Ingenieurberuf anschaulicher vermitteln
Erfolgreicher Abschluss des VDMA-Maschinenhaus-Transfer-Projekts an der FH Westküste
Frankfurt am Main/Heide, 8. Juli 2015 – Der Bachelorstudiengang Elektrotechnik und Informationstechnik der Fachhochschule Westküste (FHW) im schleswig-holsteinischen Heide will künftig seinen Internet-Auftritt noch stärker auf die Berufsorientierung ausrichten. „Wir wollen anschaulicher als bisher über die Studieninhalte und Berufsbilder informieren“, erläuterte Prof. Dr. Stephan Hußmann, Dekan am Fachbereich Technik und Studiengangsverantwortlicher, während des Abschlussworkshops des vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) initiierten Maschinenhaus-Transfer-Projekts. „Unser Ziel muss es sein, dass Studieninteressierte sich selbst besser einschätzen können und ein ingenieurwissenschaftliches Studium bei entsprechenden Vorkenntnissen vielleicht doch in Erwägung ziehen“, sagte Hußmann. Axel Sandvoß vom VDMA-Landesverband Nord bekräftigte: „Es reicht nicht aus, wenn an den Hochschulen einfach nur viele Studierende ein Ingenieurstudium aufnehmen. Es müssten auch die richtigen sein. Ein ganze Reihe von Schülerinnen und Schülern weisen die nötigen Fähigkeiten vor und kämen auch mit den Inhalten und Anforderungen zurecht, haben aber keine Vorstellung vom Ingenieurberuf und studieren deshalb andere Fächer. Mit unserer Maschinenhaus-Initiative greifen wir den Hochschulen unter die Arme, damit sie das Dilemma zwischen Quantität und Qualität lösen können.“
Seit Ende Januar 2015 hatten Vertreter der FHW mit Experten des VDMA und des HIS-Instituts für Hochschulentwicklung e.V. im Rahmen von Workshops gemeinsam Faktoren identifiziert, die den Studienerfolg fördern, aber auch beeinträchtigen können, über bestehende Verfahren zur Qualitätssicherung diskutiert und neue Ideen entwickelt.
Studieneingangsphase neu gestalten
Ein zentraler Ansatzpunkt, um den Übergang von der Schule an die Hochschule neu zu gestalten, ist die Entwicklung eines Selbsttests auf der Website des Fachbereichs. „Dieser Test soll Studieninteressierte zugleich informieren und motivieren, sich mit den fachlichen Inhalten und Anforderungen auseinanderzusetzen“, erläuterte Hußmann. Mithilfe eines Einstufungstests im Bereich der theoretischen Grundlagen in Mathematik und Physik soll es zudem gelingen, Leistungsrückstände bei Studienanfängern so früh wie möglich zu erkennen und den Studierenden mehr Unterstützung und Beratung als bisher anzubieten.
Mit der Maschinenhaus-Initiative will der VDMA einen Beitrag für mehr Studienerfolg im Maschinenbau- und Elektrotechnikstudium leisten. Das Maschinenhaus steht für ein Lehrkonzept, das sich an der studentischen Biografie ausrichtet und damit den Lernenden in den Mittelpunkt der Betrachtung rückt. „Die vielfältigen Aktivitäten des Studiengangs gehen schon jetzt in die richtige Richtung“, betonte Thilo Weber, Projektleiter Maschinenhaus im Bereich Bildung des VDMA, und überreichte Hußmann zum Abschluss das „Maschinenhaus-Teilnahmezertifikat“.
Insgesamt 29 Maschinenhaus-Transfers werden zurzeit an deutschen Hochschulen durchgeführt bzw. vorbereitet oder sind bereits abgeschlossen. Alle teilnehmenden Hochschulen erhalten zum Abschluss das „Maschinenhaus-Teilnahmezertifikat“ und werden damit in den Kreis der Transfer-Hochschulen aufgenommen. Die FH Westküste zählt ab heute dazu.
Kontakte für die Medien:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) e.V.
Thilo Weber
Lyoner Straße 18
60528 Frankfurt
Telefon +49 69 6603-1787
Fax +49 69 6603-2787
E-Mail thilo.weber@vdma.org
Fachhochschule Westküste
Prof. Dr. Michael Berger
Vizepräsident
Fritz-Thiedemann-Ring 20
25746 Heide
Telefon: +49 481 8555-170
E-Mail berger@fh-westkueste.de
Über das Maschinenhaus – die VDMA-Initiative für Studienerfolg
Das Maschinenhaus als Campus für Ingenieure besteht aus zwei Phasen: Gemeinsam mit dem Partner, dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, wurde das theoretische Fundament gelegt. Zunächst wurden die Studienbedingungen in den Fachbereichen und Fakultäten des Maschinenbaus und der Elektrotechnik analysiert. Darauf aufbauend entstand das Referenzmodell für gute Lehre, das mithilfe einer Befragung aller Hochschulen weiter ausgearbeitet wurde. Fallstudien an ausgewählten Pionierhochschulen stellten das zentrale Element zur Praxiserprobung dar. Phase zwei läuft seit Jahresbeginn 2013. Mit mehreren VDMA-finanzierten Beratertagen an Fachhochschulen und Universitäten im gesamten Bundesgebiet gelangt die Theorie in die Hochschulpraxis. Eine Toolbox mit den erfolgversprechendsten Maßnahmen, Indikatoren und Instrumenten übersetzt das Konzept für die Praxis. Im „Erfahrungsaustausch (ERFA) Maschinenhaus“ kommen Fachleute von Hochschulen zweimal jährlich zusammen, um über aktuelle Fragen rund um das Thema Qualitätsmanagement und Lehre zu diskutieren. Darüber hinaus hat der VDMA am 5. Mai 2015 zum zweiten Mal den mit 100.000 Euro dotierten Hochschulpreis verliehen. Preisträger und damit „Bestes Maschinenhaus 2015“ ist der Fachbereich „Elektrotechnik, Maschinenbau, Technikjournalismus“ der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Das Maschinenhaus-Projekt läuft noch bis 2018. www.vdma.org/maschinenhaus
Die Fachhochschule Westküste (FHW) wurde 1994 gegründet. Sie war die erste Hochschule in Schleswig-Holstein, die den Bologna-Prozess abgeschlossen hatte. Zum Wintersemester 2014/15 waren über 1.500 Studierende an der FHW eingeschrieben. In den beiden Fachbereichen Wirtschaft und Technik werden acht Bachelor- und vier Master-Studiengänge angeboten. www.fh-westkueste.de