Master-Studierende simulieren an der Hochschule Harz Ausschusssitzung im Bundestag
In Teilen eine heftige Debatte lieferten sich Studierende des berufsbegleitenden Master-Studiengangs „Public Management“ am Fachbereich Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz. Und dass nicht etwa, weil es Ärger gab oder gar Unzufriedenheit. Grund war eine spezielle Lernform, die Prof. Dr. Wolfgang Beck, Prodekan am Fachbereich Verwaltungswissenschaften der Hochschule, mit seinen Studierenden erprobte. „Das Rollenspiel soll Studierenden die Möglichkeit geben, sich aktiv an der Gestaltung der Lehrveranstaltungen zu beteiligen. So kann im Rahmen des Moduls ‚Normenentwicklung und Recht‘ nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch ein enger Praxisbezug – beispielsweise zu Tätigkeiten als Referenten einer Behörde, als Sachverständige, als Verbandsvertreter oder als Abgeordnete – vermittelt werden", erläuterte Prof. Beck seine Intention.
Konkret erprobten die Jung-Akademiker ihre Fähigkeiten im Ernstfall und stritten über den aktuellen Gesetzesentwurf zur Änderung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Versorgungsstärkungsgesetz). Von Sachverständigen und einzelnen Verbandsvertretern, bis hin zum Ausschussvorsitz, der Referentin des federführenden Ministeriums und Parteivertretern, galt es für die angehenden Verwaltungsmanager die unterschiedlichsten Rollen wahrzunehmen.
Nach eingehender Auseinandersetzung mit dem mehr als 200 Seiten umfassenden Gesetzentwurf und der Vorbereitung auf die jeweilige Rolle waren die Master-Studierenden am Tag der Sitzung voll bei der Sache. Fast drei Stunden trugen sie ihre Positionen vor, tauschten Argumente aus und konfrontierten die Gegenseite mit neuen Forderungen – ganz wie in echten Ausschusssitzungen. „Es war spannend, mitzuerleben, wie sich eine wirklich umfangreiche Diskussion entwickelte“, lautete das Fazit des „Ausschussvorsitzenden“ Stefan Matz. Und Master-Studentin Anja Wittig, im Rollenspiel Expertin der Krankenkassen, betonte, dass alle Studierenden hoch engagiert waren und sich mit ihren Rollen identifizierten. So konnte nach Meinung aller Akteure eine authentische Ausschussatmosphäre entstehen. Im Wechsel von Rede und Gegenrede merkte kaum jemand, wie die Zeit verging. „Das Rollenspiel war ein guter Test für die Praxis und ein ideales Training“, fasste Master-Student Christoph Reisser – noch ganz in der Rolle eines Bundestagsabgeordneten – seine Eindrücke zusammen.
Weitere Informationen:
http://www.hs-harz.de
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