Sachsen seit sechs Jahren unangefochten auf Platz 1 im Bereich Bildung
Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr legt dritten Sächsischen Technologiebericht vor
Der Freistaat Sachsen hat auch in der dritten Auflage des Sächsischen Technologieberichts seine Spitzenposition im Bereich Bildung verteidigt. Dies ist nur ein Ergebnis der Analyse: Basierend auf 250 Indikatoren untersuchten die VDI Technologiezentrum GmbH und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag des Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) die Stärken, Potenziale und Besonderheiten des Freistaates Sachsen in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation.
Um den Vergleich mit anderen deutschen Ländern zu ermöglichen, wird der „Sächsische Innovationsindex SIX“ verwendet, der aus den vier Teilindices „Bildung“, „Forschung und Entwicklung“, „Innovationsinput der Unternehmen“ und „Innovationsoutput der Unternehmen“ besteht. Sachsen konnte seine Position in allen Teilindices sowie im Gesamtindex verbessern.
Kontinuierliche Investition in Forschung und Entwicklung zahlt sich aus
Der Anteil der Unternehmen, die dauerhaft Forschung und Entwicklung (FuE) betreiben, liegt in Sachsen mit 17 Prozent fünf Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Zusammen mit einer langfristig ausgelegten Innovationsstrategie, einem starken Bildungssystem und einer gut ausgebauten Hochschullandschaft führte das im Gesamtindex des SIX zu Platz 4 für den Freistaat - hinter Baden-Württemberg, Bayern und Berlin.
Im Bereich FuE konnte Sachsen seine Position auf Platz 5 seit 2010 halten, wohingegen die Innovationen „made in Saxony“ angestiegen sind: Der Innovationsoutput erhöhte sich um drei Plätze auf Rang 5. Beim Innovationsinput ergab sich eine Verbesserung um sechs Plätze auf Rang 7.
Stark in Sachen Bildung und bei der Nutzung von Förderprogrammen
Dass Sachsen seit Jahren die unangefochtene Spitzenposition im Bereich Bildung einnimmt, kommt nicht von ungefähr: Sächsische Bildungsausgaben pro Schüler liegen über dem bundesweiten Durchschnitt, was unter anderem an rückläufigen Schülerzahlen liegt. Auch im universitären Sektor nimmt Sachsen eine Vorreiterrolle ein: Die Professoren an sächsischen Universitäten werben im Ländervergleich die meisten Drittmittel ein, unter anderem auf Grund der hohen Kooperationsneigung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die auf umfassende Innovationsstrategien setzen.
Darüber hinaus partizipieren sächsische Akteure verhältnismäßig stark an den Förderprogrammen des Bundes und der Europäischen Union. Die Fördergelder des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) entfallen beispielsweise zu 16,1 Prozent auf Sachsen, der Freistaat befindet sich damit im Bundesvergleich auf dem 2. Platz. Der Sächsische Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Martin Dulig, fasste bei der Vorlage des Technologieberichts zusammen:„Bei dieser Positionsbestimmung geht es aber keinesfalls um sportliche Erfolge – mag man auch vom Innovationswettlauf sprechen: Innovationskraft und technologische Leistungsfähigkeit sind vielmehr elementare Voraussetzungen für Beschäftigung und Wohlstand.“
Herausforderungen: Demografischer Wandel und FuE-Aufwendungen bei KMU
Der Bericht behandelt neben den positiven Ergebnissen auch die Herausforderungen, mit denen sich Sachsen aktuell beschäftigt. Zwei zentrale Themen stehen auf der Agenda:
Zum einen die demografische Entwicklung, die in den vergangenen Jahren mit sinkenden Absolventenzahlen auf dem Arbeitsmarkt und einer sinkenden Zahl abgeschlossener Ausbildungsverträge einherging. Hier agiert die sächsische Staatsregierung mit Projekten zur Verbesserung der Ausbildung und zur Vermeidung eines weiteren Fachkräftemangels, wie beispielsweise mit der Fachkräfteallianz „Gute Arbeit für Sachsen“. Mittels Technologiegründerstipendien wird die Gründung von Start-Ups aus dem Hochschulbereich heraus unterstützt, der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) stellt hierfür 43,7 Mio. Euro zur Verfügung.
Zum anderen besteht durch die KMU-geprägte Wirtschaftsstruktur Sachsens eine weitere Herausforderung: Hier liegt der Anteil der Wirtschaft an den Aufwendungen für Forschung und Entwicklung mit 45 Prozent unter dem europäischen Richtwert von 66 Prozent. Im Vergleich mit anderen deutschen Ländern betreiben in Sachsen jedoch mehr KMU Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten. Staatsminister Dulig sagte dazu: „Unser aktuelles und künftiges Ziel ist es, KMU mittels Maßnahmen wie der InnoPrämie und dem Innovationsassistenten-Programm zu motivieren und das Wachstum der FuE-Gesamtaufwendungen anzukurbeln.“
Insgesamt scheint der Freistaat laut ifo Konjunkturprognose 2014/2015 auf einem guten Kurs zu sein: Das prognostizierte Wirtschaftswachstum liegt mit 1,8 Prozent über dem deutschen Durchschnitt von 1,5 Prozent. Auch im Exportbereich wird Sachsen ein Ansteigen der Exporte um 14,5 Prozent vorhergesagt.
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Über die VDI Technologiezentrum GmbH
Die VDI Technologiezentrum GmbH – eine Einrichtung des Vereins Deutscher Ingenieure – unterstützt seit 1975 Forschung und Entwicklung in Deutschland und Europa. Das Leistungsspektrum des ausgewiesenen Dienstleisters für Ministerien, Verbände und Unternehmen umfasst Forschungsförderung, Innovationsbegleitung und Innovationspolitik. Rund 200 Mitarbeiter setzen sich an den Standorten Düsseldorf und Berlin dafür ein, die technologische und innovatorische Leistungsfähigkeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung nachhaltig zu steigern.
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