Neuntes Medienkunststipendium der Kirch Stiftung an HFF-Studentin vergeben
Das Stipendium umfasst für ein Jahr ein Atelier mit Wohnraum mietfrei in München / Zusätzlich erhält die Preisträgerin eine monatliche finanzielle Unterstützung und einen Materialkostenzuschuss / Franziska Schönenberger, Studentin für Dokumentarfilm-Regie, überzeugt mit Rauminstallations-Konzept über die Konsequenzen moderner Armutsmigration / Aufgrund überdurchschnittlicher Qualität der Einreichungen steht schon jetzt fest: Kirch-Stiftung wird das Stipendium auch 2015 wieder vergeben
München, 29. Juli 2014 – Bereits zum neunten Mal hat die Kirch Stiftung das „Stipendium Medienkunst der Hochschule für Fernsehen und Film München“ vergeben. Aus 18 Einreichungen, die in ihrer kreativen Vielfalt die Auswahl schwer gemacht haben, hat sich die Jury für das Rauminstallations-Konzept „Schicksal: Die Schatten der Wüste“ von Franziska Schönenberger entschieden, die an der HFF München Regie für Dokumentarfilm studiert.
Franziska Schönenberger wird für die Umsetzung ihres Projekts ein Jahr lang ein Atelier mit Wohnraum in München mietfrei zur Verfügung gestellt; zusätzlich erhält sie eine monatliche finanzielle Unterstützung in Höhe von 800 € sowie einen einmaligen Materialkostenzuschuss über 5.000 €.
Die Jury 2014 setzte sich zusammen aus Friedrich Carl Rein (Kirch Stiftung), Regina Hesselberger-Purrmann (Hesselberger Architekten GmbH), Prof. Dr. Michaela Krützen (Abteilung Medienwissenschaft HFF München), Dr. Stefan Urbaschek (Kurator u.a. für die Bayerische Staatsgemäldesammlung/Sammlung Goetz) und Dr. Johannes Wende (ehemaliger Stipendiat und Abteilung Medienwissenschaft HFF München). Prof. Dr. Michaela Krützen: „In den vergangenen Jahren habe ich dieses Atelier in so vielfältiger Weise bespielt, bebaut und künstlerisch belebt gesehen, dass ich immer denke: das kann kaum noch besser werden. Und doch sind wir jedes Jahr aufs Neue begeistert von den Einreichungen und wissen: auf den Ideenreichtum unserer Studierenden können wir uns verlassen. Umso schöner, dass wir schon jetzt die Zusage für das Stipendium 2015 haben.“
Franziska Schönenbergers „Schicksal: Die Schatten einer Wüste“ über moderne Armutsmigration
Mit der Rauminstallation „Schicksal: Die Schatten einer Wüste“ zeigt Franziska Schönenberger die Konsequenzen moderner Arbeitsmigration auf. Sie erzählt vom Leben und Sterben eines indischen Wanderarbeiters und seiner Familie, von dem sie während einer Recherchereise in Indien erfahren hat. Er ging aus seinem Dorf in Indien nach Dubai, um dort zu arbeiten und kehrte nicht lebendig zurück. Kombiniert mit 3000 Jahre alter südindischer Liebeslyrik (rezitiert von einer Sängerin aus Tamil Nadu) erzählt Franziska Schönenberger sehr persönlich und emotional seine Geschichte. Und zugleich die Geschichte vieler verzweifelter Menschen aus Indien und anderen Ländern der Dritten Welt, die Arbeit im Nahen Osten suchen, um das Überleben ihrer Familien zu sichern. Schönenberger will die Träume dieser Menschen, ihre Wünsche und Realitäten greifbar machen, die leider oft als Illusionen stehen bleiben und einen hohen Preis fordern.
Während der Dauer, in der Schönenberger das Projekt umsetzt, soll in Kooperation mit dem indischen Künstler Jayakrishnan ein Animationsfilm entstehen, der die wahre exemplarische Geschichte des indischen Arbeiters in Bildern erzählt.
Franziska Schönenberger feiert aktuell große Erfolge mit ihrem deutsch-indischen Culture-Clash-Dokumentarfilm „Amma & Appa“: Darin erzählt sie ihre eigene Liebesgeschichte mit dem indischen Künstler Jayakrishnan und vom Aufeinandertreffen der beiden Elternpaare. Im Februar lief der Film auf der Berlinale, am 4. September läuft „Amma & Appa“ in den deutschen Kinos an.
Weitere Informationen:
http://www.hff-muenchen.de
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