FH-Professor aus Münster hilft im Kampf gegen Ebola in Sierra Leone
Joachim Gardemann ist zum zehnten Mal im Auftrag des Roten Kreuzes im Auslandseinsatz. Diesmal ist die Mission besonders heikel. Das Thema ist Ebola.
Angst habe er keine, wohl aber gehörigen Respekt. Wenn Prof. Dr. Joachim Gardemann am Mittwoch zu seinem zehnten Auslandseinsatz für das Rote Kreuz nach Sierra Leone aufbricht, geht es um ein ganz heikles Thema: Ebola. „Auch manche frühere Einsätze waren nicht ganz ungefährlich. Aber Ebola ist schon eine besondere Nummer“, so Gardemann, der sich seit heute mit einem Spezialtraining auf den Einsatz vorbereitet.
Als der Leiter des Kompetenzzentrums Humanitäre Hilfe der FH Münster die Anfrage erhielt, als Kinderarzt und medizinischer Koordinator die Ebola-Behandlungsstation der Rotkreuz- und Rothalbmondföderation in Kenema/Sierra Leone zu unterstützen, habe er nicht lange gezögert. Gardemann: „Ich sage meinen Medizinstudenten immer: Es zwingt Dich keiner, Feuerwehrmann zu werden. Aber wenn Du es dann bist und es brennt, dann musst Du dahin.“ Daher sei es für ihn keine Frage gewesen, jetzt vor Ort Hilfe zu leisten. Und seine Frau trage diese Entscheidung mit.
Seit Sonntag bereitet sich der Mediziner am Missionsärztlichen Institut in Würzburg auf den Umgang mit der tückischen Infektionskrankheit vor. Besonders das An- und Ablegen der Schutzbekleidung wird dabei sehr ausgiebig eingeübt. Die Einsatzdauer beträgt zunächst vier Wochen, anschließend muss Gardemann aus Gründen des Infektionsschutzes noch drei Wochen in eine Karenzzeit.
Die Tage vor einem Auslandseinsatz seien besonders arbeitsintensiv. Er habe noch alle Klausuren korrigiert und die letzten Abschlussarbeiten gelesen sowie Vertretungen und Lehrbeauftragte für seine Veranstaltungen an der Fachhochschule und der Universität Münster organisiert. Überdies seien noch eine tropenärztliche Untersuchung und etliche Impfungen erforderlich gewesen. Gardemann: „Es wäre ja besonders fatal, wenn eine Einsatzkraft im Ebola-Behandlungszentrum irgendeine andere Tropenkrankheit bekommen würde wie Malaria.“
Sein Einsatz sei nur möglich durch die sofortige und verständnisvolle Unterstützung seitens der Studierenden, der Hochschulleitung und der Personalverwaltung sowie seiner Kolleginnen und Kollegen. Auch die Stadt Münster beteilige sich durch die Bereitstellung eines Kollegens vom Gesundheitsamt als Lehrbeauftragten während der Abwesenheit Gardemanns.
Weitere Informationen:
http://www.fh-muenster.de/humanitaere-hilfe/index.php Kompetenzzentrum Humanitäre Hilfe der FH Münster
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