Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe erhält eine Juniorprofessur für islamische Religionspädagogik
Das Rektorat ist erfreut über den weiteren Ausbau des Lehr- und Forschungsschwerpunkts Interkulturalität, Mehrsprachigkeit und Bildung in der pluralen Gesellschaft, zu dem die Einrichtung der Juniorprofessur, die die Möglichkeit eines Tenurre Tracks enthält, und die Entfristung der bereits bestehenden Stellen in der islamischen Religionspädagogik die Hochschule in die Lage versetzt.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann gab am Donnerstag, den 12. März 2015, in einem SWR-Interview bekannt, dass die Pädagogischen Hochschulen in Karlsruhe und Ludwigsburg je eine Juniorprofessur für islamische Religionspädagogik erhalten. Zudem werden die bereits bestehenden Stellen für wissenschaftliche Mitarbeitende entfristet. Dies bestätigten der Ministerpräsident und Ministerin Theresia Bauer nochmals im Anschluss an die Ministerratssitzung am 17. März 2015, wie eine Pressemitteilung des Staatsministeriums mitteilte.
Von rund 70.000 muslimischen Schülerinnen und Schülern erhalten derzeit nur 2.000 islamischen Religionsunterricht. Ziel ist, dass dieses Angebot irgendwann so selbstverständlich wird wie katholischer oder evangelischer Religionsunterricht, erklärte Kretschmann.
Ein wichtiger Schritt hin zu diesem Ziel wird mit den neuen lehrerbildenden Studiengängen gemacht, die im kommenden Herbst starten. Ab dann wird es möglich sein, dass die Studierenden das Fach islamische Religionspädagogik gleichwertig wie jedes andere in ihrem Studium wählen können. Die neuen Professuren sind notwendig, um die hierfür erforderliche forschungsbasierte Lehrqualität zu gewährleisten.
An der PH Karlsruhe ist es seit dem Wintersemester 2006/2007 möglich, islamische Religionspädagogik als Erweiterungsfach zu studieren. Mit dem Land Rheinland-Pfalz besteht ein Vertrag zur Aufnahme von Studierenden in diesem Fach. Weiter war die Hochschule mit der Evaluation des Baden-Württembergischen Modellversuchs „Islamischer Religionsunterricht an öffentlichen Schulen“ beauftragt. Gemeinsam mit der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg ist sie zudem Kooperationspartner der PH Heidelberg für die Zusatzqualifikation „Interreligiöses Begegnungslernen“. – Für das neue erweiterte Angebot kann damit auf profunden Erfahrungen aufgebaut werden.
Die bisherige Entwicklung wurde maßgeblich von Peter Müller, Professor für evangelische Theologie, initiiert und vorangetrieben – ein Zeichen für die gegenseitige Unterstützung der Religionsgemeinschaften und das sehr gute Einvernehmen unter den Theologien an der PH Karlsruhe.
Das Rektorat freut sich sehr über die neue Juniorprofessur für islamische Religionspädagogik und dankt dem Ministerpräsidenten für seinen Entscheid. Die neue Stelle, die die Möglichkeit eines "Tenure Tracks" enthält, verstärkt den bereits vorhandenen Lehr- und Forschungsschwerpunkt Interkulturalität, Mehrsprachigkeit und Bildung in der pluralen Gesellschaft, den die Hochschule kontinuierlich weiter ausbaut.
Weitere Informationen:
http://www.ph-karlsruhe.de
http://stm.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/land-staerkt-islamische-religionspaedagogik-1/
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