Franz Pischinger erhält Aachener Ingenieurpreis 2015
Renommierter Motorenforscher und -entwickler wird am 11. September 2015 im Aachener Rathaus ausgezeichnet. RWTH-Rektor Schmachtenberg und Oberbürgermeister Philipp loben seine Vorbildfunktion für junge Menschen.
RWTH-Rektor Ernst Schmachtenberg und der Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp haben am heutigen Donnerstag, 21. Mai, den renommierten Motorenforscher und -entwickler, Professor Dr. Franz Pischinger, als neuen Träger des „Aachener Ingenieurpreises“ vorgestellt. Im Rahmen eines großen Festes im würdevollen Krönungssaal des Rathauses der Stadt am Freitag, 11. September, wird Pischinger, langjähriger RWTH-Lehrstuhlinhaber und Institutsdirektor für Angewandte Thermodynamik sowie Gründer der FEV GmbH, als exponierte Persönlichkeit des Ingenieurwesens ausgezeichnet.
Im Vorjahr erhielt in Aachen den damals erstmalig ausgelobten Preis Professor Berthold Leibinger (TRUMPF GmbH + Co. KG.) für seine Verdienste um die Lasertechnik in Deutschland.
„Technik durchdringt unsere Welt - dieser Preis soll die Lebensleistung von Ingenieurinnen und Ingenieuren würdigen", so Rektor Schmachtenberg zur Idee des Aachener Ingenieurpreises. Für ihn hat vor allem die Vorbildfunktion der ausgezeichneten Persönlichkeit einen wichtigen Stellenwert. Oberbürgermeister Marcel Philipp betonte die überragende Rolle der Wissenschaft vor Ort: „Die Hochschulen sind die wichtigsten Institutionen unserer Stadt. Der Aachener Ingenieurpreis ist ein lebendiges Beispiel unserer guten Zusammenarbeit - wir wollen, dass die besten Köpfe zu uns kommen. Die Lebensleistung von Herrn Professor Pischinger ist bewundernswert.“
Der Geehrte selbst, bald 85-jähriger Wissenschaftler, Ingenieur und Unternehmer auf dem Gebiet der Antriebs-, Fahrzeug- und Energietechnik, zeigte sich bewegt: „Es ist ein besonderer Preis“, sagte der gebürtige Österreicher Pischinger, „weil er aus meiner neuen Heimat kommt.“ Tatsächlich hat die Stadt Aachen, deren „besondere Lage mitten in Europa“ und deren Internationalität der Professor schätzt, für ihn eine hohe Bedeutung gewonnen. „Ein Teil meiner Familie ist hier, die RWTH mit ihren Möglichkeiten ist hier, die FEV hat hier ihren Sitz – das nennt man dann doch Heimat!“
Nach seinem Ingenieurstudium war Pischinger als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Verbrennungsmotoren und Thermodynamik an der Technischen Hochschule Graz tätig und promovierte dort 1954. Nach seiner Habilitation auf dem Gebiet der Thermodynamik von Verbrennungsmotoren übernahm er 1958 die Leitung der Forschungsabteilung der AVL (Anstalt für Verbrennungskraftmaschinen List) in Graz. Von 1962 bis 1970 war er bei der Klöckner Humboldt Deutz AG, zuletzt als Leiter der Motorenentwicklung, tätig.
Und 1970 begann die Aachener Zeit. Pischinger folgte dem Ruf als Professor für Angewandte Thermodynamik und Direktor des Instituts für Thermodynamik an der RWTH Aachen. Bis 1997 gab er sein Wissen und seine Erfahrung auf dem Gebiet der Verbrennungsmotoren und angewandten Thermodynamik an rund 9.000 Studierenden weiter. Im Rahmen der von ihm geleiteten Forschungsarbeiten promovierten mehr als 200 Ingenieure zum Dr.-Ing..
1978 gründete Pischinger die FEV in Aachen, eine umfunktionierte Wohnung in der Augustinergasse war das erste Domizil für die vierköpfige Crew. Rasch entwickelte sich die Firma zu einem weltweit führenden Entwicklungspartner der Motoren- und Fahrzeugindustrie. Im Jahr 2003 übertrug Franz Pischinger die operative Leitung der FEV an seinen Sohn und Mitgesellschafter Professor Stefan Pischinger, der dem Vater auch im RWTH-Institut nachfolgte.
Weltweit ist die FEV, die Motorentechnik-Schmiede der Pischingers mit inzwischen rund 3.800 Mitarbeitern an über 35 Standorten und Stammsitz Aachen, in alle maßgeblichen Innovationen involviert. Ob High Efficiency Combustion System (HECS) oder Dieselpartikelfilter (DPF), ob turboaufgeladene Ottomotoren mit Kraftstoff-Direkteinspritzung, zweistufige Aufladung oder Downsizing – die FEV ist dabei.
Der Aachener Ingenieurpreis wird jährlich von Stadt und RWTH Aachen verliehen, die Sparkasse Aachen ist Hauptsponsor. Vorstand Dr. Christian Burmester gratulierte Pischinger und hob die Bedeutung der Wissenschaft für den Standort Aachen heraus: „Die RWTH bedeutet Glanzleistungen, sie ist der Wissensschatz unserer Region und strahlt weit über sie hinaus.“ Die Sparkasse fördert Wissenschaft und Forschung unter anderem mit ihrer Unterstützung für den Ingenieurpreis und die RWTH-Graduiertenfeier.
Der Preisträger oder die Preisträgerin erhält eine Urkunde und eine von der mexikanischen Künstlerin Mariana Castillo Deball gestaltete Skulptur. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) fungiert als Stifter der Skulptur. Die Verleihung findet am Vorabend des RWTH-Graduiertenfestes im Reitstadion Aachen Soers (12. September) statt. Hierzu werden wieder rund 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Professor Pischinger kommt die Ehre zu, dort in der Key-Note Speech den Absolventinnen und Absolventen sein Lebenswerk nahe zu bringen.
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(Fotonachweis: Peter Winandy, Abdruck honorarfrei)
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