Neues Josef Ressel Zentrum zum Ausbau der Laserforschung an der FH Vorarlberg
Heute wurde das „Josef Ressel Zentrum für Materialbearbeitung mit ultrakurz gepulsten Laserquellen“ an der FH Vorarlberg (FHV) eröffnet. Mit dem neuen Josef Ressel Zentrum kann die Hochschule die Forschungsaktivitäten im Bereich der Materialbearbeitung mit ultrakurz gepulsten Laserquellen weiter ausbauen. Finanziert wird das Zentrum vom Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsministerium und dem langjährigen Unternehmenspartner der FHV, High Q Laser GmbH in Rankweil, einer der weltweit führenden Hersteller von Ultrakurzpulslasern.
Josef Ressel war der Erfinder der Schiffsschraube und des Kugellagers. Er ist der Namensgeber der neuen Forschungseinrichtung an der FHV, die heute von der Vizepräsidentin der Christian Doppler Forschungsgesellschaft, MR Dr. Ulrike Unterer und Landesrat Mag. Harald Sonderegger feierlich eröffnet wurde. Die öffentlichen Fördermittel für das Projekt stellt das Wissenschafts- Forschungs- und Wirtschaftsministerium zur Verfügung: "In Josef Ressel Zentren können Fachhochschulen gemeinsam mit regionalen Unternehmen mehrjährige Forschungsarbeiten durchführen. Das schafft einen Mehrwert für alle Beteiligten. Der jeweilige Partner profitiert von der Forschungskompetenz der Fachhochschulen, die wiederum das praktische Know-how des Unternehmens optimal nützen können", betont Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner.
Für Landesrat Mag. Harald Sonderegger ist das neue Josef Ressel Zentrum eine Bereicherung für die Forschungslandschaft in Vorarlberg. Es zeigt, auf welch hohem Niveau Forschung an der FHV betrieben wird: „Damit ein Forschungsvorhaben als Josef Ressel Zentrum geführt werden kann, braucht es hervorragende Forscherinnen und Forscher sowie innovative Unternehmen. Vorarlberg hat beides, was hier durch das Forschungszentrum Mikrotechnik – wo das neue Zentrum beheimatet ist – und durch High Q Laser – einem international erfolgreichen Unternehmen – eindrücklich gezeigt wird.“ Auch MR Dr. Ulrike Unterer, Vizepräsidentin der Christian Doppler Forschungsgesellschaft und zuständige Abteilungsleiterin im Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsministerium unterstrich bei der Eröffnung das wichtige Ziel der Josef Ressel Zentren, Forschung mit Nutzen für die Wirtschaft zu ermöglichen: "Damit werden an den Fachhochschulen wichtige Kompetenzen in Forschung und Entwicklung auf- und ausgebaut“, betont Unterer.
Der Geschäftsführer der FHV, Mag. Stefan Fitz-Rankl begrüßte die Gäste und unterstrich, welch wichtigen Beitrag die Forschung der FHV für die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Vorarlberg leiste. „An der FHV hat sich über fachliche und geographische Grenzen hinweg eine erfolgreiche Forschung entwickelt, deren Schwerpunkte in der angewandten Forschung und experimentellen Entwicklung liegen. Das heißt, die Fragestellungen leiten sich aus Problemen oder Anforderungen von Unternehmen und Institutionen ab oder kommen aus den Betrieben. Die Erkenntnisse daraus fließen zum einen wieder in die Arbeit der Unternehmen und zum anderen in die Ausbildung der Studierenden ein“, so Fitz-Rankl.
Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsministerium sowie HighQLaser als Fördergeber
In den Josef Ressel Zentren wird anwendungsorientierte Grundlagenforschung betrieben, die besonderen Nutzen für die Wirtschaft erzielt. Dazu werden für jeweils fünf Jahre Forschungsgruppen eingerichtet, die vom Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsministerium sowie den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert werden. Beim neuen Josef Ressel Zentrum für Materialbearbeitung mit ultrakurz gepulsten Laserquellen ist dieser Unternehmenspartner das Rankweiler Unternehmen High Q Laser GmbH, einer der weltweit führenden Hersteller von Ultrakurzpulslasern.
Durch die fortschreitende Miniaturisierung in der Elektronik, Halbleiterfertigung und Medizintechnik ist es unabdingbar geworden, immer kleinere und präzisere Strukturen in unterschiedlichste Substrate einbringen zu können. Materialbearbeitung durch Laser spielt dabei eine zentrale Rolle. Im Forschungszentrum Mikrotechnik der FHV wird deshalb seit Jahren auf dem Gebiet der Mikrobearbeitung durch Laser geforscht und gearbeitet. Ein wichtiger Kooperationspartner ist dabei das Vorarlberger Unternehmen High Q Laser GmbH. Diese Zusammenarbeit der FHV mit High Q Laser wurde 2013 mit der Inbetriebnahme einer neuen Laserstrukturieranlage weiter ausgebaut. Die Anlage wurde von High Q Laser mit einem Ultrakurzpuls-Laser der neuesten Generation namens SPIRITTM ausgestattet und ermöglicht dem neuen Ressel-Zentrum, fertigungsnahe Forschungsprojekte mit hoher Integrationstiefe durchzuführen.
„Der große Vorteil von Ultrakurzpulslasern liegt in der Herstellung von hochqualitativen Strukturen im Mikro- und Nanometerbereich, welche mit herkömmlichen Lasersystemen aufgrund der thermischen Belastung der Werkstücke nur schwer oder überhaupt nicht möglich ist. Dieser Vorteil – gepaart mit der Tatsache, dass nahezu jedes beliebige Material mit kurzen Pulsen bearbeitet werden kann – macht ultrakurz-gepulste Laser zu einem idealen Tool für die Mikrobearbeitung”, erklärt der Geschäftsführer von HighQLaser GmbH, Dr. Jürg aus der Au. „Zum Beispiel wird heutzutage bereits fast jedes Smartphone mit Hilfe von Ultrakurzpulslasern geschnitten und die Liste der Anwendungen wächst täglich.” Dank der engen Kooperation zwischen der FHV und High Q Laser, welche bereits seit der Gründung des Unternehmens besteht und nun mit der Eröffnung des Ressel-Zentrums weiter vertieft wird, erhofft sich High Q Laser, neue Erkenntnisse über die Wechselwirkung zwischen Licht und Materie zu gewinnen. Mit Hilfe dieser Erkenntnisse sollen zum einen die Prozessentwicklung vorangetrieben, zum anderen die nächste Generation von Ultrakurzpulslasern entwickeln werden.
Über die verstärkte Zusammenarbeit der FHV und High Q Laser freut sich auch die Leiterin des Ressel-Zentrums, Dr. Sandra Stroj. Die Mitarbeiterin des Forschungszentrums Mikrotechnik der FHV ist Laserspezialistin und beschäftigt sich seit langem mit dem Thema Materialbearbeitung: „Das Josef-Ressel-Zentrum versetzt uns in die glückliche Lage, mit einem deutlich vergrößerten Forschungsteam in das Thema der Materialbearbeitung mit dem Ultrakurzpulslaser einzutauchen. Ideal ist bei dieser Förderkonstruktion auch die verhältnismäßig lange Laufzeit, was dieser Forschungsvertiefung auch den notwendigen zeitlichen Rahmen bietet.“
Weitere Informationen:
http://www.fhv.at
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