedrigem Niveau stabil, was für die Präventionsarbeit spricht.“ Zugleich warnt der Experte: „Während die HIV-Infektionen stagnieren, beobachten wir einen sehr deutlichen Anstieg bei anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI).“ Das sei verhängnisvoll, weil alle STI das Risiko für eine Infektion mit HIV vergrößern und so die erreichten Erfolge gefährdet sind.
Gezielte Kampagnen für junge Menschen
Prof. Brockmeyer ist Sprecher des Kompetenznetzes HIV/AIDS und Präsident der Deutschen STI-Gesellschaft (DSTIG). Er fordert, dass mit gezielten Informations- und Präventionskampagnen über die Ansteckungswege und Gefahren von STI aufgeklärt wird. Dabei sei es vor allem wichtig, junge Menschen zu erreichen, die ihre Sexualität gerade finden und erste sexuelle Erfahrungen machen. Genauso bedeutend wie die Aufklärungsarbeit sei es, jungen Menschen eine „Versorgung aus einer Hand“ in einem Zentrum anzubieten, das sich sexuelle Gesundheit auf die Fahne geschrieben hat: von der Aufklärung bis hin zur Therapie und psychosozialen Betreuung.
Startschuss im nächsten Jahr
Seit einem knappen Jahr arbeiten der Bochumer Dermatologe und Klinikdirektor Prof. Dr. Peter Altmeyer, Geschäftsführer des Katholischen Klinikums Bochum (KKB), und Prof. Norbert Brockmeyer an einem fach- und institutionsübergreifenden Zentrum für sexuelle Gesundheit am KKB, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum – mit Unterstützung des NRW-Gesundheitsministeriums. „Mit Startschuss im nächsten Jahr werden wir das erste Zentrum für sexuelle Gesundheit in Deutschland sein, das als Modellprojekt alle Verantwortlichen in diesem Bereich vereint und somit die richtige Antwort auch auf die zunehmenden sexuell übertragbaren Infektionen junger Erwachsener gibt“, so die Planer.
Weitere Informationen
Prof. Dr. N.H. Brockmeyer, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Ruhr-Universität Bochum, St. Josef-Hospital, Sprecher Kompetenznetz HIV/AIDS, Präsident der Deutschen STI-Gesellschaft (DSTIG), Gudrunstr. 56, 44791 Bochum, Tel. 0234/509-3471, -3474, n.brockmeyer@klinikum-bochum.de
Angeklickt
Homepage der DSTIG: http://www.dstig.de
Homepage Kompetenznetz HIV/AIDS: http://www.kompetenznetz-hiv.de
Redaktion: Jens Wylkop
Die semantisch ähnlichsten Pressemitteilungen im idw
