Bundesweit erste Professur für "Geo-Government" an der Hochschule Mainz
An der Lehreinheit Geoinformatik und Vermessung der Hochschule Mainz wird
eine neue Stiftungsprofessur „Geo-Government“ der Carl-Zeiss-Stiftung
eingerichtet.
Die Entwicklungen im Bereich der digitalen Abläufe von Verwaltungsprozessen (E-Government) auf nationaler und europäischer Ebene beeinflussen das Verwaltungshandeln zunehmend. Die Fachverwaltungen müssen sich in den nächsten Jahren vielfältigen Herausforderungen stellen, die sich beispielsweise durch den OpenData-Trend ergeben. Im Licht dieser Entwicklung ist die von der Carl-Zeiss-Stiftung genehmigte W2-Professur „Geo-Government“ für die Dauer von fünf Jahren zu verstehen, welche dem Fachbereich Technik der Hochschule Mainz nun bewilligt wurde. Der Begriff „Geo-Government“ umfasst das gesamte IT-gestützte Verwaltungshandeln, bei dem der Raumbezug in Form von Geoinformationen eine wichtige Rolle spielt. Nach anerkannten Schätzungen trifft dies auf etwa 80 Prozent aller Verwaltungshandlungen zu.
Im Rahmen der Stiftungsprofessur soll gezielt neue Kompetenz an der Schnittstelle von E-Government, Geoinformatik und Geodäsie aufgebaut werden. Die Inhaberin oder der Inhaber der neuen Professur soll die klassischen Lehrangebote der Hochschule um die aktuellen Methoden, die sich aus der angestrebten Verbindung von Geodateninfrastrukturen und dem E-Government ergeben, erweitern.
Aufgabe der geplanten Professur in der Forschung wird sein, an der Weiterentwicklung von Geodateninfrastrukturen und dem E-Government auf nationaler, europäischer und globaler Ebene und an der Integration der beiden Entwicklungsstränge mitzuwirken.
Dem besonderen Charakter von Forschung an Fachhochschulen wird die beantragte Professur durch eine intensive Verbindung mit außeruniversitären Partnern, etwa dem Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur des Landes Rheinland-Pfalz, den kommunalen Spitzenverbänden oder der Juwi AG zur experimentellen Umsetzung und Erprobung der wissenschaftlichen Lösungsansätze Rechnung tragen.
Warum eignet sich die Lehreinheit Geoinformatik und Vermessung der Hochschule Mainz in besonderem Masse zur Ansiedlung einer Professur „Geo-Government“? Weil diese Professur sich in Mainz auf einige wichtige Pfeiler stützen kann: Die Geodäsie gehört seit der Gründung der Fachhochschule, seit September 2014 Hochschule Mainz, zu deren klassischem Fächerspektrum in den Ingenieurwissenschaften. Bereits in den 1990er Jahren reagierte die Lehreinheit auf die Entwicklungen in der Computertechnik mit der Einführung des interdisziplinären Faches Geoinformatik, um die neuen Möglichkeiten der Positionsbestimmung, unter anderem mit dem Global Positioning System GPS und der raumbezogenen digitalen Informationsverarbeitung in den Lehrplan aufzunehmen. Darüber hinaus pflegt die Lehreinheit, insbesondere über die Beschäftigung von Lehrbeauftragten, langjährige Verbindungen mit öffentlichen Verwaltungen.
Im Jahr 1998 gründeten Professoren der Lehreinheit Geoinformatik und Vermessung das
Forschungsinstitut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik i3mainz, welches Projekte mit Partnern aus Wirtschaft, Forschung und Verwaltung durchführt. Für den Bereich Geo-Government können Professoren, Mitarbeiter und Studierende auf die Forschungskompetenzen aus zahlreichen Projekten zurückgreifen, die das i3mainz gemeinsam mit Partnern aus der öffentlichen Verwaltung für Land und Kommunen durchführt. Angesiedelt sind diese in den Bereichen der raumbezogenen
Informationsverarbeitung (Citizen Participation, Verwaltungsprozesse, Medienbruchfreiheit und XStandards).
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