Historiker Hayden White erhält bei Festakt am 9. Juni die Ehrendoktorwürde der Freien Universität
Der renommierte US-amerikanische Historiker und Literaturwissenschaftler Professor Hayden White erhält die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin. Die Auszeichnung wird ihm in einem öffentlichen Festakt am 9. Juni durch den Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften verliehen. Der Fachbereich würdigt damit insbesondere die Verdienste Whites um die Analyse der rhetorischen und erzählenden Grundstrukturen der (deutschen) Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts. Hayden White ist Professor emeritus am History of Consciousness Program der University of California, Santa Cruz sowie Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Stanford.
Der Titel von Hayden Whites Festvortrag lautet „Outcasts, Monsters und Simulacra of History: A Meditation on the Relation between History and Literature” (Verbannte, Monster und Simulacra der Geschichte: eine Meditation über die Beziehung zwischen Geschichte und Literatur). Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt, der Eintritt ist frei.
Zu seinen bekanntesten Werken gehören Metahistory (1973; dt. Metahistory: Die historische Einbildungskraft im 19. Jahrhundert in Europa, 1994) The Tropics of Discourse (1979; dt. Auch Klio dichtet oder die Fiktion des Faktischen: Studien zur Tropologie des historischen Diskurses, 1986) The Content of the Form: Narrative Discourse and Historical Representation (1987; dt. Die Bedeutung der Form, 1990) und Figural Realism (1999). Sein jüngstes Werk The Practical Past wurde 2014 veröffentlicht. In seinen Werken nimmt er zu Fragen der Geschichtsschreibung in wissenschaftlichen und literarischen Formaten Stellung. Auch zu den internationalen gesellschaftlichen Debatten zum Status der politischen Utopien oder zu den Formen öffentlicher Erinnerung hat er maßgeblich beigetragen.
Professor Hayden White unterhält seit Langem enge wissenschaftliche Verbindungen nach Berlin. So war er in den vergangenen Jahren Gastprofessor an der Graduiertenschule für Nordamerikastudien des John-F.-Kennedy-Instituts und Fellow an der American Academy; er nahm Einladungen an das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung wahr.
Ort und Zeit
• Hörsaalgebäude Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin, Hörsaal A, Garystraße 35, 14195 Berlin, U-Bhf. Thielplatz, U3.
• Dienstag, 9. Juni 2015, Beginn: 18.00 Uhr
Weitere Informationen
• Dr. David Bosold, Geschäftsführer Graduiertenschule für Nordamerikastudien der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-52865, E-Mail: bosold@gsnas.fu-berlin.de
• Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften, Telefon 030/838-70348, E-Mail: verwaltung@geisteswissenschaften.fu-berlin.de; www.fu-berlin.de/geisteswissenschaften
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