Hochschule Weserbergland bietet neue Studienfachrichtung an
Das Weserbergland gilt traditionell als eine der Regionen, in denen die Glasindustrie ansässig ist. Dies veranlasste das GlasCluster Weserbergland plus mit der in Hameln ansässigen Hochschule Weserbergland (HSW) ein gemeinsames Projektstudium durchzuführen. Dabei wurde der Qualifizierungsbedarf für Fachkräfte in der Glasindustrie in den Landkreisen Hameln-Pyrmont, Holzminden, Nienburg/Weser und Schaumburg ermittelt. Das Ergebnis der Studie präsentierten die Beteiligten nun im Rahmen einer Informationsveranstaltung zu der zahlreiche Unternehmensvertreter eingeladen waren.
„Der Bildungsbedarf ist vorhanden. Gemeinsam wollen wir die rund 5.000 Beschäftigte umfassende Glasindustrie in der Region stärken“, verkündet ein erfreuter Bruno Höwelkröger, Projektleiter des GlasClusters Weserbergland plus, zu Beginn der Veranstaltung.
Das Projekt der Studierenden, in dessen Rahmen eine Marktanalyse bereits bestehender Studiengänge sowie Interviews mit Vertretern der Glasindustrie durchgeführt wurden, habe eindeutig ergeben, dass insbesondere praxisnah ausgebildete Ingenieure häufig „Mangelware“ seien. Dem soll nun entgegen gewirkt werden. Junge Menschen sollen in der Region gehalten und verschiedene Akteure unter dem Dach der HSW zusammengeführt werden. Sie alle sollen mitgestalten.
„Eine duale, glastechnische Fachrichtung kann perfekt an den bereits bestehenden Studiengang zum Wirtschaftsingenieur angedockt werden. Idealerweise wollen wir bereits im August 2014 mit der neuen Fachrichtung starten. „Ich sehe hier viel Potenzial“, berichtet Prof. Dr. Jörg Schulte, Dekan des Fachbereichs Technik an der Hochschule Weserbergland.
Dieser Meinung sind auch die anwesenden Unternehmensvertreter, welche ihre jeweilige Position und die sich daraus ergebenen Anforderungen teilweise auch durchaus kritisch zum Ausdruck brachten. Einige von Ihnen sicherten bereits zu, dass sie entsprechende Studienplätze ab August kommenden Jahres besetzen wollen.
„Unser Ziel ist es im Rahmen des dualen Studiums typische glastechnische Inhalte zu vermitteln und die Erwartungshaltungen potenziell interessierter Unternehmen abzubilden. Theorie und Praxis sollen miteinander verzahnt, die Studierenden somit auf einen optimalen Berufsstart vorbereitet werden. Dabei müssen wir als Hochschule optimale Grundlagen schaffen. Die jeweilige Spezialisierung findet im Unternehmen statt“, so Schulte.
Als Gründungsdekan hat er im Jahr 2010 den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen zunächst mit den Fachrichtungen Energie- und Produktionstechnik an der HSW aufgebaut. Mit der Fachrichtung Glastechnik erweitert die 460 Studierende umfassende Hochschule nun ihr Angebot. Inhaltlich soll die Fachrichtung auf eine Tätigkeit in der Hohl-, Flach- und Spezialglasindustrie vorbereiten. Um alle Aspekte der Glasherstellung und Weiterverarbeitung nach dem neusten Stand aufbereiten zu können, will die Hochschule vorranging Dozenten aus der Praxis einsetzen.
Die große Bedeutung der Glaswirtschaft in der Region haben die vier Landkreise Hameln-Pyrmont, Holzminden, Schaumburg und Nienburg/Weser bereits im Dezember 2011 zum Anlass genommen, ein Netzwerkmanagement bei der Weserbergland Aktiengesellschaft (AG) zu implementieren. Die Projektleiter des sogenannten GlasCluster Weserbergland plus, Thorben Beißner und Bruno Höwelkröger, unterstützen seitdem die regionalen Unternehmen in ihren Bedarfen. „Mit der Entstehung der neuen Fachrichtung wird die Glaswirtschaft als profilbildende Schwerpunktbranche für die Region wieder ein Stück weiterentwickelt“, erklärt Thorben Beißner.
Weiterführende Informationen zur neuen Fachrichtung Glastechnik können direkt bei der Hochschule Weserbergland oder über das GlasCluster Weserbergland plus eingeholt werden.
Weitere Informationen:
http://www.hsw-hameln.de
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