Dresdner Teilchenphysiker im Emmy Noether-Programm gefördert
Bis zu 1,17 Millionen Euro für Nachwuchsforschergruppe
Dr. Frank Siegert vom Institut für Kern- und Teilchenphysik der TU Dresden ist von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in das Emmy Noether-Programm aufgenommen worden. Der Physiker erhält in den kommenden fünf Jahren bis zu 1,17 Millionen Euro Fördermittel und wird damit eine eigene Nachwuchsgruppe aufbauen.
Siegert entwickelt Programme zur theoretischen Simulation von Teilchenkollisionen, wie sie am Large Hadron Collider (LHC) des CERN in Genf durchgeführt werden. Solche Modellierungen spielen bei der Auswertung der gemessenen Daten eine zentrale Rolle, denn physikalischer Erkenntnisgewinn vollzieht sich stets im Wechselspiel zwischen Theorie und Experiment. „Am LHC werden hochenergetische Teilchen zur Kollision gebracht“, erläutert Siegert. „Mit riesigen Detektoren wie beispielsweise dem ATLAS-Experiment messen die Forscher, was bei diesen Zusammenstößen passiert. Diese experimentellen Befunde müssen mit präzisen theoretischen Vorhersagen für diese Kollisionen verglichen werden.“ Die Simulationsprogramme sind somit unverzichtbar, um neue Erkenntnisse über die Bausteine der Materie und die Kräfte, die zwischen ihnen wirken, zu gewinnen.
In einem harten Auswahlverfahren der DFG konnte Siegert sich gegen zahlreiche Konkurrenten durchsetzen. „Die Aufnahme in das Emmy Noether-Programm ist eine großartige Auszeichnung“, freut sich der Physiker. Die eingeworbenen Mittel wird er einsetzen, um am Institut für Kern- und Teilchenphysik der TU Dresden ab Oktober 2014 eine neue Arbeitsgruppe mit Wissenschaftlern, Doktoranden und Studenten aufzubauen. Die Gruppe wird Simulationsprogramme entwickeln und auch am ATLAS-Experiment teilnehmen. Damit ergänzt Siegerts Nachwuchsgruppe die in Dresden bereits ansässigen Forscher um Expertise an der Schnittstelle zwischen theoretischer und experimenteller Teilchenphysik.
Mit dem Emmy Noether-Programm möchte die Deutsche Forschungsgemeinschaft herausragenden Nachwuchswissenschaftlern einen Weg zur frühen wissenschaftlichen Selbständigkeit eröffnen, damit diese sich zügig für eine wissenschaftliche Leitungsaufgabe, insbesondere als
Hochschullehrer, qualifizieren können. Das Programm umfasst die in der Regel fünfjährige Förderung einer Nachwuchsforschungsgruppe.
Frank Siegert studierte Physik an der TU Dresden und promovierte an der Durham University und dem University College London. Nach einem Postdoc-Aufenthalt an der Universität Freiburg kehrte der 32-Jährige im vergangenen Jahr an die TU Dresden zurück.
Am 7. Oktober 2014, 19 Uhr, hält Frank Siegert in der SLUB einen öffentlichen Abendvortrag zum Thema „60 Jahre Teilchenphysik-Forschung am CERN“. Der Vortrag ist Bestandteil der Dresdner Festwoche zum 60. Geburtstag des CERN (weitere Infos: http://tinyurl.com/cern60-dresden).
Fotodownload unter: http://tu-dresden.de/aktuelles/news/siegert
Informationen für Journalisten:
Dr. Frank Siegert, TU Dresden,
Institut für Kern- und Teilchenphysik,
Tel.: 0351 463-33700,
E-Mail: frank.siegert@tu-dresden.de
Weitere Informationen:
http://tinyurl.com/cern60-dresden
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