Acht Jahre Tourismus-Fachinformationssystem (T-Fis) Die Fachhochschule Westküste zieht Bilanz und in
Die Vision des onlinebasierten Tourismus-Fachinformationssystems (T-Fis) wurde vor acht Jahren von Professor Dr. Bernd Eisenstein, Leiter des Instituts für Management und Tourismus (IMT) der Fachhochschule Westküste (FHW) in Heide, geboren: Für das Destinationsmanagement entscheidungsrelevante Informationen sollen in einem System zentral abrufbar sein. Dadurch wird die Nutzung der Daten und deren Interpretation etwa in Form von Wettbewerbsvergleichen erleichtert. Das System ist mittlerweile im Destinationsmanagement angekommen: 250 Nutzer in 90 Tourismusorganisationen arbeiten bundesweit mit T-Fis. Zudem sind die Daten der amtlichen Beherbergungsstatistik und über 500 touristische Marktforschungsstudien in T-Fis abrufbar.
Und T-Fis wird weiter fit für die Zukunft gemacht. Neben der Praxis sind auch in der Lehre die Vorteile des Instruments erkannt worden. So investiert die FHW bis Anfang 2017 deutlich in die Weiterentwicklung von T-Fis und ergänzt Bestandteile, um die Bedürfnisse der Lehre aufzugreifen und einen gezielten Einsatz in der tourismuswirtschaftlichen Lehre zu ermöglichen. Darüber hinaus wächst auch das für die Nutzer vorgehaltene Datenangebot kontinuierlich. Im Rahmen einer Kooperation mit der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen werden in Kürze auch die Informationen aus der bereits in der 30. Auflage durchgeführten „Deutschen Tourismusanalyse“ in T-Fis verfügbar sein. Die Studie enthält Statistiken und Daten sowie aktuelle Analysen und Prognosen zu Reisezielen, Reisedauer und Reisekosten der deutschen Bevölkerung. Prof. Dr. Ulrich Reinhardt, Wissenschaftlicher Leiter der Stiftung, sagt „Wir freuen uns, dass wir unsere langjährigen Erkenntnisse über den deutschen Reisemarkt über T-Fis noch weiter unter den Destinationsmanagern verbreiten können.“
Die Entwicklung von T-Fis begann im Jahr 2007 bis Ende des Jahres 2010 als Förderprojekt in Schleswig-Holstein. Nach Auslaufen der Förderung bekannte sich die FHW zu diesem Instrument und führt die Entwicklung seitdem ohne Fördermittel fort. Zentraler Erfolgsfaktor ist seitdem eine sehr starke Einbindung von Kooperationspartnern aus der Praxis wie zum Beispiel der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH. „T-Fis ist ein lebendiges System – wir haben es seit dem Jahr 2010 mit Hilfe des Feedbacks der Praxispartner immer weiterentwickelt und sind noch lange nicht müde, das System regelmäßig den aktuellen Marktbedürfnissen anzupassen“, erklärt Professor Dr. Bernd Eisenstein.
Die stärkere Nutzung von T-Fis in der Lehre im Studiengang International Tourism Management (ITM) ist ein erklärtes Ziel der FHW. Professor Dr. Anja Wollesen, Leiterin des Studiengangs ITM, sieht in der Nutzung des Systems einen Mehrwert für die Studierenden: „Ich bin davon überzeugt, dass unsere Studierenden durch die Arbeit mit T-Fis ideal auf den beruflichen Alltag in der Tourismusbranche vorbereitet werden. Sie lernen spielerisch, wie mit Hilfe von Marktforschungsdaten strategische Entscheidungen getroffen werden und ein effektives Controlling funktioniert.“ Um das zu erreichen, soll als ein Baustein ein touristisches Planspiel integriert werden, mit dem Marktsituationen und Einflüsse von Entscheidungen simuliert werden können. Zur Umsetzung der geplanten Entwicklungen stockt die FHW das Personal in T-Fis ab 2015 um 1,5 Stellen auf. Die Nutzung von T-Fis in der Lehre soll ab dem Jahr 2017 auch weiteren Hochschulen mit touristischem Schwerpunkt ermöglicht werden.
Pressekontakt:
Prof. Dr. Bernd Eisenstein
eisenstein@fh-westkueste.de
Tel.: 0481/85 55 545
Dipl.-Kffr. Anne Köchling, MTM
koechling@fh-westkueste.de
Tel.: 0481/85 55 556
Über T-Fis:
Unter der Vision „alle Daten – eine Quelle“ können in T-Fis unterschiedliche touristische Primär- und Sekundärmarktforschungsdaten sowie destinations- bzw. betriebsspezifische Kennziffern integriert werden. Online leicht abrufbar stehen diese den Nutzern gebündelt zur Verfügung. T-Fis ist modular aufgebaut und ermöglicht daher eine bedarfsorientierte und zielführende Anpassung an individuelle Nutzerwünsche.
Neben der amtlichen Tourismusstatistik, mit der Ankünfte, Übernachtungen und Beherbergungskapazitäten bis auf die Ortsebene tabellarisch und grafisch ausgewertet werden können, bietet der Bereich „Marktblick“ den T-Fis Nutzern die Möglichkeit, auf eine Vielzahl von Marktforschungsstudien und Erhebungen zuzugreifen. Zur Verfügung stehen allgemeine öffentliche Studien, Studien des IMT sowie von den Nutzern eingebrachte Studien, die gegen Einwilligung untereinander ausgetauscht werden können.
Im Fokus des Moduls „Unternehmenscontrolling“ stehen in strategieorientierten Ziel- und Kennzahlensystemen gebündelte destinations- und betriebsbezogene Kennzahlen, mit Hilfe derer ein Controlling und in der Folge die Steuerung der Destinationsentwicklung ermöglicht wird. Die Entwicklung und Ausgestaltung der Ziel- und Kennzahlensysteme erfolgt in enger Kooperation mit dem IMT. Ausgehend von den strategischen Zielsetzungen der Destination werden gemeinsam die für die Zielerreichungsmessung relevanten Kennzahlen definiert. Die für die Messung der Kennzahlen erforderlichen Marktforschungsdaten können wiederum über das Modul „Marktblick“ abgerufen werden.
Neben dem strategischen Destinations- und Unternehmenscontrolling ist das operative Marketingcontrolling ein weiterer wesentlicher Bestandteil dieses Moduls. Im Marketingcontrolling wird die Resonanz von Marketingmaßnahmen gebündelt in einem System gemessen. Dabei kann der Erfolg verschiedener Maßnahmen verglichen oder Zielerreichungsgrade einzelner Kennzahlen gemessen werden. Optional können verschiedene Marketingmaßnahmen als Kampagnen zusammengefasst werden.
Zudem besteht die Möglichkeit des Benchmarkings, d.h. an T-Fis beteiligte Destinationen können sich, unter der Voraussetzung der Zustimmung aller Beteiligten, untereinander vergleichen. So können einzelne Kennzahlen miteinander verglichen werden, um individuelle Lerneffekte für die jeweilige Destination zu erzielen.
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