Herausragendes Engagement für Menschen mit chronischen Schmerzen
Präsident der Schmerzmediziner Müller-Schwefe fordert flächendeckende Schmerzversorgung
Oberursel – Anlässlich eines Festaktes zum 20-jährigen Bestehen des SCHMERZ- UND PALLIATIVZENTRUMS Rhein Main in Wiesbaden unterstrich Dr. med. Gerhard H. H. Müller-Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e. V., die herausragende Bedeutung ambulanter Einrichtungen für die Versorgung chronisch schmerzkranker Patienten.
„Dr. med. Thomas Nolte, Gründer und Leiter der Einrichtung, hat mit großem Fachwissen, politischem Geschick und immensem persönlichen Einsatz eine der größten schmerzmedizinischen Einrichtungen in Deutschland geschaffen, die für die Versorgung von Schmerz- und Palliativpatienten auf höchstem medizinischen Niveau steht“, so Müller-Schwefe in seiner Laudatio. Ganz besonders hob der Präsident der Schmerzmediziner die Bedeutung des SCHMERZ- UND PALLIATIVZENTRUMS Rhein Main für die Aus- und Weiterbildung von Ärzten hervor: „Mehr als 300 Ärzte haben sich in diesem Zentrum palliativmedizinisch qualifiziert und damit zu einer besseren Versorgung in ganz Deutschland beigetragen.“
Die Widrigkeiten beim Aufbau eines Schmerzkompetenzzentrums hat Nolte, langjähriger Weggefährte von Müller-Schwefe und über viele Jahre Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin, oft schmerzhaft erfahren. Mit Kreativität und persönlichem, auch wirtschaftlichem, Risiko hat Nolte frühzeitig interdisziplinäre Versorgungsstrukturen für schwerkranke Menschen in der Lebensendphase wie auch für chronisch schmerzkranke Patienten etabliert. Außerdem ist es ihm gelungen, diese in Versorgungsverträge zu überführen. Dafür und für sein hohes persönliches und gesellschaftliches Engagement wurde Nolte bereits 2010 mit dem Deutschen Schmerz- und Palliativpreis ausgezeichnet.
„Persönlichkeiten wie Dr. Thomas Nolte sind Vorbilder in unserer Gesellschaft und tragen wesentlich zur ambulanten Versorgung von Patienten mit chronischen Schmerzerkrankungen und Palliativpatienten bei“, sagt Müller-Schwefe. Denn nach wie vor sei die Versorgung in Deutschland von der persönlichen Initiative einzelner Ärzte abhängig, da es keine flächendeckende Bedarfsplanung in der Schmerzmedizin gibt. Da sich die Bedarfsplanung und damit die Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung ausschließlich an Facharztgebieten orientiert, fordert die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin dringend die Einführung des Facharztes für Schmerzmedizin. „Damit Schmerzpatienten nicht darauf angewiesen sind, ob zufällig in ihrer Region engagierte Persönlichkeiten wie Nolte initiativ werden“, so Müller-Schwefe.
Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS)
Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) ist mit mehr als 4.000 Mitgliedern die größte europäische ärztliche Fachgesellschaft, die sich für eine bessere Versorgung von Schmerzpatienten und für ein besseres Verständnis und für bessere Diagnostik und Therapie des chronischen Schmerzes einsetzt. Sie ist bundesweit in mehr als 120 regionalen Schmerzzentren organisiert, in denen interdisziplinäre Schmerzkonferenzen veranstaltet werden. Oberstes Ziel der DGS ist die Verbesserung der Versorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen. Dies kann nur durch die Etablierung der Algesiologie in der Medizin erreicht werden. Dazu gehört die Qualitätssicherung in der Schmerzmedizin durch die Etablierung von Therapiestandards sowie die Verbesserung der Aus-, Fort- und Weiterbildung auf den Gebieten der Schmerzdiagnostik und Schmerztherapie für Ärzte aller Fachrichtungen. Die DGS gibt den Schmerztherapieführer heraus, in dem alle Mitglieder aufgelistet sind. Gemeinsam mit der Deutschen Schmerzliga e.V. organisiert die DGS den jährlich stattfindenden Deutschen Schmerz- und Palliativtag in Frankfurt/Main.
Weitere Informationen:
http://Weitere Informationen unter www.dgschmerzmedizin.de
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