Präzisere und schnellere Untersuchungen
Die MHH hat zwei neue Magnetresonanztomographen für Klinik und Forschung in Betrieb genommen
Der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) stehen zwei neue Magnetresonanztomographen (MRT) der Firma Siemens zur Verfügung. „Das erste neue MRT liefert eine höhere Bildqualität und ermöglicht so wesentlich präzisere und schnellere Untersuchungen als die bisherigen Geräte. Zudem ist der Komfort für die Patienten höher, da es eine deutlich größere Öffnung hat“, erläuterte Professor Dr. Heinrich Lanfermann, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, am 15. Oktober bei der Inbetriebnahme.
„Wir können in dem sehr kurzen MRT sogar Eingriffe durchführen, für die wir bisher Röntgenstrahlen benötigt haben“, ergänzte Professor Dr. Frank Wacker, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie. Er wird an dem neuen Gerät minimal-invasive Methoden entwickeln – unter anderem im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungscampus STIMULATE der Universität Magdeburg, das der Vorsitzende des Vorstandes, Professor Dr. Georg Rose, bei der Eröffnung vertritt. Die Teams der beiden MHH-Institute nutzen das Gerät mit der Magnetfeldstärke von 1,5 Tesla (Magnetom Aera) gemeinsam. Die Kosten in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro stellte das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur der MHH zur Verfügung.
Das zweite 1,5 Millionen Euro teure MRT dient der Forschung und ist ein sehr leistungsfähiges Gerät mit drei Tesla Magnetfeldstärke (Magnetom Skyra mit 64 Kanälen). „Wir wollen herausfinden, welche neurobiologischen Faktoren der Pädophilie und dem sexuellen Kindesmissbrauch zugrunde liegen können“, erläuterte Professor Dr. Tillmann Krüger, Oberarzt der von Professor Dr. Stefan Bleich geleiteten MHH-Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie. Professor Krüger koordiniert den Forschungsverbund „Neurobiologische Grundlagen von Pädophilie und sexuellem Missbrauchsverhalten gegen Kinder“ (NemuP), an dem fünf weitere Universitäten teilnehmen und etwa 250 Probanden untersucht werden. Ziel ist, Grundlagenverständnis, Diagnostik und Therapie zu verbessern und damit langfristig Kinder und Jugendliche vor sexuellen Übergriffen zu schützen. Das Projekt wird vom BMBF gefördert. Auf dem Campus der MHH gibt es insgesamt vier MRTs. Sie erzeugen Körper-Schnittbilder und stellen Struktur und Funktion von Geweben und Organen dar. So können krankhafte Veränderungen beurteilt werden – mit magnetischen Feldern, ohne Röntgen- oder andere ionisierende Strahlung.
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