Stadt und Universität Kassel gehen neue Wege bei der Sportförderung
Ein Transfer- und Anwendungszentrum soll Forschungsergebnisse in die Praxis umsetzen und Vereine, Einrichtungen und Institutionen bei der Entwicklung und Umsetzung von konkreten Maßnahmen aus dem gesamten Spektrum des Sports unterstützen
Basierend auf der Expertise der Universität Kassel mit seinem Institut für Sport und Sportwissenschaft (IfSS) und der nachhaltigen Vernetzung des Sportamts der Stadt Kassel in Nordhessen sollen innovative Konzepte und Forschungsergebnisse den Weg in die Praxis finden. Das Sportamt wird die eigenen Ansätze in Kooperation mit dem organisierten Sport einbringen und bei der Vermittlung zwischen entsprechenden Ziel-und Anwendergruppen unterstützend tätig.
„Das Konzept des Transfer- und Anwendungszentrums ist in dieser Form einmalig in Deutschland“, erklärt Kassels Bürgermeister und Sportdezernent Jürgen Kaiser. „Es ist ein Meilenstein für den Sport in unserer Stadt und bietet zukunftsweisende und kooperative Strukturen zum Nutzen aller.“ Dem Projekt des Transfer- und Anwendungszentrums Sport (task) komme zugute, dass Kassel mit seinen zahlreichen Sportstätten rund um das Auestadion über einen zentralen Sportstandort verfüge, an dem auch die Universität vertreten ist.
„Uns als Universität ist es ein Anliegen, die Erkenntnisse unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die Gesellschaft und hier speziell in die Region einzubringen“, sagte Universitäts-Präsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep. „Mit dem Institut für Sport und Sportwissenschaft verfügen wir über deutschlandweit hervorragende Kompetenz auf den Anwendungsfeldern des Sports. task wird über den Wissenstransfer die Region bereichern und umgekehrt wertvolle Anstöße für weitere Forschungen geben.“
Konkret geht es bei den derzeit geplanten Projekten um den Wissenstransfer „Kindertagesstätte - Schule - Verein – Kommune“, „individuelle und betriebliche Gesundheitsförderung“ sowie „Leistung, Training und Technologie“. Aus heutiger Sicht werden mit Projektstart am
1. Januar 2014 folgende Projektansätze bearbeitet:
· Sturzprävention bei Älteren
· Talentsuche und –förderung in Kooperation von Schule und Verein
· Instabilitätstraining im Eishockey
· Blickverhalten bei Handballern
· Integration und Gewaltprävention im Verein
Weitere mögliche Module: Bewegungsförderung in Kindertagesstätten, Feuerwehr-Fitnesstraining, Schulung von Übungsleitern für Betriebssport, Fort- und Weiterbildung zu verschiedenen Themen.
Diese sollen mit möglichen Kooperationspartnern umgesetzt werden, unter anderem mit der MT Melsungen, den Kassel Huskies, dem KSV Hessen Kassel, dem Goethegymnasium Kassel als Partnerschule des Leistungssports, der Berufsfeuerwehr Kassel, der Polizei Nordhessen sowie mit weiteren Vereinen und Bildungseinrichtungen.
Die wissenschaftliche Federführung liegt bei den Experten des Instituts für Sport- und Sportwissenschaft (IfSS): Prof. Dr. Volker Scheid, Prof. Dr. Armin Kibele und Prof. Dr. Norbert Hagemann. Die inhaltliche Zuständigkeit von Maßnahmen des Sportamts liegt bei der Leiterin Frau Dr. Andrea Fröhlich.
Bereits am 12. Mai 2011 fand ein erstes Treffen der Stadt Kassel und der Universität Kassel mit dem KSV Hessen Kassel statt. Im Jahr 2012 wurden die Überlegungen konkretisiert. Das Institut für kooperative Planung und Sportentwicklung (ikps Stuttgart) wurde mit einer Konzeptstudie beauftragt, die am 6. Juni und 11. Oktober 2012 in Workshops vorgelegt und erörtert wurde.
Daraufhin wurden im Jahr 2013 alle planerischen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Projektstart zum 1. Januar 2014 geschaffen. Das Transfer- und Anwendungszentrum Sport wird zunächst über kein eigenes Budget verfügen. Stadt und Universität stellen eine Anschubfinanzierung bereit. Vorgesehen ist zudem, sogenannte Drittmittel einzuwerben, um Projekte realisieren zu können. Ziel ist, dass sich das Transfer- und Anwendungszentrum finanziell selbst trägt. Der operative Kern des Transfer- und Anwendungszentrums Sport besteht in einem funktionierenden Projekt-Team. In diesem arbeiten hauptsächlich das Sportamt und das Institut für Sport und Sportwissenschaft mit dem Koordinator zusammen.
Die zentrale Aufgabe wird darin bestehen, Gespräche und Planungsprozesse mit potenziellen Nutzern und Interessenten (Vereine, Einrichtungen, Institutionen) zu initiieren mit dem Ziel, dass innovative Konzepte den Weg in die Praxis finden. Hierbei werden die Interessenten mit Experten zusammengebracht, Hilfe geleistet durch die Entwicklung von Konzepten für Maßnahmen und Projekte und vor allem die finanzielle und technisch-inhaltliche Realisierbarkeit geklärt.
Am 15. März soll das Transfer- und Anwendungszentrum Sport im Rahmen des Tages der offenen Tür des Instituts für Sport und Sportwissenschaft einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden. Ab Mai sollen Projekte und Einzelmaßnahmen realisiert werden.
Kontakt:
Ingo Happel-Emrich
Stadt Kassel
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 0561 787 1231
E-Mail: presse@kassel.de
www.stadt-kassel.de
Sebastian Mense
Universität Kassel
Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 0561 804 1961
E-Mail: presse@uni-kassel.de
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