Fortbildung für Zahnärzte: Wo gehört der Unterkiefer hin?
Kopfschmerzen, Ohrgeräusche oder Schwindelgefühl können vom Kiefergelenk herrühren / Kompaktseminar am 24. April an der Uni Witten/Herdecke
Wo gehört der Unterkiefer eigentlich hin? Man sollte annehmen dürfen, dass Zahnärzte diese Frage einfach beantworten können. Tatsächlich aber ist bei Patienten mit abgeknirschten Zähnen die Frage sehr wichtig und gleichzeitig nicht leicht zu beantworten. Denn eine Fehlhaltung im Kiefergelenk kann Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Ohrgeräusche oder Schwindel auslösen. Und dann beginnt meist eine Odyssee von Arzt zu Arzt. Auch im Bereich der Kieferorthopädie ist der Zusammenhang Kieferhaltung/Körperhaltung nicht automatisch Bestandteil von Untersuchung und Behandlung.
Da möchte das Kompaktseminar „Kieferrelation und Körperhaltung“ am 24. April 2015, von 14.00 - 18.00 Uhr, an der Universität Witten/Herdecke ansetzen: Prof. Dr. Andree Piwowarczyk, Lehrstuhlinhaber für Zahnärztliche Prothetik und Dentale Technologie, der Oberarzt dieses Lehrstuhls Dr. Eckhard Busche und der Osteopath Jean Marie A.T. Beuckels, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin haben sich zu dieser Fortbildung zusammengetan, die mit fünf Punkten (BZÄK/DGZMK) bewertet ist. „Zahnärzte haben gelernt, die Ursache für Beschwerden in den Zähnen zu suchen. Diesen engen Blickwinkel möchten wir erweitern und mehr Wissen über den ganzen Bewegungsapparat vermitteln“, schildert Professor Piwowarczyk den Ansatz des Seminars.
In der Vergangenheit sind viele Produkte auf den Markt gekommen, die mit großem Werbeaufwand den Zahnärzten ganz neue Behandlungs- und Abrechnungsmöglichkeiten versprochen haben. „Wir möchten nicht noch so ein System vorstellen, sondern über die Grundlagen eines gemeinsamen Diagnosesystems von Zahnärzten, Orthopäden, Physiotherapeuten und anderen beteiligten Berufsgruppen im Gesundheitssystem sprechen. Da herrscht erst mal eine große Sprachlosigkeit und überhaupt Vokabeln und Regeln für einen Dialog zu schaffen, das ist unsere Idee“, erklärt Dr. Busche den Hintergrund. Und Oberarzt Busche ergänzt ein Fallbeispiel aus seiner Praxis: „Ein Patient von mir litt an Kiefergelenksgeräuschen und Schmerzen, die wir mit einer Aufbissschiene behandelt haben. Aber die Schmerzen blieben auch nach einer Behandlung beim Physiotherapeuten. Irgendwann berichtete der Patient, dass es ihm nach 20 Bahnen schwimmen eigentlich am besten ginge. Wir haben uns verabredet, dass er direkt nach dem Schwimmen in meine Behandlung kommt und die Aufbissschiene auf diese Kieferhaltung nach dem Schwimmen eingestellt wird. Seitdem geht es ihm gut!“ Diese Art, eine orthopädische Balance zu finden, also ein allgemeines Wohlgefühl im Körper auf die Bisshaltung und eben die Position des Kiefers zu übertragen, ist die Idee für diese Fortbildung.
Weitere Details zum Seminar und zur Anmeldung unter:
http://www.zentrum-weiterbildung.de/programme/zahnheilkunde/kieferrelation-und-koerperhaltung/
Weitere Informationen bei Marie Brämer, 02302 926-768, zfw@uni-wh.de
Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1983 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.100 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.
Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.
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http://www.zentrum-weiterbildung.de/programme/zahnheilkunde/kieferrelation-und-koerperhaltung/
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