Disaster Mapping für die Katastrophenhilfe
50 Studierende der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft kartieren Ebola-Gebiet
„Karten können Leben retten“ – unter diesem Motto führten Studierende am Mittwoch, 17. Dezember 2014, an der Fakultät für Informationsmanagement und Medien (Fk. IMM) der Hochschule Karlsruhe das Projekt „Disaster Mapping“ zur Kartierung von Ebola-Gebieten durch. „Gerade in einer Situation, wie sie momentan in den von Ebola betroffenen Gebieten vorherrscht, fragen sich auch viele Studierende, wie sie die Hilfsmaßnahmen im Katastrophengebiet unterstützen können. Entfernung, Zeit und Kosten hindern sie daran, selbst vor Ort Hilfe zu leisten“, so Christof Nichterlein, Fachschaftssprecher an der Fakultät und Student im 7. Semester des Bachelorstudiengangs Geoinformationsmanagement mit Vertiefungsrichtung Kartographie & Geomedien. „Doch oft wird vergessen, dass viele Informationen benötigt werden, bevor Hilfseinsätze starten können – und diese Informationen kann das Disaster Mapping liefern.“
Zerstörungsausmaß, welche medizinischen Einrichtungen wo verfügbar sind, welche Hilfsgüter an welchen Orten verteilt werden können, sind wichtige Informationen, die durch das Kartieren der Katastrophengebiete dezentral von überall aus bereitgestellt werden können und die Helfer vor Ort wesentlich unterstützen. Es gibt bereits digitale humanitäre Netzwerke, wie das „Humanitarian OpenStreetMap Team“, über das sehr schnell betroffene Gebiete kartiert und Luftbilder für diesen Zweck freigeben werden. „Hier können wir uns einklinken und einen Teil zur Katastrophenhilfe beitragen“, erläutert Christof Nichterlein, „dabei kann jeder interessierte Studierende mithelfen.“
An der Fakultät beschäftigen sich mit „Geodäsie und Navigation“, „Geoinformationsmanagement“ und „Geomatics“ gleich drei Studiengänge mit dem Erfassen, Modellieren, Analysieren und Visualisierung von Geodaten, wobei die Studierenden u. a. den Umgang mit geographischen Informationssystemen lernen. Die praktische Anwendung dieser Kenntnisse steht jetzt auch im Vordergrund der aktuellen studentischen Initiative. Gemeinsam mit den „Disaster Mappers Heidelberg“ führt die Fachschaft der Fakultät am Vormittag in das Thema ein und erklärt an den Beispielen von Ebola und Lesotho, was im Disaster Mapping besonders zu beachten ist. Anschließend bearbeiteten die rund 50 anwesenden Studiereden gemeinsam das Mapping dieses Katastrophengebiets. Die Resultate werden über http://hot.openstreetmap.org/ veröffentlicht und stehen damit auch den Helfern vor Ort zur Verfügung.
Weitere Informationen:
http://www.hs-karlsruhe.de/hochschule/aktuelles/presse/50-studierende-kartieren-ebola-gebiet.html
http://hot.openstreetmap.org/