Was der Mensch essen darf. Ökonomischer Zwang, ökologisches Gewissen und globale Konflikte
Das aktuelle Buch „Was der Mensch essen darf“ diskutiert in 26 Beiträgen Aspekte von Moral, Ethik und Nachhaltigkeit in der Ernährung des 21. Jahrhunderts.
Essen ist für jeden mehrfach täglich ein selbstverständlicher Vorgang. Doch mittlerweile ist die simple Frage „Was soll ich essen?“ immer schwieriger zu beantworten. Essen soll schmecken und Genuss bringen. Zudem gilt es, sich gesund zu ernähren. Doch damit nicht genug mehren sich in den letzten Jahren die Forderungen nach einem verantwortlichen, ethischen Handeln. Essen ist nicht mehr länger eine private Angelegenheit, sondern spiegelt das Verhältnis vom Menschen zu seiner (Um-)Welt wider.
Wir begreifen immer besser, wie unsere Welt funktioniert und dass unsere Ernährung nicht nur Konsequenzen für den Menschen an sich, sondern auch für die Gesellschaft und die Umwelt hat. Unsere derzeitigen Konsum- und Produktionsmuster verbrauchen zu viele Ressourcen und setzen Treibhausgase und zahlreiche andere Emissionen frei. Sie verursachen nicht nur globale Umweltprobleme wie Klimawandel, Abfallberge und Artensterben, sondern sind auch mit sozialen Problemen verbunden. Unser Essen wird immer stärker zu einem moralisch aufgeladenen Gut und die Frage, nach welchen ethischen Maßstäben wir künftig leben und konsumieren sollen, wird immer wichtiger. Und so stellt sich in unseren täglichen Konsumentscheidungen auch immer die Frage „Was ist denn nun gut und richtig?“
Richtlinien und Empfehlungen gibt es sehr viele, doch die Lücke zwischen den Idealvorstellungen und der Realität ist groß. "Es scheint", so Dr. Gesa Schönberger, Mitherausgeberin des Buches und Geschäftsführerin der Dr. Rainer Wild-Stiftung, "dass eine ethisch verantwortungsvolle Ernährung einem Alltag gegenübersteht, in dem ökonomische Zwänge, ökologische Ziele und kulinarische Verlockungen nur schwer vereinbar sind."
Der vorliegende Band nähert sich diesem Dilemma aus unterschiedlichen Richtungen und zeigt mit seiner fachübergreifenden Perspektive die Vielschichtigkeit des Themas auf. Indem er Theorie- und Praxisbeiträge verbindet, skizziert er Konzepte und Anwendungsfelder von Ernährungsethik und prüft diese immer wieder auf ihre Alltagstauglichkeit. Konkretisiert wird das am Beispiel des Huhns, das wie kein anderes Tier die Veränderungen in der Lebensmittelproduktion und den Wandel der Esskultur widerspiegelt.
Der Band richtet sich an Natur-, Sozial- und Kulturwissenschaftler, Fachleute und Entscheider aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft sowie an alle, die sich mit ethischen Fragen der Ernährung und Lebensmittelproduktion auseinandersetzen.
Der Band entstand unter dem Dach des Internationalen Arbeitskreises für Kulturforschung des Essens, der bis Ende 2014 von der Dr. Rainer Wild-Stiftung getragen wurde und sich in 2015 neu formiert.
Der Inhalt
• Zur Theorie einer ethischen Ernährung
• Ernährungsethische Fragestellungen aus unterschiedlichen Perspektiven
• Das Huhn im Fokus
• Vom gesellschaftlichen Umgang mit dem Fleischkonsum
• Von der Theorie zur Praxis
Hirschfelder, Gunther/Ploeger, Angelika/Rückert-John, Jana/Schönberger, Gesa (Hg.):
Was der Mensch essen darf
Ökonomischer Zwang, ökologisches Gewissen und globale Konflikte
Springer VS, Wiesbaden 2015
405 Seiten, 14 Abbildungen
ISBN 978-3-658-01464-3
49,99 Euro
Auch als eBbook erhältlich:
ISBN 978-3-658-01465-0
Weitere Informationen:
http://´http://www.gesunde-ernaehrung.org/ak-esskultur/publikationen/10-ak-esskultur/ak-publikationen/252-was-der-mensch-essen-darf mehr zum Inhalt/Leseprobe