Fördern globale Umweltprobleme transnationales Lösungsdenken?
Mit einem ersten Workshop in Augsburg konstituiert sich am 17. und 18. Juli das DFG-geförderte internationale Forschungsnetzwerk „Environmental Crisis and the Transnational Imagination“.
Augsburg/TM/KPP - Umweltprobleme - der Klimawandel, die Rohstoffknappheit und das Artensterben sind nur die allerdringlichsten - überschreiten nationale Grenzen, durch die wirtschaftliche Globalisierung werden sie noch weiter verstärkt. Politische Lösungsansätze bleiben jedoch der zwischenstaatlichen und damit der nationalen Perspektive verhaftet. Das Scheitern sämtlicher „Klimagipfel“ deutet auf die Unzulänglichkeit solcher Ansätze hin. „Wir setzen deshalb auf eine dezidiert transnationale Perspektive, die nicht alleine auf politischer Ebene etabliert werden kann. Solch eine Perspektive bedarf eines breiten und umfassenden kulturellen Ansatzes“, erläutert Timo Müller vom Augsburger Lehrstuhl für Amerikanistik. Er hat ein dieser Einsicht folgendes internationales Forschungsnetzwerk initiiert und dessen Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeworben. Am 17./18. Juli 2015 ist er Gastgeber des konstituierenden Augsburger Workshops dieses neuen Netzwerks „Environmental Crisis and the Transnational Imagination“.
Das Netzwerk wird sich in den kommenden zwei Jahren mit der Frage befassen, inwieweit die globalen Umweltprobleme unserer Zeit zur Herausbildung von transnationalen Lösungen und Denkstrukturen beitragen. Es wird herausarbeiten, inwieweit die Umweltkrise bereits zu einer Infragestellung der Nation als kulturellem Konzept geführt hat und welche alternativen kulturellen Konzepte denkbar sind.
Kulturelle Erzählungen
Eine Schlüsselrolle kommt in diesem Prozess kulturellen Erzählungen zu, die unser Verständnis sowohl von Nation als auch von Natur und Umwelt entscheidend prägen. „Wir werden in unserem interdisziplinären Netzwerk solche Erzählungen in verschiedenen Medien - etwa im Film, in der Literatur, im Journalismus oder in der Geschichtsschreibung - untersuchen, nicht nur mit Blick auf ihre Inhalte, sondern v. a. unter dem Gesichtspunkt: Wie werden sie wahrgenommen, welche überkommenen und tief verwurzelten Denkweisen bekräftigen sie bzw. wie stellen sie diese in Frage?“
Führende Vertreter der geisteswissenschaftlichen Umweltforschung
Die Mitglieder des Netzwerks werden sich in den kommenden beiden Jahren bei insgesamt vier Workshops treffen. Mit dabei sind führende Vertreter der geisteswissenschaftlichen Umweltforschung - so etwa Axel Goodbody (Bath), Serenella Iovino (Turin), Michael Mason (London School of Economics) und Hubert Zapf (Augsburg). Aber auch zahlreiche Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus der Literatur-, Film- und Geschichtswissenschaft arbeiten in diesem Netzwerk mit.
Keynote von Joni Adamson
Der Augsburger Auftakt-Workshop beginnt am 17. Juli 2015 um 9.30 Uhr mit dem Eröffnungsvortrag von Joni Adamson, die am Julie Ann Wrighley Global Institute for Sustainability der Arizona State University English and Environmental Humanities lehrt (https://sustainability.asu.edu/people/persbio.php?pid=7563).
Alle Vorträge öffentlich
Auch zu den weitere Vorträgen und Diskussionen sind alle Interessenten ins Wissenschaftszen-trum Umwelt (WZU) der Universität Augsburg eingeladen, das mit dem Netzwerk kooperiert. Sein wissenschaftlicher Leiter, Jens Soentgen, wird ebenfalls einen Vortrag zum eineinhalbtägigen Programm beisteuern.
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Termin und Ort:
Nation in the Age of Environmental Crisis - Workshop des DFG-Forschungsnetzwerks Environmental Crisis and the Transnational Imagination
• 17. bis 18. Juli 2015
• Wissenschaftszentrum Umwelt (WZU) der Universität Augsburg
Universitätsstraße 1a (Gebäude U), 86159 Augsburg
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Tagungshomepage mit ausführlichem Programm:
http://www.uni-augsburg.de/environment
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Ansprechpartner:
PD Dr. Timo Müller
Telefon 0821/598-5728
timo.mueller@phil.uni-augsburg.de
Weitere Informationen:
http://www.uni-augsburg.de/environment
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