Deutschland 2014 – Projekt anlässlich 25 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit
Im Auftrag des Bundesministeriums des Innern erforscht das ZSH Kontinuität und Wandel der politischen und gesellschaftlichen Orientierungen im geeinten Deutschland seit 1990. Neu am Ansatz der Studie "Deutschland 2014" ist, dass in die Analysen die mediale Berichterstattung über diese Entwicklung einbezogen wird.
Neben dem Projektleiter, Politikwissenschaftler Professor Everhard Holtmann, sind ebenso der Stuttgarter Politologe Prof. Dr. Oscar Gabriel, der Medienwissenschaftler Prof. Dr. Jürgen Maier (Universität Landau) sowie das Berliner Umfrageinstitut infratest dimap an der Studie beteiligt, deren Ergebnisse in 2015 präsentiert werden sollen.
Im Feld der einigungsbezogenen Werte- und Einstellungsforschung liegt inzwischen eine schier unüberschaubare Zahl von Studien und Veröffentlichungen vor. So registriert der Gemeinsame Verbundkatalog (GVK) unter dem Stichwort Wiedervereinigung aktuell fast 7.000 wissenschaftliche Beiträge. Nicht nur die Vielzahl der Studien, sondern auch ihre unterschiedlichen Sichtweisen auf die behandelten Themen, die verschiedenen methodischen Herangehensweisen sowie die häufig auch sehr heterogenen, ja widersprüchlichen Ergebnisse erschweren die Übersichtlichkeit im Forschungsfeld. Es ist daher ein Desiderat, die Einstellungen und Verhaltensweisen, Werte, Normen und Identitäten der Bürgerinnen und Bürger zu Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im geeinten Deutschland mit Hilfe einer „Metastudie“ systematisch ordnend zu erschließen.
Ziel des Projektes ist es deshalb zum einen, eine umfassende Bilanz der bisherigen deutschen Forschung der letzten 25 Jahre zur Friedlichen Revolution und zum Systemwechsel, zu erstellen. Untersucht werden dabei Kontinuität und Wandel der politischen und gesellschaftlichen Orientierungen im Spiegel der empirischen Einheits-Forschung seit 1990. Dabei wird mittels einer Längsschnitt-Sekundäranalyse auf Daten zurückgegriffen, die auf einer kontrollierten Auswahl einschlägiger Quellen-, Literatur- und Primärdatenbestände basiert.
Ein weiterer parallel angelegter Teil des Projektes beschäftigt sich mit der Analyse der deutschen Medienberichterstattung (Printmedien). Dabei wird am Beispiel ausgewählter Tageszeitungen untersucht, wie diese im Zeitraum von 1990 bis heute über die friedliche Revolution/Wiedervereinigung berichtet haben und ob dabei Aspekte einer gemeinsamen deutschen Identität und Kultur thematisiert werden.
Erkenntnisse dieser Bestandsaufnahmen münden in eine groß angelegte repräsentative Bevölkerungsumfrage im Spätsommer dieses Jahres.
Ansprechpartner für das Projekt im ZSH sind Prof. Dr. E.Holtmann und Dipl.-Soz. T.Jaeck (Sekr.-Tel.: 0345 - 96 3 96 00).
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