Bayernweite Aktionen gegen Glücksspielsucht
Spielhallen und Sportwetten – die Verlockung, das schnelle Geld mit Glücksspiel zu machen ist heutzutage allgegenwärtig. Doch die nackten Zahlen zeigen klar, dass in der Regel die Spieler die Verlierer sind. Um das Thema Glücksspielsucht noch stärker in den Köpfen der Menschen zu verankern, nimmt die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern mit zahlreichen Suchthilfeeinrichtungen aus ihrem Kompetenznetzwerk am bundesweiten Aktionstag gegen Glücksspielsucht teil.
Die Begeisterung für Glücksspiel im Allgemeinen und Sportwetten im Besonderen ist groß: Allein in Bayern gab es bis Anfang September 2014 trotz einer rechtlichen Grauzone bereits mehr als 200 Wettbüros. Nach erfolgter Lizenzvergabe werden es sogar bis zu 400 sein. Konrad Landgraf, Geschäftsführer der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG), befürchtet deshalb, dass die Anzahl der Menschen mit einem problematischen Spielverhalten weiter steigen wird: „Sportwetten bergen ein hohes Suchtrisiko. Vor allem für junge Männer sind sie faszinierend und gefährlich.“ Neben den zahlreichen Sportwettbüros in den Städten birgt die ständige Verfügbarkeit von Sportwetten über das Internet ein weiteres Risiko.
Um auf die Gefahren von Glücksspiel aufmerksam zu machen, nimmt die LSG gemeinsam mit zahlreichen Suchthilfeeinrichtungen ihres „Kompetenznetzwerk Glücksspielsucht“ am 25. September 2014 am bundesweiten Aktionstag gegen Glücksspielsucht teil.
Wie wichtig Aufklärung ist, zeigen folgende Zahlen: Aktuell gelten im Freistaat 28.000 Menschen als pathologische Glücksspieler, weitere 34.000 zeigen bereits ein problematisches Spielverhalten. Die Folgen sind teils dramatisch, wie Landgraf weiß: „Häufig bedeutet die Glücksspielsucht den wirtschaftlichen Ruin ganzer Familien und stellt eine immens hohe psychologische Belastung für alle Betroffenen dar. Im Durchschnitt haben Spieler rund 24.000 Euro Schulden.“ Umso wichtiger ist es, weiterhin auf die Problematik der Glücksspielsucht aufmerksam zu machen und sie etwa mit Aktionstagen in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.
Die Aktionen der LSG im Überblick:
22.9. bis 26.9., Bayreuth und Kulmbach
Beratungsstelle für Suchtfragen Bayreuth: Verschiedene Aktionen in Bayreuth und in Kulmbach vor verschiedenen Spielhallen im genannten Zeitraum (bei starkem Regen werden die Aktionen verschoben)
24.9., Würzburg, Central Programmkino, Maxstraße 2, ab 19 Uhr
Psychosoziale Beratungsstelle für Suchtfragen Würzburg: Filmvorführung
„Im Rausch des Zufalls“
25.9., München, Stachus, 11-14 Uhr
Geschäftsstelle der LSG, Blaues Kreuz München, Fachambulanz für junge Suchtkranke: Riesenwürfel
25.9., Erding, Marktplatz, 10-12 Uhr
Prop e.V. Erding: Riesenwürfel
25.9., Passau, Fußgängerzone Sparkasse / Ecke Klingergasse, 11-14 Uhr
Psychosoziale Beratung und Behandlung (PSBB) Passau: Riesenwürfel
25.9., Garmisch-Partenkirchen, Caritas-Zentrum, Dompfaffstraße 1, vormittags
Aufführung des Replay-Theaters mit dem Stück „Alles oder Nichts!“
25.9., Ingolstadt, Ludwigstraße Höhe Modehaus Xaver Mayr, 9-15 Uhr
Suchtambulanz Ingolstadt: Infowürfel, Bodenzeitung
25.9., Hof, Fußgängerzone, ab 8 Uhr
Diakonie Hochfranken: Klebepunkte
25.9., Pfaffenhofen, Hauptplatz, 10-14 Uhr
Prop e.V. Pfaffenhofen: Bodenpunkte; zusätzlich gibt es eine offene Sprechstunde.
25.9.-29.9. und 25.9.-01.10., Nürnberg, Bahnhofspassage und Multiplexkino
Stadtmission Nürnberg: Klebepunktstraßen
25.9., Schweinfurt, Marktplatz, 9-16 Uhr
Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle Schweinfurt: Riesenwürfel und Klebepunkte
25.9., Ebersberg, Bahnhofsstraße 1, ab 18 Uhr
Caritas Zentrum Ebersberg: Vortrag zum Thema Glücksspielsucht
09.10., Schwabach, Marktplatz, 9-13 Uhr
Diakonie Roth-Schwabach: Bodenzeitung, Riesenwürfel, Zauberer
15.10., München, Machtlfinger Straße 11, 18.30-20 Uhr
kpb Fachambulanz: Vortrag für Betroffene, Angehörige und Interessierte
Weitere Informationen:
http://www.verspiel-nicht-dein-leben.de
http://www.verspiel-nicht-mein-leben.de
http://www.lsgbayern.de