Sportliche Großereignisse und ihre Schatten / Sport und Politik im WM- und Olympia-Jahr
Wissenschaftler der Universität Hildesheim befassen sich mit Themen, in denen Sport auch etwas über die Gesellschaft und politische Entwicklungen erzählt. „Neben dem Glanz, den events wie Olympia und die Fußball-WM weltweit verbreiten, gibt es durchaus auch Schatten", sagt Prof. Marianne Kneuer. In Brasilien etwa verlangen Menschen Schulen und Lehrer statt Stadien; aus Qatar als Ausrichter der Fußball-WM 2022 hört man Nachrichten über ausgebeutete Leiharbeiter. Die Hildesheimer Uni lädt zu Debatten über Sport und Politik: Es geht um den Glanz und die Legitimation sportlicher Großereignisse, um politische Proteste, um Sportförderkonzepte und Fairness, sagt Prof. Peter Frei.
Dieses Jahr steht im Zeichen sportlicher Großereignisse: die olympischen Winterspiele in Sotchi, die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Aber neben dem Glanz, den solche „events“ weltweit verbreiten, gibt es durchaus auch Schatten, sagt Marianne Kneuer, Professorin für Politikwissenschaft der Universität Hildesheim. Die kritisierte Sicherheitslage, der Russland mit drastischen Vorkehrungen begegnete; in Brasilien protestierten Menschen und verlangten Schulen und Lehrer statt Stadien. In Bayern entschieden sich die Bürger gänzlich gegen eine Winterolympiade. Aus Qatar als Ausrichter der Fußball-WM 2022 hört man Nachrichten über ausgebeutete Leiharbeiter. Diese wenigen Beispiele geben vor allem Hinweise darauf, wie sehr Sport und Politik verknüpft sind, ergänzt Peter Frei, Professor für Sportwissenschaft.
Das Fach Politikwissenschaft und das Institut für Sportwissenschaft nehmen in einer gemeinsamen Ringvorlesung diese Verknüpfungen in den Blick und nähern sich dem Faszinosum sportlicher Inszenierungen aus verschiedenen Perspektiven. Studierende, Lehrende und die interessierte Öffentlichkeit sind eingeladen, im Sommersemester 2014 mit externen Experten, Personen aus dem Sport ebenso wie den Sport- und Politikwissenschaftlern der Universität Hildesheim zu diskutieren. Die Reihe ist kostenfrei.
Nach einer Einführung in das Themenfeld am 30. April, folgen Beiträge über die Bezüge zwischen Sport, Medien und Politik, über Stile im südamerikanischen Fußball, über Laufen und Politik oder über den „Glanz und die Legitimation sportlicher Großereignisse und warum es Diktaturen einfacher haben". Es geht um politische Proteste im Rahmen von sportlichen Großereignissen und um das Sportförderkonzept in Niedersachsen. In einer Podiumsdiskussion am 25. Juni debattieren Experten aus der Sportwelt über „Moral und Fairness im Sport“.
Die öffentliche Ringvorlesung „Sport und Politik“ im Sommersemester 2014 findet mittwochs von 18:00 bis 20:00 Uhr an der Universität Hildesheim statt (Marienburger Platz 22, Hörsaal 1, 2 bzw. 3).
Medienkontakt:
Kontakt zu den Forschern über die Pressestelle der Universität Hildesheim (Isa Lange, presse@uni-hildesheim.de, 05121.883-90100 und 0177.8605905).
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Die Vorlesungsreihe im Überblick:
Ringvorlesung „Sport und Politik“ im Sommersemester 2014
Mittwochs von 18:00 bis 20:00 Uhr
Universität Hildesheim, Marienburger Platz 22, Hörsaal 1, 2 bzw. 3
30.04.2014, H2
Prof. Dr. Marianne Kneuer & Prof. Dr. Peter Frei (Universität Hildesheim)
„Einführung: Politik und Sport“
07.05.2014, H3
Prof. Dr. Peter Frei (Universität Hildesheim)
„Sport – Medien – Politik“
13.05.2014, H1
Prof. Dr. Hans Ulrich Gumbrecht (Universität Stanford; Friedrichshafen)
„Stile im südamerikanischen Fußball“
21.05.2014, H2
Prof. Dr. Thomas Heinen (Universität Hildesheim)
„Turnen – Stile – Interkulturalität“
28.05.2014, H2
Prof. Dr. Michael Corsten (Universität Hildesheim)
„Brasilianität – Weltbeziehung einer „göttlichen Gesellschaft““
04.06.2014, H2
Prof. Dr. Thomas Demmelhuber (Universität Hildesheim)
„Laufen und Politik“
18.06.2014, H2
Prof. Dr. Marianne Kneuer (Universität Hildesheim)
„Glanz und Legitimation sportlicher Großereignisse: Warum es Diktaturen einfacher haben“
25.06.2014, H2
Podiumsdiskussion: „Moral und Fairness im Sport“
mit Vertretern aus Politik und Sport
02.07.2014, H2
Dr. Saskia Richter (Universität Hildesheim)
„Politische Proteste im Rahmen von sportlichen Großereignissen und deren Wirkung"
09.07.2014, H2
Reinhard Rawe (Direktor LandesSportBund Niedersachsen e.V.)
„Das Niedersächsische Sportförderkonzept“
16.07.2014, H2
Prof. Dr. Vera Volkmann (Universität Hildesheim)
„Sport – Gesundheit – Politik“
23.07.2014, H2
Prof. Dr. Jürgen Mittag (Deutsche Sporthochschule Köln)
[Thema wird zeitnah bekannt gegeben]
Programm als PDF:
http://www.uni-hildesheim.de/media/presse/Sonstiges/VL_Sport_und_Politik_Uni_Hildesheim.pdf
Weitere Informationen:
http://www.uni-hildesheim.de/fb1/institute/institut-fuer-sportwissenschaft/ - Institut für Sportwissenschaft der Uni Hildesheim
http://www.uni-hildesheim.de/fb1/institute/institut-fuer-sozialwissenschaften/politikwissenschaft/ - Institut für Sozialwissenschaften; Politikwissenschaft an der Uni Hildesheim
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