Die Verbindungen der Mathematik zu den anderen Wissenschaften
Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Amerika, Asien und Europa diskutierten vom 28. bis 30. Mai 2015 auf der wissenschaftlichen Tagung „MACAS – Mathematics And It´s Connections To The Arts and Sciences“ an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd die interdisziplinären Verbindungen zwischen Mathematik und anderen Disziplinen, wie Kunst, Musik, Sprache, Physik, Informatik, Biologie und Geschichte.
Mit MACAS-2015 kehrte die internationale Tagungsreihe zum 10jährigen Jubiläum wieder an ihren Ursprungsort PH Schwäbisch Gmünd zurück. MACAS hatte 2005 hier begonnen und wurde zum Kern für wissenschaftliche Aktivitäten zur Interdisziplinarität von Mathematik. Beispiele sind das äußerst erfolgreiche europäische Projekt ScienceMath in Koordination der PH Schwäbisch Gmünd, das transatlantische Netzwerk Network For Better Education in Mathematics, Sciences and Arts und international verankerte Promotionen an der PH Schwäbisch Gmünd. Hauptaktuere bei allen Aktivitäten sind das internationale Wissenschaftlerteam mit PH-Rektorin Prof. Dr. Astrid Beckmann, Prof. Dr. Claus Michelsen/Dänemark und Prof. Dr. Viktor Freiman/Moncton, Kanada.
Nach einem hochkarätigen musikalischen Auftakt aus der Abteilung Musik und der Begrüßung durch Rektorin Beckmann und Oberbürgermeister Arnold folgte ein intensives wissenschaftliches Programm. Dabei wurden theoretische Beziehungen und integrative curriculare Ansätze genauso angesprochen wie die Bedeutung der Interdisziplinarität, der Ästhetik und der Emotionen für das Mathematiklernen. So wurden z.B. in den Hauptvorträgen von Prof. Dr. Dorier von der Universität Genf und Professorin Pospiech von der Universität Dresden und weiteren Beiträgen das Zusammenspiel von Mathematik und Physik sowie Informatik in einem Curriculum mit getrennten Fächerkulturen beleuchtet. U.a. ging es um die Bedeutung und Schwierigkeit des Verständnisses für mathematische Strukturen und ihrer Beziehungen zu physikalischen Konzepten und wie es gelingt durch geeignete Darstellungsweisen, thematische Verbindungen oder digitale Kompetenzen Trennungen förderlich für das Lernen zu überwinden.
Professor Gao von der Capital Normal Universität in Beijing/China thematisierte die mathematische und historische Bedeutung von mathematischen Begriffen im chinesischen Lehrplan im Hinblick auf den mathematischen Begriffserwerb. Über ein langjähriges Forschungsprojekt zur Förderung positiver mathematischer Erfahrung im Elementarunterricht referierte Professor Gadinidis von der Western University in Kanada. An zahlreichen konkreten Beispielen zeigte er, dass Lerngeschichten mit Überraschungseffekt, mit Einsicht und emotionalem Engagement ein Schlüssel sind. Eindrucksvolle Beziehungen zwischen Kunst und Mathematik zeigte Professor Guderian an vielen Beispielen aus der zeitgenössischen Kunst auf. Von der PH Schwäbisch Gmünd referierten Dr. Simon Zell über Bewegungssensoren als wertvolles Tool in der Mathematik und Hans Peter Nutzinger über Musik und Mathematik. In einem engagierten und mit vielen musikalischen Beispielen unterlegten Vortrag ging er der Frage nach, warum das Mathematik- und Musiklernen oft so unterschiedlich eingestuft wird, obgleich Musik eigentlich eine mathematische Disziplin sei.
Die Tagung wurde großzügig unterstützt vom Laboratory for Coherent Education and Learning der Syddansk Universität Odense sowie vom Verein der Freunde der PH Schwäbisch Gmünd. Darüber hinaus freuten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über Produkte von Weleda und der BARMER GEK. Die nächsten MACAS-Tagungen sind für 2017 in Dänemark und 2019 in China geplant.
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