Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Kadcyla mit PZ-Innovationspreis ausgezeichnet
Das von der Roche Pharma AG entwickelte Brustkrebsmedikament Trastuzumab Emtansin (T-DM1; Kadcyla) wurde mit dem PZ-Innovationspreis 2014 ausgezeichnet.
Die unabhängige Jury unter der Leitung des Pharmakologen Professor Dr. Ulrich Schwabe, Heidelberg, würdigt das Medikament damit als die Arzneimittelinnovation des vergangenen Jahres.
Trastuzumab Emtansin ist seit Ende 2013 für die Behandlung von Frauen mit fortgeschrittenem HER2-positivem Brustkrebs zugelassen. Den betroffenen Frauen bietet die Substanz die Aussicht auf ein längeres Leben – und dies bei guter Lebensqualität.
„Als Pharmaunternehmen ist es unsere Verpflichtung, Medikamente zu entwickeln, die idealerweise das Leben verlängern – und dies bei verbesserter Lebensqualität“, betonte Dr. Hagen Pfundner, Vorstand der Roche Pharma AG, im Rahmen der Preisverleihung. „Für Patienten einen wirklichen Nutzen schaffen, das ist der Kern unserer täglichen Arbeit. Und Trastuzumab Emtansin ist ein solches Medikament – als Ergebnis jahrzehntelanger Forschung.“
Das Resultat dieser Forschungs- und Entwicklungsarbeit ist ein bislang einzigartiger Wirkmechanismus: Trastuzumab Emtansin ist das erste Antikörper-Wirkstoff-Konjugat gegen Brustkrebs überhaupt. Das Medikament wurde speziell zur Behandlung von Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs entwickelt, einer besonders aggressiven Variante der Tumorerkrankung, von der fast jede fünfte Patientin betroffen ist. „Der besondere Clou: Mittels eines Antikörpers wird ein hochpotentes Chemotherapeutikum in die Krebszellen eingeschleust und entfaltet erst dort seine Wirksamkeit“, erklärte Dr. Stefan Frings, Medizinischer Direktor der Roche Pharma AG. „Dadurch werden die Krebszellen zielgerichtet zerstört, während gesunde Zellen überwiegend verschont bleiben.“
Die Ergebnisse der Zulassungsstudie belegen die Vorteile dieses Wirkprinzips: Frauen, die gegen die fortgeschrittene HER2-positive Brustkrebserkrankung bereits vorbehandelt waren, lebten im Median fast ein halbes Jahr länger, wenn sie Trastuzumab Emtansin anstelle einer Vergleichstherapie erhielten. Darüber hinaus traten unter der Behandlung mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat deutlich weniger schwerere Nebenwirkungen auf - gerade bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen ist das ein wichtiger Vorteil für die Lebensqualität. (1) Auf Basis dieser Studiendaten wurde Trastuzumab Emtansin im November 2013 ab der zweiten Therapielinie für Frauen mit fortgeschrittenem HER2-positivem Brustkrebs zugelassen. Frings verwies darauf, dass weitere Antikörper-Wirkstoff-Konjugate Trastuzumab Emtansin folgen könnten: „Roche gehört zu den Pionieren in der Entwicklung von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten. In unserer Pipeline befinden sich zahlreiche Antikörper-Wirkstoff-Konjugate gegen verschiedene Krebsarten.“
Aufgrund der vorliegenden Studiendaten empfiehlt die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO e.V.) Trastuzumab Emtansin in der 2nd Line als bislang einziges Medikament nach vorheriger Herceptin-Therapie mit einem "Doppelplus". (2)
Über den PZ-Innovationspreis
Der PZ-Innovationspreis ist ein von der Pharmazeutischen Zeitung gestifteter Preis, der in diesem Jahr bereits zum 20. Mal vergeben wurde. Pharmaunterneh-men können sich für den Preis nicht selbst bewerben. Die Auswahl des Preisträgers erfolgt durch eine unabhängige Jury aus Wissenschaftlern. Für die diesjährige Preisverleihung wurden insgesamt 36 Arzneimittel aus 17 Indikationen bewertet, die zwischen dem 1. Juli 2013 und dem 30. Juni 2014 in Deutschland eingeführt wurden.
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Literaturhinweise:
[1] Verma S et al., N Engl J Med 2012; 367 (19): 1783-91
[2] www.ago-online.de
Weitere Informationen:
http://pharma.roche-presse.de