Dr. Martin Elsner und Dr. Tillmann Lüders erhalten ERC Consolidator Grants
Neuherberg, 17.12.2013. Zwei Consolidator Grants des European Research Council (ERC) gehen an Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München: Dr. Martin Elsner sowie Dr. Tillmann Lüders, beide Arbeitsgruppenleiter am Institut für Grundwasserökologie (IGOE), erhalten damit eine Förderung ihrer Forschungsarbeiten über die nächsten fünf Jahre mit jeweils etwa 2 Millionen Euro. Elsner erforscht den Ursprung, Transport und Abbau von Schadstoffen im Grundwasser mittels Isotopenanalytik. Lüders untersucht Mikroorganismen, die Grundwasser-Schadstoffe abbauen.
Der Consolidator Grant des ERC bietet eine Förderung für fortgeschrittene, exzellente Forschungstalente. Antragsteller müssen ihr wissenschaftliches Potential bereits nachgewiesen haben, dazu gehören Erstautorenschaften herausragender Veröffentlichungen sowie weitere wissenschaftliche Erfolge und Auszeichnungen. Die langfristig angelegte, hoch dotierte Förderung unterstützt besonders innovative Forschungsvorhaben und erlaubt den gezielten Ausbau des eigenen wissenschaftlichen Teams.
Beide Wissenschaftler widmen sich der Aufklärung des Abbaus von Grundwasserkontaminationen, eine der großen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Damit leisten sie wertvolle Beiträge zum Schutz des Trinkwassers und somit zu einem vorbeugenden Umwelt- und Gesundheitsschutz.
Martin Elsner leitet seit 2006 die Arbeitsgruppe Umweltisotopenchemie am IGOE und hat sich auf Substanz-spezifische Isotopenanalytik spezialisiert, mittels der er den Abbau von Schadstoffen im Grundwasser untersucht. Seine Forschung wurde u.a. bereits durch eine Nachwuchsgruppenförderung der Helmholtz-Gemeinschaft, die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gefördert und ausgezeichnet. Die Substanz-spezifische Isotopenanalytik detektiert Isotopenveränderungen in Schadstoffmolekülen, wodurch sich deren Abbauwege entschlüsseln lassen. In seinem Forschungsprojekt (‚MicroDegrade‘) will Elsner nun Isotopeneffekte neuartig nutzen: Das Projekt hat zum Ziel, erstmals aufzuzeigen, wodurch der mikrobielle Abbau von Spurenschadstoffen in besonders niedrigen Konzentrationen limitiert ist.
Tillmann Lüders leitet seit 2004 die Arbeitsgruppe für Molekulare Ökologie am IGOE und hat sich auf die Struktur und Funktion anaerober – also sauerstoffloser – mikrobieller Lebensgemeinschaften spezialisiert, die Schadstoffe im Grundwasser abbauen. Der Biologe erhielt bereits mehrere Forschungsförderungen, u.a. durch die DFG und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und ist Editor eines angesehenen Fachjournals. Lüders Forschungsprojekt (‚POLLOX‘) hat zum Ziel, eine völlig neue Rolle des molekularen Sauerstoffs im Schadstoffabbau in eigentlich anaeroben Kompartimenten nachzuweisen. Dazu will Lüders Mechanismen des Langstrecken-Elektronentransfers sowie der Licht-unabhängigen Sauerstoffproduktion im Grundwasser aufzeigen und die Ökophysiologie der daran beteiligten Mikroorganismen aufklären. Das POLLOX Projekt hat das Potential, das Verständnis, wie der anaerobe Schadstoffabbau im Grundwasser gesteuert wird, zu revolutionieren.
Die Projekte starten im Frühjahr 2014.
Link zum Mitarbeiterprofil und Publikationsverzeichnis von Dr. Martin Elsner http://www.helmholtz-muenchen.de/igoe/das-institut/wir-ueber-uns/mitarbeiter/mitarbeiter/ma/993/index.html
Link zur AG Umweltisotopenchemie: http://www.helmholtz-muenchen.de/igoe/forschung/arbeitsgruppen/umweltisotopenchemie/index.html
Link zum Mitarbeiterprofil und Publikationsverzeichnis von Dr. Tillmann Lüders http://www.helmholtz-muenchen.de/igoe/das-institut/wir-ueber-uns/mitarbeiter/mitarbeiter/ma/995/index.html
Link zur AG Molekulare Ökologie: http://www.helmholtz-muenchen.de/igoe/forschung/arbeitsgruppen/molekulare-oekologie/index.html
Weitere Informationen
Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.200 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 34.000 Beschäftigten angehören.
www.helmholtz-muenchen.de
Das Institut für Grundwasserökologie (IGOE) beschäftigt sich mit dem Transport und Abbau von Schadstoffen im Grundwasser und entwickelt ein grundlegendes prozessorientiertes Verständnis von Grundwasserökosystemen. Zentrales Ziel ist die Aufklärung hydrogeologischer und mikrobieller Prozesse, die die Wasserqualität beeinflussen und somit zum Schutz unserer wichtigsten Trinkwasserquelle beitragen.http://www.helmholtz-muenchen.de/igoe
Das IGOE gehört dem Department of Environmental Sciences (DES) an, welches sich mit dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen Wasser, Luft, Boden und Pflanzen beschäftigt. Diese sind eine wesentliche Grundlage für ein gesundes Leben des Menschen. Das DES bildet eine Brücke zwischen den Forschungsbereichen „Gesundheit“ sowie „Erde und Umwelt“ am Helmholtz Zentrum München. http://www.helmholtz-muenchen.de/umwelt/news/index.html
Weitere Informationen:
http://www.helmholtz-muenchen.de/news/aktuelles-2013/pressemitteilungnews/article/23201/index.html
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