Fraunhofer-Projektgruppe IWKS erhält 12,5 Millionen Euro
Der Freistaat stärkt Nordbayerns Wirtschaft sowie Forschung und Entwicklung:
Die Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie
IWKS hat am Freitag in Alzenau einen Bewilligungsbescheid in Höhe von 12,5
Millionen Euro für die Aufbauphase II erhalten. Überreicht wurde der Bescheid
von Ilse Aigner, Bayerns Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie
und Technologie. Mit der Bewilligung unterstützt das Land Bayern den
weiteren Ausbau der Projektgruppe IWKS, nachdem die unter dem Dach des
Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC agierende Einrichtung in Alzenau
und Hanau die erste Aufbauphase erfolgreich absolviert hat.
Mit der bedeutenden Förderung der Projektgruppe IWKS in Alzenau durch das
Bayerische Staatministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie kann
nun das Gesamtkonzept weiter umgesetzt werden. Im Zuge der strategischen Planung
des Freistaats, die wirtschaftliche Entwicklung im Norden Bayerns zu fördern und zu
stärken, richtet sich besonderes Augenmerk auf innovative anwendungsorientierte
Forschung. »Ressourceneffizienz, Recycling und der Ersatz von schlecht verfügbaren
Rohstoffen sind wichtige Zukunftsthemen. Dies wurde hier am bayerischen Untermain
schon früh erkannt und mit der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS in Alzenau und Hanau
ein innovatives bayerisch-hessisches Gemeinschaftsprojekt realisiert. Durch den
weiteren Ausbau der Projektgruppe wird die angewandte Forschung hier in der Region
nachhaltig gestärkt und den Unternehmen ein wertvoller Partner für Forschungs- und
Entwicklungsprojekte zur Verfügung gestellt«, sagte die stellvertretende
Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin Ilse Aigner bei der Bescheidübergabe im
Kreise geladener Gäste aus Wirtschaft und Politik.
Hohe Erwartungen erfüllt
In den drei Jahren seit Gründung der Projektgruppe IWKS in Alzenau konnte die junge
Forschungseinrichtung mit einem rasanten Wachstum und einer intensiven
Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen einerseits und einer hervorragenden
Vernetzung mit der Hochschule Aschaffenburg sowie den Universitäten in Würzburg,
Augsburg, Darmstadt und Gießen andererseits die hohen Erwartungen erfüllen, die in
sie gesetzt wurden. Gerade diese enge Vernetzung von Forschung und Lehre mit den
Industriepartnern im Rhein-Main-Gebiet bietet die einmalige Chance, am Bayerischen
Untermain ein nationales Wissenschaftsnetzwerk »Ressourcen« zu etablieren.Schwerpunkte der Arbeiten in Alzenau sind die Entwicklung von neuartigen Verfahren
für Wertstoffkreisläufe sowie strategische Ausarbeitungen zur Kritikalität von
Rohstoffen. In Kooperation mit der Hochschule Aschaffenburg und der Stadt Alzenau
konnte ein zusätzliches anwendungsnahes Forschungsgebiet etabliert werden, das sich
mit recyclinggerechtem Design beschäftigt. Diese erste Aufbauphase ist also erfolgreich
abgeschlossen. Der Freistaat unterstützt diese Entwicklung nachhaltig, sodass nun
weitere Gelder für den Aufbau eines möglichen eigenständigen Fraunhofer-Instituts in
Alzenau bereitgestellt werden. Prof. Dr. Gerhard Sextl, Leiter des Fraunhofer ISC und
Gründungsvater der Projektgruppe IWKS, betonte bei der Übergabe, dass die
Projektgruppe vor dem Hintergrund teurer und knapper werdender Rohstoffe eine
wichtigen Beitrag leiste, um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die
Rohstoffversorgung der Industrie und damit die Technologieführerschaft in
Deutschland auch langfristig gesichert ist: »Deshalb freut es mich sehr, dass das Land
Bayern uns dabei unterstützt, dass wir weiterhin in enger Zusammenarbeit mit der
Industrie am Bayerischen Untermain an der Lösung einer der dringendsten
Zukunftsfragen unserer Zeit arbeiten können.«
Aufbauphase II: Personeller Aufbau für ein mögliches eigenständiges Institut
In der Aufbauphase I wurden wissenschaftliche Strukturen geschaffen, Investitionen in
Geräte sowie in den Aufbau einer Technikumshalle getätigt. Mit entsprechenden
Geräten und Arbeitsgruppen ist nun die Bearbeitung weitergehender Fragestellungen
möglich. Die drei am Standort Alzenau etablierten Geschäftsfelder dienen dazu,
wissenschaftliche Projekte zu den Fachthemen Biowerkstoffe/Lebensmittel, Elektrik/
Elektronik sowie Schlacken/Schlämme/Deponien zu bearbeiten. Diese Arbeitsinhalte
werden in der Aufbauphase II weiter ausgebaut und gestärkt.
Am Standort Hanau beschäftigen sich die Forscher mit Magnetischen Materialien sowie
mit den Wertstoffen für Energiesystemen und Beleuchtung.
In der Phase II erfolgt an beiden Standorten weiterer personeller Aufbau als Grundlage
für ein später mögliches Institut. Dabei stehen die Entwicklung und der Ausbau von
Forschungs- und Industrieprojekten innerhalb dieser Geschäftsfelder im Mittelpunkt.
Die Fraunhofer-Projektgruppe IWKS
Vor dem Hintergrund zunehmender Rohstoffknappheit wurde unter dem Dach des
Fraunhofer Instituts für Silicatforschung ISC die Fraunhofer-Projektgruppe für
Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS am 05. September 2011 ins Leben
gerufen. Gemeinsam werden mit Industriepartnern innovative Trenn-, Sortier-,
Aufbereitungs- und Substitutionsmöglichkeiten erforscht und Strategien für einen
nachhaltigen Umgang mit kostbaren Ressourcen entwickelt.
Expertennetzwerk Ressourcen
Die enge Vernetzung der Geschäftsbereiche untereinander mit dem Leitungsteam,
bestehend aus Prof. Dr. Armin Reller (Universität Augsburg), Prof. Dr. Stefan Gäth
(Justus-Liebig-Universität Gießen), Prof. Dr. Oliver Gutfleisch (Technische Universität
Darmstadt), Prof. Dr. Rudolf Stauber (Geschäftsführung Projektgruppe IWKS),
ermöglicht Forschungsansätze entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Projektpartner werden so bei ihren individuellen Aufgabenstellungen optimal
unterstützt. Zudem kann die Projektgruppe IWKS auf das Mutterinstitut Fraunhofer ISC
sowie ein weites Netzwerk von Fraunhofer-Experten und entsprechend ausgerichteter
Hochschulen zurückgreifen. Das damit verfügbare Kompetenznetzwerk ermöglicht eine
herausragende Beratungsleistung.
Ressourcenknappheit ist ein zentrales Thema in der wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Entwicklung von Industrienationen. Die Sicherung einer nachhaltigen
Versorgung der Industrie mit Rohstoffen ist essentiell. Das IWKS widmet sich dieser
Zukunftsaufgabe durch die Erforschung und Entwicklung neuer Technologien für
Recyclingprozesse, durch Substitutionsmöglichkeiten seltener Roh- und Werkstoffe,
durch Untersuchung der Kreislauffähigkeit von Wertstoffen und Erstellung von
(Technologie-) Prognosen.
Weitere Informationen:
http://www.isc.fraunhofer.de
http://www.iwks.fraunhofer.de
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