Chancengleichheit für Frauen in der Wissenschaft
Hamburgs Wissenschaftssenatorin Stapelfeldt: „Gläserne Decke sichtbar machen, um Benachteiligung von Wissenschaftlerinnen zu überwinden“
Auf einer Fachkonferenz in der Patriotischen Gesellschaft haben heute über 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Empfehlungen diskutiert, wie das Ziel einer echten Chancengleichheit für Frauen in der Wissenschaft erreicht werden kann. In vier Arbeitsgruppen analysierten Expertinnen und Experten aus Hamburg und ganz Deutschland anhand aktueller Forschungsergebnisse Gründe für die immer noch bestehende strukturelle Benachteiligung von Frauen in der Wissenschaft. Die Ergebnisse werden durch die Wissenschaftsbehörde ausgewertet und im Anschluss im Internet zugänglich gemacht. Sie sollen Grundlage für die Umsetzung konkreter Maßnahmen durch die Hochschulleitungen und die Behörde für Wissenschaft und Forschung in den kommenden Jahren werden.
Wissenschaftssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt betonte in ihrem Eingangsstatement: „Chancengleichheit fängt im Kopf an und hört mit der Sprache noch lange nicht auf. Hochschulen sind Orte, an denen sich zumindest Studierende lange Zeit in der Sicherheit wiegen, die Gleichberechtigung von Männern und Frauen sei doch erreicht. Mit der Promotion ist es damit allerdings vorbei. Spätestens dann weisen die Zahlen einen eklatanten Bruch auf. Was mit der Promotion beginnt, setzt sich demnach bei Postdocs fort: So arbeiten Forscherinnen häufiger in Teilzeit und haben befristete Stellen, Forscher haben eher unbefristete Vollzeitstellen. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass der Frauenanteil unter den Professuren noch immer beschämend gering ist. Zwar konnte bundesweit durch verschiedene Förderprogramme manches erreicht werden, etwa durch das Professorinnenprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die Hochschulen in Hamburg waren hier besonders erfolgreich. Aber das ist bei Weitem nicht genug. 24 Prozent Professorinnen an den Hamburger Hochschulen sind einfach zu wenig. wir wollen, wir müssen diese gläserne Decke sichtbar machen und aufbrechen. Ziel dieser Tagung ist es, konkrete gleichstellungspolitische Empfehlungen für Maßnahmen zu formulieren, die die Hochschulleitungen und die Behörde für Wissenschaft und Forschung in den kommenden zwei bis drei Jahren umsetzen können.“
In vier Arbeitsgruppen wurden die folgenden Aspekte diskutiert: (1) Gender-Reports und Instrumente der Hochschulsteuerung, (2) Chancen und Grenzen von Programmen zur Nachwuchsförderung, (3) Hochschulen und Gender-Studies, (4) Rechtliche Rahmenbedingungen und Anti-Diskriminierung in der Wissenschaft. Die Veranstaltung schloss mit einer Podiumsdiskussion zu den strukturellen Bedingungen für Chancengleichheit in der Hamburger Wissenschaft.
Die Konferenz wurde von der Behörde für Wissenschaft und Forschung veranstaltet und gemeinsam mit der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten und Frauen-/Gleichstellungsbüros an Hamburger Hochschulen (LaKoG) sowie der hochschulübergreifenden Kommission „Gender & Diversity“ Hamburg mit dem Zentrum GenderWissen organisiert.
Das vollständige Programm ist dieser Pressemitteilung beigefügt.
Rückfragen der Medien:
Behörde für Wissenschaft und Forschung
Pressesprecher
Dr. Alexander von Vogel
Tel: 040/42863-2322
E-Mail: alexander.vonvogel@bwf.hamburg.de
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