30 Jahre DFN-Verein – Erfolg einer Gemeinschaft
Der Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes e. V. (DFN-Verein) feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung am 30. März 1984 gehört der DFN-Verein zu den Kräften, die bei der Verbreitung der Datenkommunikation in Deutschland Maßstäbe gesetzt haben. Mit Anschlusskapazitäten von bis zu 100 Gigabit/s und einem Terabit-fähigen Kernnetz, das sich auf 11.000 Kilometern über 60 Kernnetz-Standorte aufspannt, zählt das vom DFN-Verein betriebene Wissenschaftsnetz X-WiN heute zu den leistungsfähigsten Kommunikationsnetzen weltweit.
Pünktlich zum 30. Geburtstag haben die im DFN-Verein organisierten wissenschaftlichen Einrichtungen beim Wissenschaftsnetz X-WiN die nächste Leistungsstufe gezündet. Als erstes Forschungsnetz weltweit begann der DFN-Verein im Februar diesen Jahres mit der Erprobung einer Technologie für Anschlüsse mit einer Bandbreite von 1 Terabit/s. Das entspricht 1.000 Gbit/s. Damit bestätigt das Deutsche Forschungsnetz (DFN) einmal mehr seine Rolle als Technologie-Führer im Bereich der wissenschaftlichen Datenkommunikation.
Mit dem Deutschen Forschungsnetz als technologische und organisatorische Plattform haben sich die mehr als 330 im DFN-Verein organisierten Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland eine technologische und organisatorische Plattform erschaffen, die konsequent an den Bedarfen und Visionen der Wissenschaft orientiert ist. Eine ganze Generationenfolge von Wissenschaftsnetzen – angefangen mit dem X.25-Wissenschaftsnetz, dem Breitband-Wissenschaftsnetz B-WiN, seinem Nachfolger, dem G-WiN, mit dem zum ersten Mal die Gigabit-Schwelle in der Datenkommunikation durchbrochen wurde, bis hin zum heutigen X-WiN, dessen Leistungsfähigkeit seit 2004 fortlaufend gesteigert – stellt die technische Grundlage für den Erfolg des DFN dar.
Auf Basis dieser technologischen Plattform hat der DFN-Verein eine Vielzahl von Diensten und Services entwickelt, die den Anwendern mit dem Anschluss an das Wissenschaftsnetz zur Verfügung stehen. Von DFNRoaming und DFN-MailSupport über DFN-PKI und DFN-AAI bis hin zum Videokonferenzdienst des DFN, dem DFNFernsprechen oder spezialisierten Diensten und Services wie DFN-SAP oder DFN-VPN stehen den Anwendern eine Fülle von Diensten zur Verfügung. Parallel dazu wird im DFN-Verein derzeit ein Modell für eine DFN-Cloud entwickelt, die es Mitgliedseinrichtungen erlaubt, sich technische Ressourcen und Kompetenzen untereinander zur Verfügung zu stellen.
Kennzeichnend für die vom DFN-Verein erschaffene Infrastruktur und die darauf entwickelten Dienste und Services ist nicht allein deren organisatorische und technische Verankerung in der nationalen Wissenschafts-Community, sondern auch die weltweite Integration der technischen Infrastruktur und die internationale Harmonisierung der Dienste. Gemeinsam mit einer Vielzahl von Partnernetzen, die in einem globalen Verbund von Wissenschaftsnetzen miteinander verknüpft sind, bildet das Deutsche Forschungsnetz eine Plattform, durch die eine Vielzahl von internationalen Forschungsprojekten erst möglich werden. Weder die Suche nach dem Higgs-Boson noch die Entschlüsselung des menschlichen Genoms kommt ohne leistungsfähige Wissenschaftsnetze wie das DFN aus; die Erforschung der Gletscherschmelze im tadschikischen Tianshan-Gebirge bedarf ebenso leistungsfähiger internationaler Forschungsnetze wie die Auswertung von Daten aus der Radioastronomie.
Doch nicht nur in der Spitzenforschung sind leistungsfähige Wissenschaftsnetze heute unverzichtbar – auch die Vermittlung von Wissen und das Management einer Hochschule ist ohne ein Wissenschaftsnetz kaum noch denkbar. Die sichere und vertrauliche Kommunikation mit Hilfe der DFN-PKI, die Unterstützung von Prozessen in Lehre und Verwaltung durch die DFN-AAI (Authentifikations- und Autorisierungs-Infrastruktur), aber auch ganz elementare Tools wie DFN-Roaming, das einen ortsunabhängigen und geschützten Zugriff auf das Wissenschaftsnetz und die persönliche Arbeitsumgebung ermöglicht sind heute tief in die Arbeitsabläufe in Lehre, Forschung und Wissenschafts-Management integriert.
Träger des Deutschen Forschungsnetzes ist der DFN-Verein mit Sitz in Berlin. Der DFN-Verein verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke. Die Stärke des Deutschen Forschungsnetzes ist das breite Mandat seiner Mitglieder. Die überwiegende Mehrzahl der deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie eine Reihe forschungsnaher Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft zählen heute zu den Mitgliedern des DFN-Vereins.
Weitere Informationen:
http://www.dfn.de