Erfahrungen sammeln und weitergeben!
Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Bochum vergibt Zertifikate an engagierte Mentorinnen und Mentoren.
Von Rüdiger Kurtz
"Ich wollte mich neben dem Studium für andere engagieren", erzählt Kristine Pris: "Im Endeffekt habe ich von meinem Einsatz dann selber sehr profitiert." Selbstbewusster sei sie geworden und sie habe gelernt, Konfliktsituationen erfolgreich zu bestehen, so die Bochumer Wirtschaftsstudentin. Projektleiterin Martina Meyer-Schwickerath freut sich über das positive Feedback. Das bereits 2007 von ihr initiierte Konzept, bei der Unterstützung der Erstsemester auf den eigenen Nachwuchs zu setzen, hat sich an der Hochschule Bochum erfolgreich entwickelt.
Bereits in der Orientierungswoche werden die Studienanfänger am Fachbereich Wirtschaft in Kleingruppen eingeteilt, die jeweils von Studierenden höherer Semester betreut werden. "Durch das Mentorenprogramm werden die Erstsemester schneller und besser integriert und können sich so von Anfang an auf ihr Studium konzentrieren", erläutert Wirtschaftsprofessorin Martina Meyer-Schwickerath das zentrale Ziel. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass sich viele von denen, die selbst von der Unterstützung profitiert haben, später auch als Mentorinnen und Mentoren bewerben, um ihre positiven Erfahrungen weiterzugeben. "Nachwuchssorgen haben wir trotz des hohen Zeitaufwandes und der enormen Belastung nicht", berichtet Projektkoordinatorin Silke Kujawski:
Die Mentorinnen und Mentoren erhalten im Gegenzug für ihren Einsatz eine qualifizierte Ausbildung im Coaching. "Die Zusatzqualifikation wird spätestens in der Bewerbungsphase nach dem Studienabschluss ein großer Vorteil für sie sein", so Wirtschaftsdekanin Eva Waller bei der feierlichen Überreichung der Zertifikate an die 19 Studierenden, die die Mehrfachbelastung aus Mentoren- und Coachingausbildung, Studium sowie die Betreuung der Studienanfänger drei Semester lang erfolgreich unter einen Hut gebracht hatten. "Sie haben gelernt, Gruppen zu leiten, Konfliktsituationen zu meistern und haben sich für andere und für ein gemeinsames Ziel engagiert", sagte Professorin Eva Waller: "Das sind Qualitäten, die Arbeitgeber zu schätzen wissen."
Für Kristine Pris brachten die Mentorenausbildung sowie die Ausbildung im Coaching darüber hinaus auch ganz neue Erfahrungen. "Neben all dem Fachwissen, das man sich in einem Wirtschaftsstudium aneignet", so die 24jährige Studentin, "war es für mich spannend und aufschlussreich, über eigene Empfindungen in unterschiedlichen Gruppensituation sowie über die Wahrnehmung der eigenen Rolle innerhalb der Gruppe zu sprechen." Anfangs sei das ungewohnt gewesen und ihr, wie vielen anderen Teilnehmern auch, schwer gefallen. Aber mit der Zahl der Workshops sei dann das Vertrauen in der Gruppe schnell gewachsen. "Ich habe hier etwas für mein Leben gelernt", lächelt Kristine Pris: "Und ich bin dabei ein Stück weit gewachsen."
Weitere Informationen:
http://www.hochschule-bochum.de/fbw/studienangebot/mentoren.html - Das Mentorenprogramm des Fachbereichs Wirtschaft der Hochschule Bochum.
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