Esslinger Kunststofftag
Im Rahmen des Kunststoffsymposiums Süd (KSS) besuchten kürzlich mehr als 100 Kunststoffexperten vornehmlich aus mittelständischen Unternehmen Baden-Württembergs und Bayerns das von Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Guth geleitete Labor für Kunststofftechnik der Fakultät Maschinenbau an der Hochschule Esslingen.
Richard Schuler, Geschäftsführer der Firma VTS und Veranstalter des KSS, freute sich über das große Interesse: „Für uns im Mittelstand ist eine enge Verzahnung der industriellen Arbeit mit praxisnaher angewandter Forschung ein wichtiges Element, um auch zukünftig im internationalen Wettbewerb unsere Spitzenposition zu behalten. Hier finden wir im Labor für Kunststofftechnik der Hochschule Esslingen sehr gute Bedingungen und interessante Ansätze.“
Die Teilnehmer informierten sich in Gruppen vor Ort über die laufenden Projekte des Labors wie beispielsweise das Mehrkomponentenspritzgießen. Auf diesem Gebiet wurden neue experimentelle und numerische Ansätze zur Untersuchung und Qualifizierung der Festigkeit von Hart-Weichverbunden thermoplastischer Kunststoffe und thermoplastischer Elastomere vorgestellt. Gezeigt wurde auch das Thermoformen von Organoblechen – einer jungen Werkstoffklasse aus thermoplastischen Verbundwerkstoffen für den Leichtbau – mittels eines neu entwickelten Werkzeugkonzeptes.
Zum Einsatz kamen hier Halbzeuge aus PP und PA mit Glasfaserverstärkung. Weiterhin wurde der Entwicklungsstand bei thermisch leitfähigen Kunststoffen als Metallersatz dargestellt. Inhalt der Studie waren ein Benchmark der Füllstoffe wie Bornitrid oder Carbon Nano Tubes (CNT), sowie ein Überblick über am Markt erhältliche leitfähige Compounds und deren Eigenschaften. Weitere interessante Vorführungen der Veranstaltung waren die Plasmabehandlung von Oberflächen durch die Fa. Plasmatreat. Die Oberflächenaktivierung mittels Atmosphärenplasma erlaubt es auch üblicherweise schwer klebbare Kunststoffe wie zum Beispiel Polyethylen durch Kleben dauerhaft miteinander zu verbinden.
Neue innovative Kennzeichnungsmöglichkeiten der Firma Polysecure, um Werkstoffe fälschungssicher zu machen und somit Plagiate zu identifizieren, rundeten das Präsentationsprogramm ab. Die Präsentation der Projekte erfolgte durch die Studierenden des Studienganges Maschinenbau, die im vergangenen Wintersemester diese Projekte mit großem Engagement und hohem Zeitaufwand erfolgreich bearbeitet hatten.
Das Labor für Kunststofftechnik der Fakultät Maschinenbau der Hochschule Esslingen beschäftigt sich neben der Charakterisierung von polymeren Werkstoffen mit ihrer Verarbeitung in den unterschiedlichsten Fertigungsverfahren wie Spritzgießen, Extrusion, Extrusionsblasen und Thermoformen. Neben diesen klassischen Themen der Kunststofftechnik steht seit mehreren Jahren auch das Thema Leichtbau im Fokus der Aktivitäten.
„Die praxisnahe Ausbildung der Studierenden mit Hilfe moderner Fertigungsmaschinen und Prüfeinrichtungen wird auch durch eine enge Zusammenarbeit mit der Industrie im Rahmen von Forschungsvorhaben, Schadensanalysen oder Abschlussarbeiten sichergestellt“, wie Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Guth betonte.
Weitere Informationen:
www.hs-esslingen.de
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