Weltweiter Trend: FH JOANNEUM bietet erstmals frei zugänglichen Online-Kurs
Sie sind weltweit ein großer Trend in der Online-Lehre: Mit „Massive Open Online Courses“, kurz MOOCs, wenden sich Hochschulen an eine große Zahl von Lernenden – die Elite-Universität Stanford etwa erreichte mit ihrem Kurs zu Künstlicher Intelligenz weltweit 160.000 TeilnehmerInnen. Ende April 2014 startet nun die FH JOANNEUM als eine der ersten steirischen Hochschulen mit einem Online-Kurs zum Themengebiet „Kompetenzen für globale Zusammenarbeit“.
Inhaltlich befasst sich der kostenlose und frei zugängliche Online-Kurs der FH JOANNEUM mit den Kompetenzen globaler Zusammenarbeit, unter dem Titel „Competences for Global Collaboration – cope14“. Er thematisiert dabei Fragestellungen aus Wirtschaft, Recht, Kommunikation und Pädagogik. Der MOOC wird auf Englisch abgehalten und läuft von 22. April bis 2. Juni 2014. Jede Woche behandelt ein anderes Thema und wird von verschiedenen Expertinnen oder Experten und Gastvortragenden der FH JOANNEUM gestaltet.
Die erste Kurswoche etwa beschäftigt sich mit dem Grundkonzept des MOOCs sowie grenzübergreifender Kommunikation, danach geht es zum Beispiel um Rechtskulturen oder Internationale Kommunikation und Verhandlungsführung. Besonders am MOOC „cope14“ ist die Unterstützung der Lernenden durch E-Learning-erfahrene Moderatorinnen der FH JOANNEUM. Die Gesamtleitung des MOOCs liegt bei Jutta Pauschenwein, Leiterin des Forschungsinstituts „ZML – Innovative Lernszenarien“, das sich seit 2011 mit MOOCs beschäftigt, und bei Doris Kiendl-Wendner, Leiterin des Instituts „International Management“ der FH JOANNEUM.
Offen für Studierende, SchülerInnen und Lernende weltweit
Der Online-Kurs richtet sich an Studierende der FH JOANNEUM sowie ihrer Partnerhochschulen, genauso aber auch an SchülerInnen und an Lernende weltweit, die an den angebotenen Inhalten bzw. dem didaktischen Konzept des MOOCs interessiert sind. „Wir möchten aktive Lernprozesse anstoßen und mit verschiedenen Materialien, Aufgaben und Diskussionsbeiträgen die Zusammenarbeit in einer multidisziplinären, internationalen Gruppe fördern“, erklären Pauschenwein und Kiendl-Wendner. JedeR TeilnehmerIn soll die Möglichkeit haben, sich individuell in bestimmte Inhalte zu vertiefen.
Zahlreiche Studierende der FH JOANNEUM werden am MOOC teilnehmen und dort selbstständig lernen, wofür sie 1 ECTS erhalten. Zudem können Studierende, die sich zumindest vier Wochen aktiv in den MOOC einbringen und ein abschließendes Reflexionsdokument verfassen, eine Teilnahmebestätigung erlangen.
Hype und Weiterentwicklung von MOOCs
Ursprünglich waren MOOCs als offene Lernräume im Web konzipiert, in der die Vernetzung und der Austausch unter den Lernenden im Vordergrund steht. „Mit dem großen Erfolg der MOOCs von Elite-Universitäten setzte ein regelrechter Hype ein, der der Qualität dieser Online-Kurse nicht immer zuträglich war“, sagt Pauschenwein. In den großen Online-Kursen, die meist einem hierarchischen Lernmodell folgten, sind die Dropout-Raten hoch. Umgekehrt zeigten sich aber auch viele Lernende von einer zu großen Fülle an freien Lernwegen und Materialien überfordert.
Mit ihrem Online-Kurs möchte die FH JOANNEUM daher einen Hybrid-MOOC anbieten, der einen offenen Lernzugang und Möglichkeiten zur eigenen Schwerpunktsetzung mit der nötigen Unterstützung im Lernprozess verbindet. „Wir müssen als Hochschulen evaluieren, was die MOOC-Bewegung für uns heißt und wie wir die Hochschullehre weiterentwickeln können. Weiteres Ziel ist, dass sich die Lernenden in der Online-Umgebung möglichst wohl fühlen und ihre Lernerfahrungen teilen“, so Pauschenwein und Kiendl-Wendner.
Registrierung
Die Registrierung zum Online-Kurs ist bis 22. April auf http://www.cope14.at/ möglich. Der MOOC der FH JOANNEUM läuft über die Blog-Plattform Wordpress, zum geschützten Austausch werden außerdem geschlossene Online-Communitys auf facebook und Google+ eingerichtet.
Weitere Informationen:
http://www.cope14.at/?page_id=31 - die Inhalte des MOOCs der FH JOANNEUM im Detail
http://www.fh-joanneum.at/zml - Forschungsinstitut "ZML - Innovative Lernszenarien"
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