Über die (Un)Möglichkeit nach 1945 als Jude in Deutschland zu leben
Zur Eröffnung der deutsch-israelischen Tagung "Rückkehr-Erzählungen" spricht am 23. Februar 2015 Micha Brumlik unter dem Titel "Kein Weg als Deutscher und Jude - eine Relecture nach zwanzig Jahren".
Augsburg/BB/KPP - Der Publizist und Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Micha Brumlik zählt heute zu den bedeutendsten Stimmen im deutsch-jüdischen Dialog nach 1945. Am Abend des 23. Februar 2015 (Beginn 18.00 Uhr) eröffnet er im Festsaal des Jüdischen Kulturmuseums Augsburg-Schwaben mit einem öffentlichen Vortrag unter dem Titel "Kein Weg als Deutscher und Jude - eine Relecture nach zwanzig Jahren" die am 24./25. Februar dann im Hollbau des Evangelischen Forums Annahof stattfindende Tagung "Rückkehr-Erzählungen. Über die (Un)Möglichkeit nach 1945 als Jude in Deutschland zu leben". Auch bei der Tagung selbst sind Gasthörer willkommen.
In seiner 1996 veröffentlichten Autobiographie "Kein Weg als Deutscher und Jude. Eine bundesrepublikanische Erfahrung" legt der Publizist und emeritierte Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik die Erfahrungen nieder, die er als Kind jüdischer Remigranten in Deutschland gesammelt hat. 1952 im Alter von fünf Jahren gemeinsam mit seinen Eltern aus der Schweiz nach Deutschland (zurück)gekommen, entscheidet er sich als junger Erwachsener 1967, nach Israel auszuwandern - um bereits zwei Jahre später wieder nach Deutschland zurückzukommen und zu bleiben.
Brumlik studierte in Frankfurt am Main Pädagogik, Philosophie und Sozialwissenschaften, war als wissenschaftlicher Assistent in Göttingen und Mainz, dann als Assistenzprofessor in Hamburg tätig, bevor er 1981 einen Ruf an die Universität Heidelberg erhielt. 2000 übernahm er eine Professur für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Dort leitete er außerdem in den Jahren 2000 bis 2005 das Fritz-Bauer-Institut.
Micha Brumlik - heute eine der bedeutendsten Stimmen im deutsch-jüdischen Dialog - unterzieht in seinem Augsburger Vortrag "Kein Weg als Deutscher und Jude" seine 1996 erschienenen Aufzeichnungen, die noch in den Jahren in Heidelberg entstanden, einer kritischen Relektüre.
Brumliks Abendvortrag am 23. Februar im Jüdischen Kulturmuseum eröffnet zugleich die deutsch-israelische Nachwuchstagung "Rückkehr-Erzählungen. Über die (Un)Möglichkeit nach 1945 als Jude in Deutschland zu leben": Am 24. und 25. Februar 2015 werden auf dieser von Prof. Dr. Bettina Bannasch (Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Universität Augsburg) und Prof. Dr. Yfaat Weiss (Neuere Geschichte, Franz-Rosenzweig-Zentrum an der Hebrew University Jerusalem) geleiteten Tagung fünfzehn junge deutsche und israelische Literatur- und Geschichtswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler die Ergebnisse vorstellen, die sie im gemeinsamen Gespräch erarbeitet haben. Im Rahmen dreier größerer Workshops, die während der beiden vergangenen Jahre in Augsburg und Jerusalem stattfanden, diskutierten sie unter dem Projekttitel "Jüdische Literatur und Kultur in Deutschland nach 1945" einschlägige Texte der (deutsch-)jüdischen Literatur zu Fragen des Exils und der Remigration.
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Termine:
• 23. Februar 2015, 18.00 Uhr
"Kein Weg als Deutscher und Jude - eine Relecture nach zwanzig Jahren" - Öffentlicher Abendvortrag von Prof. Dr. Micha Brumlik
Ort: Festsaal des Jüdischen Kulturmuseums Augsburg-Schwaben, Halderstraße 6-8, 86150 Augsburg
Eintritt: frei
• 24, Februar 2015, 8.45 bis ca. 19.00, und 25. Februar 2015, 9.00 bis ca. 16.00 Uhr
"Rückkehr-Erzählungen. Über die (Un)Möglichkeit nach 1945 als Jude in Deutschland zu leben" - Internationale und interdisziplinäre Tagung der Universität Augsburg und des Franz-Rosenzweig-Minerva-Zentrums der Hebrew University of Jerusalem unter Leitung von Prof. Bettina Bannasch (Augsburg) und Prof. Dr. Yfaat Weiss (Jerusalem)
Ort: Ausstellungsraum im Hollbau des Evangelischen Forums Annahof, Im Annahof 4, 86150 Augsburg
Eintritt: frei
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Ausführliches Tagungsprogramm/Tagungsposter zum Download
http://idw-online.de/de/attachmentdata43187.pdf
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Ansprechpartnerin:
Prof. Dr. Bettina Bannasch
Telefon: 0821-598
bettina.bannasch@phil.uni-augsburg.de
Weitere Informationen:
http://idw-online.de/de/attachmentdata43187.pdf
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